Vorsicht beim Entsorgen von Essenresten auf dem Kompost
Nicht alle Essensreste sind beispielsweise dafür geeignet, sie auf dem eigenen Kompost zu lagern. So können Sie, wenn Sie Fleischabfälle kompostieren, damit schnell Ratten anlocken, die sich danach nur schwer wieder loswerden lassen. Auch Fette oder Öle klingen vermeintlich so, als wären sie zur Entsorgung auf dem Kompost geeignet, aber auch hier sollte man besser zurückhaltend sein. Marinierte Salate beispielsweise entsorgen Sie also auch besser separat.
Diese Abfälle dürfen auf den Kompost
Doch bevor die Verwirrung zu groß ist, beginnen wir nochmal mit der einfachen Grundregel: Organische Abfälle dürfen in den meisten Fällen auch bedenkenlos auf dem Komposthaufen entsorgt werden. Konkret heißt das, dass Sie Gartenabfälle, Rasen- oder Gehölzschnitt und Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste und -schalen, Teebeutel, Kaffeesatz und auch Eierschalen kompostieren können. Gleiches gilt für Kleintierkot oder zerkleinerte Pappe und Zeitungspapier. Sogar giftige Pflanzen wie Fingerhut oder Eisenhut ließen sich auf dem Kompost entsorgen, das sie sich bei der Rotte in ungiftige Bestandteile zersetzen und somit quasi an Gefahr verlieren.
Diese Abfälle dürfen Sie keinesfalls auf dem Kompost entsorgen
Im Gegensatz dazu ist auch ganz leicht erklärt, welche Abfälle keinesfalls auf dem Kompost landen dürfen - nämlich all diese, die nicht verrotten können. Dazu zählt sämtlicher Müll aus Plastik, Metall und Stein oder auch Ton - denn auch er würde, auch wenn er eigentlich nach einem ganz natürlichen Stoff klingt - nicht verrotten und sich somit als Störenfried entpuppen. Außerdem sollten Sie - wie eingangs bereits erwähnt - auch keine Fleischabfälle, Fette, Öle und marinierte Salate auf den Komposthaufen werfen.
Kompost ja oder nein? Bei diesen Abfällen ist Vorsicht geboten
Bei manchen Abfällen lässt es sich aber nicht so einfach pauschalisieren, ob Sie auf dem Kompost entsorgt werden dürfen oder nicht. So darf Samenunkraut beispielsweise nur auf den Kompost, solange es nicht blüht und auch noch keine Samen gebildet hat - diese würden die Rotte nämlich wieder überstehen. Wurzelunkräuter wie Giersch und Quecke sollten Sie außerdem am besten gleich in die Biotonne werfen, da sie auf dem Kompost einfach weiterwachsen würden.
Bei kranken Pflanzen hängt die richtige Entsorgung von der jeweiligen Art der Krankheit ab: Unproblematisch für den Kompost wären Blattpilze, die wie Krautfäule, Birnengitterrost, Mehltau, Spitzendürre, Rostkrankheiten Schorf oder die Kräuselkrankheit keine robusten, überdauernden Formen bilden würden. Tierische Schädlinge sind ebenfalls unproblematisch, wenn es keine Wurzelgallenälchen, Gemüsefliegen oder Miniermotten sind. Diese drei Beispiele dürfen Sie aber nicht auf dem Kompost entsorgen - genauso, wie Reste von Kohlhernie, Fusarium, Sclerotinia oder Verticillum nicht für das Kompostieren geeignet sind.
Auch Holzasche ist in Bezug auf ihre Kompostier-Fähigkeit ein Sonderfall, da sich alles, was Bäume im Laufe ihres Lebens einlagern, in der Asche sammelt - somit also auch Schadstoffe. Wenn Sie sich sicher sind, wo Ihre Holzasche herkommt beziehungsweise dass Sie von unbehandeltem Holz stammt, können Sie sie auf den Kompost werfen. Doch auch dann am besten nur in kleinen Mengen. Alles andere wäre für Ihren Kompost tabu. Ähnlich ist es bei Grillkohle: Sie darf nur kompostiert werden, wenn sie als schwermetallfrei ausgezeichnet ist und nicht mit Spiritus oder Chemikalien angezündet wurde und zudem weder Spuren von Fett noch Öl aufweist.
Gekaufte Schnittblumen sollten wegen möglicher Spritzmittelbelastung ebenfalls nicht kompostiert werden, Blumen aus dem heimischen Garten dagegen schon. Die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner und Katzenstreu sollen eigentlich auch über den normalen Abfall entsorgt werden. Pferdemist oder der anderer Pflanzenfresser dagegen wäre auf dem Komposthaufen weniger problematisch, da die Keime im Laufe der Zeit absterben würden.
Zusammenfassend gesagt muss man leider feststellen, dass es sich in Bezug auf Ihren Kompost wegen der verschiedenen Sonderfälle schlecht zusammenfassen lässt. Aber wer sich etwas genauer mit dem Thema auseinandersetzt, entwickelt bestimmt schnell seine ganz eigene Expertise und Routine und muss dann auch nicht mehr bei jedem kleines Abfallteilchen tausende Male nachdenken. Und so ein Kompost ist, wenn es auch einiges zu wissen gilt, nach wie vor definitiv eine gute und umweltfreundliche Sache, für die sich auch ein wenig Mühe sicherlich lohnt.
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