Was sind Dämmstoffe?
Dämmstoffe werden für die Wärmedämmung von Häusern verwendet. Sie können aber auch für die Schalldämmung genutzt werden. Sie haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit, wodurch sie Wärmeverlusten an Bauteilen entgegenwirken. Alle Dämmstoffe sind porös, dabei gilt je mehr Lufteinschlüsse die Dämmung besitzt, desto geringer ist ihre Wärmeleitfähigkeit und desto besser ist ihr Dämmvermögen.
Welche Dämmstoffe gibt es?
Es gibt Dämmstoffe in Form von Platten, Matten, Rollen, Flocken oder als Schüttung. Feste Dämmplatten aus Hartschaum, Mineral- oder Holzfasern kommen wegen ihrer Druckfestigkeit bevorzugt als Bodendämmung oder bei Wärmedämm-Verbundsystemen, die außen vor die Hauswand gesetzt werden, zum Einsatz.
Man unterscheidet dabei bei den Dämmstoffen hauptsächlich drei Arten: Synthetische, mineralische und natürliche Dämmstoffe.
Synthetische Dämmstoffe
Unter synthetischen Dämmstoffen versteht man Dämmstoffe, die aus Kunststoffen wie Polystyrol und Polyurethan bestehen. Dazu werden die Materialien zu Hartschaumstoffen verarbeitet. Am häufigsten kommt Polystyrol-Hartschaumstoff, kurz EPS oder Styropor, zum Einsatz. Aber auch Styrodur Platten sind äußerst verbreitet und beliebt. Weitere Stoffe sind extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS), Polyurethan (PIR, PUR), Aerogel, Phenolharz und Vakuumdämmplatten.
Mineralische Dämmstoffe
Mineralische Dämmstoffe können sowohl aus Kunststoff, als auch aus natürlichen Materialien wie Sand, Kalk und Stein bestehen. Das bekannteste Beispiel ist die Mineralwolle. Eigentlich ist sie durch ihre hohe Dichte ein guter Wärmeleiter. Doch im Herstellungsprozess wird sie eingeschmolzen und in einem anschließenden Verfahren zerfasert. Die dabei entstehenden Vliese haben viele Lufteinschlüsse und sind damit eine gute Dämmung. Neben der Mineralwolle gibt es z.B. auch Lavagestein, das zerkleinert, kurzzeitig erhitzt und dadurch aufgebläht wird. Weitere mineralische Stoffe sind Steinwolle, Schaumglasschotter, Perlite, SLS 20 und Kalziumsilikatplatten.
Natürliche Dämmstoffe
Ökologische Dämmstoffe erfreuen sich durch das wachsende Umweltbewusstsein immer größerer Beliebtheit. So gibt es seit einigen Jahren zahlreiche natürliche Dämmmaterialien, die die hohen Anforderungen des Wärmeschutzes erfüllen. Natürliche Stoffe sind Hanf, Holzfaser, Holz, Holzwolle, Jute, aber auch Kork, Schafwolle, Seegras und Zellulose.
Welche Eigenschaften und Preise haben die verschiedenen Dämmstoffe?
Wir haben die wichtigsten Eigenschaften der unterschiedlichen Dämmstoffarten zusammengestellt. Dabei ist auch die Wärmeleitfähigkeit eine wichtige Größe. Die Wärmeleitfähigkeit gibt Auskunft darüber, welche Wärmemenge Q durch eine 1 m dicke Schicht transportiert wird, wenn sich die Temperatur um ein Kelvin ändert. Je kleiner die Zahl ist, umso besser ist das Dämmvermögen eines Baustoffes.
Synthetisch
Synthetische Dämmstoffe sind besonders preisgünstig und deshalb auch sehr beliebt. Vor allem in Wärmeverbundsystemen kommen sie vorrangig zum Einsatz. Aber nicht nur der geringe Preis ist ein Vorteil. Dämmstoffe auf Erdölbasis sind außerdem sehr robust, sodass Mikroorganismen keine Chance haben. Das Material verrottet nicht, auch wenn es ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt ist. So eignen sich synthetische Dämmstoffe zum Beispiel zur Dämmung des Kellers, denn auch eine hohe Druckeinwirkung ist für die Kunststoffe kein Problem.
Kennzeichen am Beispiel von Polystyrol-Hartschaumplatten (EPS):
- Wärmeleitfähigkeit: 0,032 bis 0,045 W/(mK)
- Kosten: je nach Dicke der Platte 7-15 Euro pro qm
Mineralisch
Die Dämmstoffe sind vergleichsweise günstig ähnlich wie die synthetischen Stoffe und für vielfältige Anwendungsgebiete geeignet, z.B. ist Glaswolle neben der guten Wärmedämmung, auch sehr gut als Trittschalldämmung verwendbar. Dabei sind mineralische Dämmstoffe auch schimmelresistent, beständig gegen Ungeziefer und nicht brennbar.
Kennzeichen am Beispiel von Glaswolle:
- Wärmeleitfähigkeit: 0,030-0,040 W/(mK)
- Kosten: 5-15 Euro pro qm
Mein Profitipp: Achten sie bei der Mineralwolle unbedingt darauf, dass sie das RAL-Gütesiegel (Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V.) hat. Das Siegel kennzeichnet die Qualität von Waren oder Leistungen.
Natürlich
Ziel der Verwendung natürlicher Materialien ist es, nachwachsende Rohstoffe zu nutzen, die sowohl ökologisch unbedenklich, als auch nachhaltig sind. Der Vorteil der Naturdämmstoffe für die Umwelt ist die Verlängerung des natürlichen CO2-Kreislaufes. So werden keine zusätzlichen CO2-Emissionen abgegeben. Lediglich bei extremer Beanspruchung können die natürlichen Materialien noch nicht ganz mithalten, ansonsten sind sie aber gut im Rennen, denn die Entwicklung gerade bei den natürlichen Dämmstoffen wird immer besser.
Kennzeichen am Beispiel von Flachs:
- Wärmeleitfähigkeit: 0,040 W/(mK)
- Kosten: 15-18 Euro pro qm
Was ist die beste Dämmung?
Das hängt natürlich immer von der jeweiligen Anwendung ab. Wenn Ihnen Umweltfaktoren bei der Dämmung wichtig sind, so können nicht nur die natürlichen, sondern auch mineralische Dämmstoffe gerade im Außenbereich eine gute Alternative zu synthetischen Varianten sein, denn sie stellen die geringere Belastung für die Umwelt dar.
Jetzt wissen Sie, was es für Dämmstoffe gibt, wie sie sich unterscheiden und was Sie kosten. So können Sie für Ihr Bauprojekt den richtigen und möglichst umweltfreundlichen Baustoff wählen und bares Geld sparen.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?