Lehrer müssen eine universitäre Ausbildung absolvieren
- Möchten Sie Lehrer werden, müssen Sie ein Abitur ablegen. Danach besuchen Sie eine Universität und belegen dort eine Kombination aus zwei oder drei Fächern. Das Studium ist abhängig vom Bundesland unterschiedlich gegliedert. In einigen Ländern absolvieren Sie in sechs Semestern ein Bachelorstudium (inklusive Bachelorarbeit), an das sich ein Masterstudium anschließt. Das Studium zum Master of Education dauert insgesamt 4 Jahre. Andere Bundesländer verlangen von den angehenden Lehrern eine Zulassungsarbeit sowie ein erstes und zweites Staatsexamen.
- Haben Sie den universitären Teil der Ausbildung abgeschlossen, müssen Sie einen zweijährigen Vorbereitungsdienst absolvieren. Dieser wird auch als Referendariat bezeichnet. Nach Abschluss des Dienstes können Sie als Lehrer in den staatlichen Schuldienst eintreten.
- Wenn Sie als Lehrer angestellt werden, bekommen Sie eine Besoldung, die sich nach den Gehaltsgruppen im öffentlichen Dienst richtet. In welcher Gehaltsgruppe Sie eingestuft werden, ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Die Schulart, das Bundesland und Ihr Alter. An der Realschule können Sie beispielsweise in die Gehaltsgruppe A12 oder A13 eingestuft werden. Am Gymnasium erhalten Sie ein Gehalt nach der Gruppe A13 bis A15. Wie das Studium sind auch die Gehälter in den einzelnen Ländern unterschiedlich geregelt und können sich stark unterscheiden. Dies liegt daran, dass jedes Land innerhalb der Besoldungstabellen eigene Gehälter definiert.
- Als Lehrer können Sie verbeamtet werden. Dies hat für Sie einige Vorteile. Sie müssen nicht in die gesetzliche Rentenversicherung und die Arbeitslosenversicherung einzahlen. Dadurch haben Sie ein höheres Nettogehalt als ein Kollege, der nicht verbeamtet ist. Das Bruttogehalt eines Lehrers liegt im Durchschnitt zwischen 3.500 und 5.000 € pro Monat.
Erzieher besuchen eine Fachschule für soziale Berufe
- Für eine Ausbildung zum Erzieher reicht der Hauptschulabschluss aus. Ein höherwertiger Abschluss macht den Einstieg in die Ausbildung aber leichter.
- Die Ausbildung gliedert sich in eine zweijährige Assistentenausbildung und eine dreijährige Ausbildung als Erzieher an einer Fachschule für soziale Berufe. Haben Sie einen Hauptschulabschluss, müssen Sie während des Sozialassistenten die Mittlere Reife erwerben. Andernfalls dürfen Sie nicht in die Erzieherausbildung übergehen.
- Haben Sie die Regelschule mit dem Abitur abgeschlossen, können Sie die Ausbildung zum Sozialassistenten überspringen. Sie müssen nach dem Abitur jedoch ein einjähriges Praktikum im sozialen Bereich ablegen.
- Als Erzieher ist eine Verbeamtung in der Regel nicht vorgesehen. Sie werden abhängig vom Alter, von den Dienstjahren und vom Bundesland, in dem Sie arbeiten, in die Gehaltsgruppen nach TVöD eingestuft. Die Stufen lauten S3 bis S18. Im Durchschnitt liegt das Bruttogehalt eines Erziehers zwischen 2.000 und 3.500 € pro Monat.
Gehaltsvergleich: Im Lehramt verdienen Sie mehr als im Erzieherberuf
- Als Lehrer verdienen Sie mehr, als wenn Sie sich für den Beruf des Erziehers entscheiden. Dafür müssen Sie jedoch einen längeren Ausbildungsweg gehen. Der Lehrberuf hat eine höhere Anerkennung in der Gesellschaft, die sich auch im Gehalt widerspiegelt. Der Erziehungsauftrag ist anspruchsvoller und der Staat sieht für seine Lehrer eine Verbeamtung vor.
- Der Erziehungsauftrag im Erzieherberuf genießt keinen derart hohen Stellenwert. Dies wird häufig als ungerecht empfunden, vor allem deshalb, weil die kindliche Entwicklung bis zum vierten Lebensjahr als prägend für den weiteren Lebensweg gilt. Der Erzieherberuf gehört dennoch nicht in die pädagogischen, sondern in die sozialen Berufe. Diese sind wesentlich schlechter bezahlt.
Es gibt Überlegungen, den Erzieherberuf aufzuwerten und in ein Studium zu gliedern. Einen diesbezüglichen Beschluss gibt es allerdings noch nicht. Außerdem wäre dies kein Garant dafür, dass Erzieher dann gleichwertig bezahlt werden oder mehr verdienen als ein Lehrer.
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