Woher kommt ein Wadenkrampf?
Von einem Wadenkrampf spricht man, wenn sich der Wadenmuskel oder Teile des Wadenmuskels unkontrolliert und willentlich nicht beeinflusst, zusammenzieht. Das kann bei sportlichen Aktivitäten passieren, aber auch nachts im Ruhezustand.
Bei gelegentlichen Wadenkrämpfen ist die Ursache meist harmlos. Der Krampf kann durch eine starke Muskelanspannung beim Sport entstehen oder durch den durchs Schwitzen verursachten Salz- und Wasserverlust.
Wenn die Krämpfe sehr häufig auftreten und es nicht am Elektrolythaushalt liegt, könnten auch Ursachen wie eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Nierenschwäche, Diabetes oder Krampfadern schuld sein. Auch Medikamente können unter Umständen Wadenkrämpfe hervorrufen. Hier gilt es auf jeden Fall einen Termin beim Arzt zu machen, um die Ursachen abzuklären.
Menschen über 65 Jahren leiden öfter unter diesen schmerzhaften Krämpfen, denn die Muskeln sind weniger belastbar und verkürzt. Außerdem trinken ältere Menschen oft zu wenig.
So kann man einen Wadenkrampf vermeiden
- Dehnen. Nach einer sportlichen Betätigung sollte es automatisch dazugehören sich zu dehnen. Das ist wichtig, damit der Muskel nicht verkürzt. Auch die Achillessehne kann verkürzen und weniger elastisch sein, weshalb sie dann einen ständigen Zug auf die Wadenmuskulatur ausübt. Eine erste Maßnahme bei einem akuten Wadenkrampf ist das Dehnen. Man zieht die Fußspitze Richtung Knie. Auch Wärme kann gut tun.
- Genügend trinken. Bei körperlicher Anstrengung sowieso, aber auch wenn es heiß ist, sollte man sich immer eine ausreichende Trinkmenge bereitstellen. Viele Menschen, gerade auch die älteren, haben kein ausgeprägtes Durstempfinden mehr und trinken zu wenig. Wichtig ist, dass man Mineralwasser trinkt. Wenn man Leitungswasser trinkt, sollte man darauf achten, dass man genügend Salz und Mineralien zu sich nimmt. Man kennt's - wenn man geschwitzt hat, ist das Gesicht oft ganz rau und salzig. Dieser Verlust muss wieder aufgefüllt werden.
- Nährstoffmagel. Meistens fehlen Magnesium oder Kalzium, wenn man einen nächtlichen Wadenkrampf hat. Schwangere haben oftmals Probleme damit, was durch den vermehrten Bedarf begründet ist.
- Auf das richtige Schuhwerk achten. Wer immer nur hochhackige Schuhe trägt, verkürzt auf Dauer die Wadenmuskulatur und neigt zu Krämpfen.
- Sport ist gut. Aber gerade als Anfänger sollte man es nicht übertreiben mit blindem Ehrgeiz. Der Körper und die Muskulatur müssen sich erst an die erhöhte Belastung gewöhnen. Das Gute daran, die Muskeln passen sich sehr schnell an, wenn man die Belastung langsam steigert.
- Bewegung hilft. Auch wenn es „nur“ spazieren gehen ist. Das ist auch für ältere Menschen wichtig. Sanftes Dehnen danach wirkt als Vorbeugung gegen Wadenkrämpfe.
- Nahrungsaufnahme beim Training. Es ist sinnvoll bei längeren Trainingseinheiten eine Banane zu essen. Die enthält die benötigten Mineralstoffe und versorgt den Körper mit gesunder Energie.
Über die täglichen Ausscheidungen und Schweiß verliert man Natrium (Kochsalz), Kalium (enthalten in Tomaten, Orangensaft und getrockneten Aprikosen), Magnesium (Mineralwasser, Nüsse, Vollkorn) und Kalzium (Joghurt, Bananen, Milch). Diese Mineralstoffe sind für die Funktion der Muskeln unerlässlich.
Sollten die Krämpfe, trotz der Vorsorgemaßnahmen häufig kommen, ist es sinnvoll beim Arzt abklären zu lassen, woran das liegen kann. Manchmal sind eine Verrenkung oder Bandscheibenprobleme die Ursache. Hier denkt man erst einmal nicht an Wadenkrämpfe, aber durch die einseitige Fehlbelastung oder Verschiebungen können sich solche Folgeschäden ergeben.
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