Hunde fressen Katzenkot - ein Fütterungsproblem?
- Früher kursierte die Meinung, dass Hunde, die Katzenkot oder auch Kot von anderen Hunden fressen, falsches bzw. unausgewogenes Futter serviert bekommen. Diese Aussage ist heute kaum mehr haltbar, da Untersuchungen gezeigt haben, dass heutzutage kaum noch ein Hund in Deutschland aufgrund der Qualität des angebotenen Futters an Mangelerscheinungen leidet. Auch das zurzeit sehr angesagte Barfen der Hunde (Rohfütterung) schützt nicht vor dem Fressen von Katzenkot.
- Es gibt auch den Ratschlag, öfter mal etwas "Stinkiges" wie Harzer Käse oder Pansen zu füttern, da Hunde Aasfresser sind und somit öfter mal Appetit auf geruchsintensive Snacks haben. Probieren Sie es ruhig mal aus. Schaden kann es nicht.
Hunde fressen Katzenkot - eher ein Verhaltensproblem
- Es kann aus verhaltenstherapeutischer Sicht mehrere Gründe geben, warum Hunde Katzenkot oder auch den Kot anderer Tiere oder auch des Menschen fressen.
- Wenn ein Hund beim Fressen von Katzenkot von seinen Menschen erwischt wird, wird normalerweise geschimpft. Dieses Schimpfen bedeutet für den Hund, dass ihm Aufmerksamkeit zuteilwird. Ja, auch Schimpfen kann für einen Hund ein positiver Vorgang sein. Sucht er also Beachtung, frisst er Kot, es wird geschimpft - Ziel erreicht.
- Tiere markieren ihr Revier über Ausscheidungen, also Kot und Urin. Deshalb setzen Hunde ihren Urin bevorzugt dort ab, wo bereits andere Hunde uriniert haben, d. h. sie "überschreiben" die Markierung. Deshalb kann es sein, dass sie Kothaufen auffressen, um die Markierung durch ein anderes Tier aufzuheben.
- Eventuell ist das Kotfressen aber auch ein Überbleibsel, eine Angewohnheit aus Welpentagen. Viele Welpen fressen ihren eigenen Kot oder auch den Kot ihrer Geschwister, wenn sie in dieser wichtigen Lebensphase nicht artgerecht aufgezogen wurden.
Erziehungstipps gegen das Katzenkotfressen des Hundes
- Sichern Sie das Katzenklo Ihres Stubentigers. Nutzen Sie Toiletten mit Deckel oder platzieren sie das Klo an Orten, an denen der Hund nicht hinkommt.
- Trainieren Sie die Grundkommandos, damit Sie Ihren Hund abrufen können, wenn Sie Häufchen sehen oder wissen, wo welche sind.
- Überdenken Sie Ihre Beziehung zu Ihrem Hund. Kann es sein, dass Ihr Hund Aufmerksamkeit sucht und das sogar über negative Signale wie Schimpfen? Nehmen Sie sich Zeit für Ihren Hund, für lange Spaziergänge, Spiele und auch Arbeit wie z. B. Agility oder Fährtentraining. Erleben Sie täglich "Abenteuer" mit Ihrem Hund - das verbindet und eine gute Bindung zum Tier ist in der Hundehaltung das A und O.
- Tiere, die ihr Revier verteidigen (territorial sind), benötigen andere Maßnahmen wie z. B. Herabstufung im Mensch-Tier-Rudel durch Privilegienentzug (z. B. Couch- und Bettverbot).
Im Zweifel, wenn Sie gar nicht weiterkommen, vertrauen Sie sich einer guten Hundeschule an. Katzenkotfressen beim Hund ist nicht nur abstoßend, sondern kann auch krankmachen, da Kot mit Parasiten und Keimen verunreinigt sein kann. Viel Erfolg!
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