Was bedeutet das Adjektiv emsig?
- Als Adjektiv ist emsig seit jeher auf den deutschen Sprachschatz beschränkt gewesen, d. h., verwandte Wörter aus anderen Sprachräumen liegen als andere Wortarten vor.
- Emsig leitet sich ursprünglich vom althochdeutschen Wort "emiz" ab, was soviel wie "beständig" bedeutete.
- Im Mittelhochdeutschen entwickelte sich zunächst das Wort "emzec", das als Adjektiv ebenfalls für "fortwährend, beharrlich" stand.
- Verwandte Substantive aus dem germanischen und außergermanischen Sprachraum sind beispielsweise "ama" (altisländisch), was "plagen, belästigen" bedeutet, oder das altindische "áma-h", das mit "Andrang" oder "Ungestüm" übersetzt werden kann.
- Daraus leitet sich auch die Bedeutung "unablässig, drängend" für den Begriff emsig ab. Als Konotation schwingt im Wort die Rastlosigkeit und Unermüdlichkeit mit, welche den Fleiß zusätzlich durch einen besonderen Eifer oder auch Dienstfertigkeit auszeichnet.
- Die Regsamkeit, die mit emsig beschrieben wird, geht in Richtung eines höheren, nicht selbstbezogenen Ziels, wenn in der Metapher "emsig wie die Bienen (oder Ameisen)" der Bezug zu Insekten hergestellt wird, welche Staaten bilden und ausschließlich zu dessen Nutzen rührig sind.
Emsigkeit wird kaum noch benutzt
- Noch weniger als das zugehörige Adjektiv wird heutzutage das daraus abgeleitete Substantiv Emsigkeit genutzt. Es entstand bereits im Spätmittelhochdeutschen als "emzicheit".
- Heute wird der Begriff fast ausschließlich im gehobenen Sprachschatz oder aber mit ironischem Anklang verwendet, der in Richtung "dienstfertig" sein - im Sinne von "gefällig" oder "für den Dienst bereit sein" - gedeutet werden kann.
- Synonyme für emsig sind beispielsweise schaffensfroh, fleißig, eifrig, rege, geschäftig oder tatkräftig.
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