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Warum hat der Februar nur 28-29 Tage? - Wissenswertes zum Kalendarium

Wenn der Februar 31 Tage hätte, läge er irgendwann im Sommer!
Wenn der Februar 31 Tage hätte, läge er irgendwann im Sommer!
Das Leben dreht sich nach dem Kalender. Um den Kalender und damit die eigenen Termine immer fest im Griff zu haben, ist es deshalb auf keinen Fall schlecht, sich etwas näher mit dem Kalender zu beschäftigen. Mit am wichtigsten ist sicher, zu wissen, warum der Februar nur 28-29 Tage hat.

Diese fehlenden Tage sorgen nicht selten für Verwirrung, wenn jemand wieder einmal nicht daran gedacht hat, als er versprochen hat “gegen Ende des Monats” sei die Arbeit fertig.

Was eigentlich ein Kalender ist

  • Ein Kalender ist eine Übersicht, die Jahre, Monate, Wochen und Tage in einer bestimmten Ordnung verzeichnet, deshalb hieß eine historische Bezeichnung für den Kalender auch der “Jahrweiser”.
  • Schon bei der Entstehung des Wortes ging es um Geld, wie auch heute, wenn “am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist”. Denn das Wort Kalender geht auf das lateinische “calare” = ausrufen zurück. Ausgerufen wurden immer die ersten drei Tage der römischen Monate, und zwar deshalb, weil an diesen Tagen Darlehen ausgezahlt wurden und Darlehen und Zinsen fällig wurden. Diese Tage wurden im Calendarium, im Schuldbuch verzeichnet, und sie wurden Kalendae genannt.
  • Eine Aufzeichnung und Beobachtung der Tage, geordnet wie in einem Kalender, war aber schon lange vor der Entwicklung der Benennung üblich. Schon die frühen Jäger waren darauf angewiesen, zu wissen, welche regelmäßigen Tierwanderungen in welchen Abständen bei ihnen vorbeikamen.
  • Die ersten Kalender entstanden deshalb durch Beobachtung des Himmels. Diese astronomischen Kalender hatten den Nachteil, dass bestimmte Himmelserscheinungen, die die Eckdaten dieser Kalender bestimmten, an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten auftragen. Neujahr konnte sogar im Gebiet eines Herrschers im Norden zu einer anderen Zeit liegen als im Süden.
  • Wer über die notwendigen mathematischen Kenntnisse verfügte, berechnete deshalb seinen Kalender. Ausreichende astronomische und mathematische Kenntnisse hatten die alten Ägypter, die wahrscheinlich im dritten Jahrtausend v. Chr., vielleicht noch früher einen Verwaltungskalender einführten, der von 365 Tagen im Jahr ausging. Bereits in diesem Kalender erkannte man die Schwierigkeiten, die später dazu führten, dass der Februar bei uns nur 28-29 Tage hat: Ptolemaios III. führte etwa 200 Jahre vor der Zeitenwende einen Schalttag ein, sein Nachfolger nahm diese bahnbrechende Neuerung jedoch wieder zurück.
  • Die wohl berühmtesten beiden Kalendersysteme berücksichtigten astronomische Gegebenheiten wie den Wechsel der Jahreszeiten oder Tag und Nacht und Berechnungen. Das waren der von Julius Cäsar eingeführte Julianische Kalender, der die Kalenderform Ptolemaios III. wieder aufnahm und der Gregorianische Kalender, der diesen Kalender nach und nach ablöste. Dieser Kalender ist nach Papst Gregor XIII. benannt, er entstand aus einer Reform des Julianischen Kalenders und wurde 1582 durch eine päpstliche Bulle verkündet.
  • Es gab und gibt also viele verschiedene Kalendersysteme, auch wenn heute fast auf der ganzen Welt nur noch der Gregorianische Kalender verwendet wird.

Deshalb hat der Februar 28-29 Tage

Der Februar hat deshalb nur 28-29 Tage, weil ein Kalender von bestimmten Gegebenheiten in der Natur ausgeht, die sonst nicht sinnvoll vereint werden können:

  • Ein Tag ist ein Tag, er fängt an, wenn die Sonne aufgeht und endet, wenn die Sonne untergeht. Einmal Tag und Nacht ist ein Kalendertag, und von diesen Kalendertagen gibt es in jedem Monat und in jedem Jahr eine bestimmte Anzahl.
  • Das Schwierige ist, dass die Monate sich nach den Jahreszeiten im Sonnenjahr bemessen, und die Gesamtzahl der Tage eines Sonnenjahres kann nicht in Monate mit einer genau gleichen Anzahl von Tagen geteilt werden. Daraus ergibt sich zunächst, dass der Februar generell kürzer ist als die anderen Monate, sonst würde der Verlauf der Monate in Bezug auf die Jahreszeiten nicht korrekt erfolgen.
  • Und dann ist ein Sonnenjahr auch insgesamt keine ganze Anzahl von Tagen lang, sondern umfasst etwa 365 und ein Viertel eines Tages. Etwa ein Viertel des Tages ist also jedes Jahr “zu viel”.
  • Deshalb kann ein Gregorianischer Kalender, der sich nach der Sonne richtet und immer gleich genau bleiben soll, nicht jedes Jahr die gleiche Anzahl an Tagen haben.
  • Er muss laufend korrigiert werden, und diese Korrektur wird beim Kalender vorgenommen, indem alle vier Jahre ein Schalttag eingefügt wird. Weil ja jedes Jahr einen viertel Tag zu lang ist, korrigiert also dieser zusätzliche Tag alle vier Jahre diese Abweichung genau richtig.

Wenn man wissen will, ob irgendein Jahr ein Schaltjahr war, braucht man es übrigens nur durch 4 zu teilen. Nur wenn eine glatte ein- bis dreistellige Zahl herauskommt, muss es ein Schaltjahr gewesen sein. Genau nach diesem Prinzip könnte man auch sehr schnell eine Folge aller Schaltjahre bis beispielsweise 2056 erstellen, indem man in einer Excel-Spalte eine durchgehende Zahlenfolge von 1 bis 514 anlegt, und in der Spalte daneben diese Zahlen jeweils mit 4 multiplizieren lässt. Wenn die letzte Zahl, die 514, mit 4 multipliziert wurde, ist man im Jahr 2056 angekommen.

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