Die verbale Beurteilung - das ist wissenswert
- So genannte Ziffernoten kommen mit Blick auf die verbale Beurteilung nicht vor. Vielmehr geht es dabei hinsichtlich schulischer oder berufsspezifischer Leistungen darum, das Lern- bzw. Arbeitsverhalten bzw. das Sozialverhalten der zu beurteilenden Person aufzuzeigen.
- Die verbale Beurteilung zeichnet sich somit im Gegensatz zum gängigen Bewertungsverfahren (Noten 1 bis 6) durch mehr Transparenz aus, sodass der Arbeitnehmer bzw. Schüler sowie gleichwohl Eltern und Lehrer von einem höheren Informationsgehalt profitieren.
- Einige Beispiele von Verbalbeurteilungen zeigen auf, dass hier sowohl die direkte Anrede des Schülers ("Du hast den Unterricht aktiv mitgestaltet") möglich ist, als auch die indirekte ("Kai beteiligte sich rege am Unterricht").
- Betrachtet man jedoch Beispiele von Arbeitnehmerbewertungen, so kommt die direkte Anrede so gut wie nie vor.
Beispiele zur adäquaten Bewertung von Leistungen
- In Anlehnung an die bundeslandspezifischen Schulgesetze müssen schulische Leistungen sowohl benotet wie auch verbal ausgeführt werden.
- Mit Blick auf die Lern- bzw. Arbeitsbereiche gibt es jeweils bundeslandspezifische Gegebenheiten und Richtlinien. Insgesamt sollen jedoch sowohl die Lern- und Arbeitsinhalte als auch die Ziele mit einfließen.
- Das Lern- und Arbeitsverhalten (Merk- und Denkfähigkeit, Konzentrationsvermögen, Lernbereitschaft, Leistungsfreude, Ordnung, Kooperation, Selbstständigkeit, Arbeitshaltung und so weiter) spielt eine ebenso wichtige Rolle, wie das Sozialverhalten (Verhalten gegenüber Lehrkräften bzw. Vorgesetzten und Mitschülern bzw. Kollegen, Verhalten bei Konflikten et cetera).
- Neben den Bewertungen in den einzelnen Fächern sind gleichwohl die Aspekte Ordnung, Sauberkeit, Zuverlässigkeit und Schrift von Belang.
- Insgesamt soll die verbale Beurteilung die Ziffernoten erläutern. Ein wesentlicher Aspekt ist diesbezüglich die Zeitform (Imperfekt). Vom Präsens ist abzusehen, um dadurch auch deutlich zu machen, dass stets Verbesserungspotenzial gegeben ist.
- Wenig sinnvolle Beispiele für eine verbale Beurteilung im Präsens sind diesbezüglich: "Max ist nur wenig konzentriert und nimmt selten am Unterricht teil."
- Der Imperativ ("Max hatte Schwierigkeiten, sich in die Klassengemeinschaft einzufügen") zeigt im Gegensatz dazu die Leistungen aus der Vergangenheit auf, jedoch lassen Sie so gleichwohl Spielraum dahin gehend, dass für die Zukunft ein Verbesserungspotenzial gegeben ist.
Der Aspekt der Motivation steht klar im Vordergrund. So darf die verbale Beurteilung zwar Defizitbeschreibungen enthalten, es sollten aber Hinweise auf Fortschritte und positive Elemente nicht fehlen.
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