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Warmwasser mit 50 oder 60 Grad? - das sollten Sie beachten

Inhaltsverzeichnis

Eine Kinderhand wird unter den laufenden Wasserhahn im Waschbecken gehalten.
Eine Kinderhand wird unter den laufenden Wasserhahn im Waschbecken gehalten. © Myriams-Fotos / pixabay.com
Die Temperatur des Warmwassers spielt im Haushalt hinsichtlich der Hygiene, des Komforts und der Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Hinsichtlich des Themas "Warmwasser mit 50 oder 60 Grad" gehen die Meinungen stark auseinander. Einen Überblick über die wichtigsten Aspekte finden Sie hier.

Warmwasser 50 oder 60 Grad: Hohe Wassertemperatur gegen Legionellen

Gerade beim Warmwasser ist die Hygiene sehr wichtig. Im Warmwasser können sich Bakterien (Legionellen) bilden und wachsen. Sie sind Auslöser für schwere Lungenentzündungen. Deswegen ist die richtige Warmwassertemperatur entscheidend. Beachten Sie diesbezüglich:

  • Bei einer 50 Grad Wassertemperatur können Legionellen überlegen und sich unter Umständen sogar vermehren.
  • Legionellen werden im Warmwasser mit 60 Grad abgetötet, sodass Sie auf der sicheren Seite sind (sicherste Temperatur, um Bakterien im Warmwasser zu beseitigen).

Möchten Sie nicht dauerhaft das Warmwasser auf 60 Grad Celsius erhitzen, sollten Sie zumindest regelmäßig die Wassertemperatur kurzfristig auf diese Temperatur anheben. Am besten ist es, die Temperatur noch höher werden zu lassen, um eine thermische Desinfektion zu erzwingen. Wartung und Überprüfung des Warmwassersystems sind ebenfalls sehr wichtig. So werden mögliche Schwachstellen und Legionellen gefunden.

Warmwasser 50 oder 60 Grad Celsius: Ausschlaggebender Punkt für Energiekosten

Je höher die Wassertemperatur, desto schneller steigen die Energiekosten an. Die Erhitzung des Warmwassers macht einen hohen Energiefaktor aus. Deswegen entscheiden sich viele Leute für die 50 Grad Temperatur. Es ist so, dass viel weniger Energie benötigt wird, wenn auf 50 Grad erhitzt wird. Außerdem kommt es zu einem geringeren Wärmeverlust über die Rohrleitungen.

Nutzbarkeit von Warmwasser

Letztendlich hängt es auch davon ab, für welche Bereiche Sie Warmwasser benutzen möchten. Für das Duschen und Waschen reichen Temperaturen von 50 Grad aus. Vor allem wird das Risiko von Verbrühungen deutlich reduziert.

Falls stark verschmutzte Gegenstände gereinigt werden sollen, kommen Sie mit 60 Grad Warmwasser besser zum Ziel. Die Gefahr von Verbrühungen ist aber deutlich höher, weswegen Mischarmaturen und Thermostate eine gute Option sind.

Warmwassertemperatur auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen

Ob die Warmwasseranlage mit 50 oder 60 Grad Celsius betrieben werden soll, hängt von Ihren eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen ab. Möchten Sie ganz sicher Bakterien vernichten, ist die 60 Grad Einstellung vorzuziehen.

Effizienter ist es aber, wenn Sie nur auf die 50 Grad Warmwassertemperatur einstellen. Möchten Sie nur das Wasser zum Duschen und Waschen nutzen, ist dies komplett ausreichend.

Sind Sie besonders energiebewusst und möchten sich auch viele Kosten sparen, setzen Sie auf die niedrigere Temperatur. Für die Zubereitung von warmen Getränken und Speisen empfiehlt es sich sowieso, das Wasser abzukochen.

Überlegen Sie also im Vorfeld ganz genau, welches Punkte Ihnen besonders wichtig sind. So lässt sich schnell herausfinden, ob für Sie Warmwasser mit 50 oder 60 Grad die beste Wahl ist.

Warmwassertemperatur nachts abschalten sinnvoll?

Möchten Sie Ihre Betriebskosten senken und Energie sparen, ist das Abschalten der Warmwassertemperatur nachts sinnvoll. Es bringt aber nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile mit sich. Was dafür und dagegen spricht, habe ich zusammengefasst:

  • Einsparen von Energie: Schalten Sie nachts den Warmwasserspeicher der Heizung ab, sparen Sie Energie und Betriebskosten.
  • Verlängerung der Lebensdauer der Anlage: Muss die Anlage weniger laufen, kann sich die Abnutzung der Anlage reduzieren, wodurch es zu einer längeren Lebensdauer kommt.
  • Schutz der Umwelt: Schalten Sie die Anlage nachts aus, wird der CO₂-Ausstoß reduziert und somit die Umwelt weniger belastet.

Das sind die drei wichtigsten Vorteile, die das Abschalten der Warmwassertemperatur in der Nacht mit sich bringen. Beachten Sie nun noch die folgenden Nachteile:

  • Komfortverlust möglich: Schalten Sie nachts die Warmwassertemperatur aus, kann es am Morgen zu Verzögerungen hinsichtlich der Warmwasserbereitstellung kommen.
  • Einschränkung in der Nutzung: Falls Sie nachts unerwartet warmes Wasser benötigen, steht es Ihnen nicht zur Verfügung.
  • Bildung von Legionellen: Das Risiko, dass sich bei einer herabgesetzten Warmwassertemperatur Legionellen bilden, wird erhöht.

Den Nachteilen können Sie entgegenwirken, indem programmierbare Thermostate zum Einsatz kommen. Über diese Thermostate können Sie einstellen, dass das Warmwasser kurz vor der Nutzung erhitzt wird.

Um Legionellen zu vermeiden, sollten Sie das Warmwasser regelmäßig auf 60 °C anheben. Bei ganz modernen Anlagen gibt es sogar eine thermische Desinfektion, sodass Sie sich keine Gedanken machen brauchen.

Letztendlich ist es durchaus sinnvoll, die Warmwassertemperatur zwecks Energie- und Kosteneinsparung nachts abzuschalten. Sofern Ihnen die Komforteinbußen keine Probleme bereiten und Sie auf die Legionellengefahr achten, nutzen Sie diese Möglichkeit. Oder verwenden Sie energieeffiziente Systeme, die deutlich weniger Energie verbrauchen und daher auch nachts laufen können.

helpster.de Autor:in
Katja Faust
Katja FaustFamilie & Kinder stehen bei der erfahrenen Mutter Katja im Mittelpunkt. Sie wohnt in einem älteren Haus mit großem Grundstück und beweist im Alltag ihre Fähigkeiten im Heimwerken.
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