Der Harlekin ist eigentlich uralt
Das Wort Harlekin leitet sich aus den romanischen Sprachen Französisch ("harlequin" oder auch "herlekin") und Italienisch (Arlecchino) ab. Dabei hat die deutsche Sprache das "H" aus der französischen Variante übernommen. Doch was bedeutet das Wort? Und was ist ein Harlekin, wenn er kein Clown ist?
- Ein Harlekin war ursprünglich ein klassischer Charakter in Theaterschauspielen im Zeitalter der Renaissance (ca. 1400 - 1600 n. Chr.).
- Diese Figur stellte in den Bühnenstücken immer so eine Art Hofnarr da, der die Menschen mit bizarrem Humor erschreckt. Es war grundsätzlich eine Männerrolle.
- Außerdem hielt ein Harlekin den Menschen den Spiegel vor - so ähnlich wie Till Eulenspiegel. Auch dabei haben die meisten Menschen sich natürlich erschrocken.
- Seine Witze waren meistens recht boshaft und seine Ausdrucksweise oftmals derb. Aus diesem Grund haben sich die Zuschauer natürlich über den Harlekin aufgeregt - und durch diese Aufmerksamkeit wurde er als Teil eines Theaterstücks wichtig.
Was einen Harlekin ausmacht
Harlekins hatten im wahrsten Sinne des Wortes Narrenfreiheit. Sie konnten boshaft oder witzig sein - und Späße auf Kosten der anderen machen.
- Da die Harlekins aufgrund der kleinen Boshaftigkeiten und der teilweise derben Ausdrucksweise bei den Menschen nicht besonders beliebt waren, trugen Sie Masken und ein bestimmtes Kostüm.
- Was unbedingt zu diesem Kostüm gehörte, waren ein Hut, der oftmals die Form des Dreizacks eines Teufels hatte, ein hoher Kragen und ein eng anliegendes Kostüm mit einem Rautenmuster. Die Schuhe sind bis heute Stoffschuhe mit hochgeschnittenen Spitzen. So kann der Harlekin sich leicht anschleichen und seine spitzen Bemerkungen machen.
- Es gibt jedoch auch Varianten, in denen er - damit man ihn hört - Glöckchen an seinen Knöcheln tragen muss.
- Die Rauten des Kostüms sollen Flicken darstellen, weshalb dieser Anzug meistens kunterbunt ist. Die Flicken symbolisieren die Armut des Narren.
- Trotz seiner Armut und aller kleinen Gemeinheiten, die der Harlekin austeilt, ist er doch eher eine gebildete Figur. Sein Charakter mag schlecht sein, doch er ist schlagfertig und geistreich - seine Bemerkungen sind stets zutreffend.
- Er bewegt sich zwischen dem Guten und dem Bösen und durch seine Kindereien, wie beispielsweise Purzelbaumschlagen und herumhüpfen, kann ihm keiner lange böse sein.
- Trotz aller Albernheiten ist er dennoch ein erwachsener Mann, der sehr wohl eine Sexualität hat. Dies zeigt er oft durch seine oft recht derben Witze. Eine ernsthafte Beziehung traut ihm niemand zu.
Sollten Sie also jemals einem Harlekin begegnen, dann seien Sie auf der Hut. Manche Firmen buchen eine solche Figur zu Firmenveranstaltungen. Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen ein und bleiben Sie gelassen. Der Harlekin provoziert bewusst und Sie könnten sich vor Ihren Kollegen blamieren. Viel Glück!
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