Sie wissen sicherlich, dass Banken niedrige Marktzinsen nicht uneingeschränkt an die Kunden weitergeben. Im Gegenteil erhöhen sie doch nicht selten ihre Kreditmargen. Gut ist das für die Bank, schlecht für Sie als Kunde. Auch in anderen Wirtschaftsbereichen bilden Gewinnspannen einen wesentlichen Teil der Kalkulation von Verkaufspreisen.
Marge - was ist das?
Marge ist ein französischer Begriff, dessen Ursprung im Lateinischen zu finden ist. Übersetzt bedeutet er so viel wie Unterschied, Spielraum oder Spanne.
- Der Begriff findet in erster Linie in der Betriebswirtschaftslehre Anwendung, wobei er Ihnen in unterschiedlichen Bedeutungen erscheint. Die jeweilige Anwendung bestimmt, auf welchem Weg Sie die Marge unter Einbeziehung entsprechender Werte berechnen können.
- Als Anleger spielt für Sie vor allem die EBIT-Marge als Unternehmenskennzahl eine wichtige Rolle. Von Bedeutung ist sie gleichermaßen in den Bereichen Handel, Kreditwesen und Börse.
Auftreten in den einzelnen Wirtschaftsbereichen
- Im Handel nennt man die Handelsspanne synonym Marge. Diese Spanne zeigt die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis in Prozent an. Sie zeigt die Gewinnspanne an.
- Im Kreditwesen tritt die Marge als Differenz zwischen unterschiedlichen Zinssätzen für Kunden zur Finanzierung und Banken zur Refinanzierung.
- Bei Geschäften an der Börse gibt es mehrere Margen-Begriffe. Einmal wird damit die Differenz zwischen Ausgabekurs und aktuellem Börsenkurs eines Wertpapiers beschrieben. Zum anderen bezeichnet man Preis-/Kursunterschiede an den unterschiedlichen Börsenplätzen als Margen.
- Besonders im Devisengeschäft ist der Begriff von Bedeutung. Für Sie als Anleger ist die EBIT-Marge eine wichtige Kennzahl. Denn damit können Sie die Ertragskraft eines Unternehmens beurteilen. Der EBIT zeigt das operative Ergebnis eines Unternehmens an, kurz Gewinn vor Zinsen und Steuern.
Die Berechnung der Brutto-Spanne eines Produkts
Die Differenz von Verkaufspreis und Einstandspreis (Beschaffungspreis) dividiert durch den Verkaufspreis x100 ergibt die Brutto-Marge eines Produkts.
- Angenommen Sie verkaufen im Shop eine Schokolade für 1,30 Euro. Der Einstandspreis beträgt 1,02 Euro. Die Differenz von 28 Cent dividieren Sie durch den Verkaufspreis von 1,30 Euro, dann mal 100 nehmen. Als Ergebnis erhalten Sie einen Wert von 21,54 Prozent.
- Mit dieser oder einer anderen vorgegebenen Brutto-Spanne können Sie den Verkaufspreis eines Produkts ermittelt. Dazu müssen Sie lediglich die Formel etwas umstellen.
Der Verkaufspreis ergibt sich aus Einstandspreis dividiert durch die Differenz von 100 und Brutto-Spanne mal 100. Im Beispiel erhalten Sie einen Verkaufspreis von 1,30 Euro.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?