Das Erdinnere - noch weitgehend unbekannt
- Wie es im Inneren der Erde wirklich aussieht, weiß natürlich niemand, denn selbst Bohrungen, bei denen Gesteinsproben emporgezogen werden, führen nur einige Kilometer in die Tiefe. Dennoch ist es Geowissenschaftler gelungen, Einsichten in das für den Menschen unzugängliche Erdinnere zu gewinnen, beispielsweise "durch Abhören" seismischer Wellen (Erdbebenwellen).
- Kern der Erkenntnis ist, dass die Erde eine Art Schalen- oder Schichtenstruktur aufweist, ähnlich einer Zwiebel. Grob kann man Erdkern, Erdmantel und Erdkruste von innen nach außen unterscheiden.
- Der Erdkern ist flüssig, ein festes Zentrum in ihm wird vermutet, das aus einer Eisen-Nickel-Verbindung besteht. Außerhalb dieses Kerns ist alles "Stein", wobei man sich diesen nicht unbedingt als fest vorstellen darf.
- Gesteine des Erdmantels, die dort unter sehr großem Druck und bei hohen Temperaturen fließen, werden durch die Plattentektonik aus bis einer Tiefe von mehr als 100 Kilometern nach oben gebracht. Allerdings ist die Geschwindigkeit gering, sie beträgt nur wenige Zentimeter pro Jahr.
- Die (äußere) Erdkruste ist im Gegensatz zu Erdkern und Erdmantel überraschend dünn, nämlich unter den Kontinenten im Durchschnitt 70, unter den Ozeanen oft nur 10 Kilometer dick. Sie gehört zur sogenannten Lithosphäre, der festen Gesteinsschicht der Erde.
Die Asthenosphäre ist Teil des Erdmantels
- Natürlich ist diese Einteilung nur grob - die einzelnen Schichten sind keineswegs homogen und teilen sich in den Geowissenschaften weiter auf.
- So umfasst die Asthenosphäre, auch Fließzone genannt, den oberen Teil des Erdmantels. Sie nimmt im Schalenaufbau der Erde eine Tiefe von 100 bis 250 Kilometern ein und ist praktisch die erste Schicht unter der starren Lithosphäre. Im Modell "schwimmt" die Lithosphäre auf dieser heißeren und daher weicheren Schicht - diese Schicht ist also für die Bewegung der Lithosphärenplatten verantwortlich. Aus ihr speisen sich auch Vulkane und Hotspots.
- Der Begriff Asthenosphäre kommt - wie so oft in den Wissenschaften - aus dem Griechischen. So bedeutet "a - sthenos" im Deutschen "ohne Festigkeit".
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