Was zeichnet einen Versepos aus?
- Das Wort "Epos" oder "episch" wird heute vor allen Dingen benutzt, um besonders signifikante Geschehnisse zu beschreiben. Mit der eigentlichen Wortbedeutung hat dies jedoch wenig zu tun, denn das Wort entstammt ursprünglich dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie "Erzählung".
- Ein Versepos ist also letztlich nichts anderes gemeint als eine Erzählung, die in Versform verfasst ist. Mann nennt das Genre auch "Erzählende Dichtung". Während sich diese Schreibform in der Antike aber auch im europäischen Mittelalter großer Beliebtheit erfreute, ist sie für die zeitgenössische Literatur kaum noch von Bedeutung.
Bekannte Versepen
- Der wahrscheinlich älteste Versepos, der sich auch noch heute großer Bekanntheit erfreut, ist der sumerische Gilgamesch-Epos. Dieser entstand schätzungsweise 2.000 Jahre vor Christus und behandelt vor allem die Abenteuer des Gilgamesch und seines Begleiters Enkidu.
- Bei den bekanntesten Versepen handelt es sich sicherlich um die Ilias und die Odyssee, der Griechen Homer. Diese gehören auch heute noch zum Bildungskanon und behandeln den griechisch-trojanischen Krieg, beziehungsweise die Irrfahrten des Kriegshelden Odysseus.
- Im Mittelalter erlebte der Versepos eine Renaissance. Dieser Zeit entstammt auch der berühmteste deutsche Versepos, das Nibelungenlied, welches von der Legende des Drachentöters Siegfried und dem Untergang des Königsgeschlechts der Nibelungen berichtet.
- Bei den einflussreichsten Versromanen des Mittelalters handelt es sich aber um die Werke des Franzosen Chrétien de Troyes. Dieser verfasste mehrere Romane, die am Hofe König Arthurs spielen und nicht nur für unser heutiges Bild vom ritterlichen Mittelalter maßgeblich geprägt haben, sondern im Mittelalter selbst das Selbstverständnis des Rittertums mitbestimmten.
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