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Verdauung - der Weg der Nahrung erklärt

Die Verdauung ist ein komplexer Vorgang im Körper.
Die Verdauung ist ein komplexer Vorgang im Körper. © Pixabay / pixabay.com
Wir essen etwas und irgendwann scheiden wir es wieder aus. Wir müssen nichts aktiv dazu beitragen, der Körper kümmert sich ganz selbstständig um die Verdauung. Wie genau funktioniert das?

Warum braucht man die Verdauung?

Die Nahrung, die wir zu uns nehmen ist komplex aufgebaut, sie besteht aus Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten. In ihrer gegebenen Form, kann der Körper sie nicht aufnehmen, es ist nötig, dass die Verdauungsorgane diese in ihre Bestandteile zerteilt. Hierzu gibt es Enzyme, die Kohlenhydrate als Mehrfachzucker in Einfachzucker zerlegen, Fette in Fettsäuren und Eiweiß in die einzelnen Aminosäuren. Diese Einzelbestandteile kann der Darm dann aufnehmen und dem Organismus als Energiequelle nutzen.

Der Prozess der Verdauung ist sehr komplex, denn er umfasst die Zerkleinerung, die Spaltung durch Enzyme und zuletzt die Aufnahme der Nahrungsbestandteile in die Blutgefäße. Der Verdauungsprozess beansprucht einige Organe, den Mund, die Speiseröhre, den Magen, den Darm, die Leber, die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse. Im Magen-Darm-Trakt gibt es ein eigenes Nervensystem, das die Verdauungssäfte steuert und die Organbewegungen veranlasst.

  • Mund und Speiseröhre bilden den Anfang der Kette: Im Mund beginnt bereits die Verdauung, denn die Zähne zerkleinern die Nahrung vorab mechanisch, zudem wird durch das Kauen der Speichelfluss aus den Speicheldrüsen angeregt. Dieser Speichel beinhaltet schon zwei Verdauungsenzyme, die Amylase und die Lipase. Deshalb ist es wichtig gut und ausreichend lange zu kauen. Durch das Signal des Mundes fängt der Magen an sich auf den Speisebrei vorzubereiten.
  • Der Magen als Zwischenlager: Im Magen selbst findet nochmals eine Zerkleinerung des Nahrungsbreis statt, zusätzlich wird dieser mit den Magensäften gemischt und schrittweise in den Dünndarm abgegeben. Der Magen ist sozusagen eine Zwischenstation, die Vorbereitungen zur Energiegewinnung aus der Nahrung vorbereitet. Die Magensäure besteht aus Schleim und Salzsäure, die zum einen Bakterien abtötet und zum anderen die Eiweißstrukturen zerstört, sodass diese weiter verarbeitet werden können mittels Enzym Pepsin.
  • Im Dünndarm startet die eigentliche Verdauungsarbeit: Im Dünndarm werden weitere Enzyme bereitgestellt, die die Eiweiße, Kohlenhydrate und Fett noch mehr aufspalten. Dies geschieht mit Hilfe von Gallensekret und Sekret aus der Bauchspeicheldrüse. Im Dünndarm findet die eigentliche Nahrungsaufnahme in den Körper statt. Über die Wand des Darmabschnitts gelangen die Nährstoffe ins Blut und von dort überallhin im Körper, wo sie benötigt werden. Hier entsteht auch über die Abgabe bestimmter Hormone das Signal der Sättigung ans Gehirn.
  • Der Dickdarm braucht eine gesunde Darmflora: Nun gelangt der Speisebrei in den Dickdarm, dort wird er eingedickt und es werden Salze und Elektrolyte aufgenommen. Im Dickdarm leben etwa 400 unterschiedliche Keime, davon das meiste sind Bakterien und Pilze. Diese sind in der Lage die unverdaulichen Ballaststoffe in kurzkettige Fettsäuren abzubauen. Zudem kann der Dickdarm B- und K-Vitamine herstellen, allerdings nicht in ausreichender Menge, sodass man diese über die Nahrung aufnehmen muss. Was dann nicht mehr vom Körper aufgenommen werden kann und nicht mehr benötigt wird, wird als Stuhlgang ausgeschieden.
  • Leber und Galle spielen eine zentrale Rolle bei der Verdauung: In der Leber wird die Galle produziert, die dann in der Gallenblase aufgehoben wird und bei Bedarf schnell an den Magen abgegeben werden kann. Gallensaft ist speziell für die Fettverdauung wichtig, da diese Fette in kleinere Fettkügelchen zerlegt werden, die dann von den Enzymen besser gespalten werden können.
  • Die Bauchspeicheldrüse hat mehrere Aufgaben: Da der Magensaft sauer ist, wird er durch ein Sekret der Bauchspeicheldrüse neutralisiert, sonst würde die Darmschleimhaut angegriffen werden. Zudem werden dort die Enzyme Amylase und Lipase hergestellt, die für die Fett- und Kohlenhydrat- Verdauung essenziell sind.

Die Dauer der Verdauung:

  • Flüssigkeiten können den Verdauungstrakt schnell passieren
  • Kohlenhydrate durchlaufen die Verdauung relativ rasch
  • am längsten braucht fettreiches Essen

Es dauert bis zu vier Stunden, bis der Speisebrei den Magen durchlaufen hat. Bei hohem Fettanteil ist die Zeitdauer deutlich länger. Es kann bis zu 100 Stunden dauern bis alle unverdaulichen Bestandteile der Nahrung den Körper passiert haben.

Hier wird deutlich, dass die Verdauung bereits im Mund beginnt. Es ist also wichtig, dass man sich Zeit zum Essen nimmt, bewusst kaut und dem Verdauungssystem den nötigen Vorlauf und die Zeit zur Arbeit lässt. So lassen sich einige Verdauungsprobleme vermeiden und lindern, beispielsweise Blähungen.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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