Hydroxide - so steht es in vielen Lexika und Chemiebüchern
Hydroxide sind chemische Verbindungen, die ein Hydroxidion enthalten. Als nur mäßig mit Chemie Vertrauter ist man jetzt eigentlich genauso schlau wie vorher: Der Fachbegriff "Hydroxide" wurde durch den (genauso unverständlichen) Fachbegriff "Hydroxidion" ersetzt. Allerdings kommen Sie um dieses spezielle und sehr wichtige Ion nicht herum.
Das Hydroxidion - eine einfache Erklärung
- Ionen sind zunächst einmal geladene Moleküle oder Atome. Sie entstehen, wenn man einem Atom oder Molekülen ein zusätzliches Elektron "verpasst" oder "entreißt".
- Einige Verbindungen, wie zum Beispiel das bekannte Kochsalz NaCl, entstehen, indem zwei Ionen, nämlich das positiv geladene Na-Ion und das negativ geladene Cl -Ion, durch elektrische Anziehungskräfte eine Verbindung eingehen. Löst man solche Stoffe mit Ionenbindungen zum Beispiel in Wasser, dann entstehen in der Lösung die Ionen und sorgen für die elektrische Leitfähigkeit.
- Selbst Wasser erhält (in sehr geringem Umfang) Ionen, nämlich als H+-Ion und OH--Ion, auch Hydroxidion genannt, da es aus Wasserstoff (Hydrogen) und Sauerstoff (Oxygen) besteht.
- Enthält eine Lösung überschüssige Wasserstoffionen, so reagiert sie sauer, enthält sie überschüssige Hydroxidionen, reagiert sie basisch.
Was also sind Hydroxide?
- Hydroxide sind also chemische Verbindungen, die solch ein Hydroxidion, also eine OH-Gruppe, enthalten.
- Allerdings erfüllen diese Gruppen eine spezielle Funktion: Löst man Hydroxide beispielsweise in Wasser auf, dann spaltet die Verbindung das OH-Ion ab, es dissoziiert.
- Die einfachsten Hydroxide bestehen aus einem Alkalimetall wie Natrium, Kalium oder Caesium und einer OH-Gruppe. Die Verbindungen sind pulvrig bzw. salzartig. Aber auch kompliziertere Metallkomplexe, die OH-Gruppen als Liganden haben, werden (im weiteren Sinne) als Hydroxide bezeichnet.
- Das bekannteste Hydroxid ist Natriumhydroxid NaOH, das man als weißes Pulver kaufen kann und das für die Seifenherstellung benutzt wird. Löst man NaOH in Wasser (Vorsicht: wird heiß und spritzt; Schutzbrille), so spaltet das OH-Ion ab und es bildet sich die bekannte Natronlauge, die Lackmus-Papier (und viele andere Farbstoffe) umfärbt.
- Allgemein sind die wässrigen Lösungen von Hydroxiden seifig-ölig, auch schlüpfrig, und brennen in den Augen(!).
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