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Vektorgrafik erstellen - so geht's

Inhaltsverzeichnis

Eine Vektorgrafik lässt sich nicht ganz einfach selber erstellen.
Eine Vektorgrafik lässt sich nicht ganz einfach selber erstellen.
Eine Vektorgrafik hat gegenüber einer konventionellen Pixelgrafik mehrere Vorteile. So kann sie ohne Qualitätsverlust bearbeitet werden, zum Beispiel massiv vergrößert oder verkleinert. Außerdem verbraucht sie in der Regel sehr viel weniger Speicherplatz. Der Grund hierfür ist einfach: Während sich eine Pixelgrafik jedes Pixel „merkt“, aus dem ein Bild aufgebaut ist, arbeitet die Vektorgrafik mit den Eigenschaften der abgebildeten Objekte (z.B. Form, Größe, Farbe). Eine Vektorgrafik zu erstellen ist nicht schwierig, es erfordert nur ein wenig Umdenken gegenüber der Arbeit mit den gebräuchlicheren Pixelgrafiken.

Was Sie benötigen

  • Ein Vektorgrafikprogramm

In einer Vektorgrafik Geraden und Linien erzeugen

Das Wichtigste vornweg: Eine Vektorgrafik ist noch keine Vektorgrafik, nur weil sie als solche abspeichert, wurde. Ein bisschen mehr Arbeit werden Sie leider doch investieren müssen. Die folgende Anleitung bezieht sich auf das Open-Source-Programm Inkscape, kommerzielle Programme basieren jedoch größtenteils auf den gleichen Grundlagen, unterscheiden sich aber in Einzelheiten wie der Anordnung der Befehle.

  • Das grundlegende Werkzeug zum Erstellen einer Vektorgrafik ist das so genannte  Bézier-Tool (Symbolleiste links). Mit diesem können Sie Linien und Kurven zeichnen. Dazu klicken Sie auf den Startpunkt der Linie und ziehen sie zum gewünschten Endpunkt. Ein einfacher Klick mit der linken Maustaste setzt einen Zwischenpunkt (Knoten), nach dem Sie in eine andere Richtung weiterzeichnen können, ein Doppelklick beendet die Gerade.
  • Farbe und Dicke der Geraden (so wie aller anderen Objekte auch) können Sie zu jedem Zeitpunkt einfach ändern. Hierzu markieren Sie das betreffende Objekt und klicken dann ganz unten links auf die beiden Balken neben der Beschriftung Füllung und Kontur. Es öffnet sich nun ein Fenster, in welchem Sie sowohl die Füllung einer Fläche, als auch die Farbe und Dicke der Umrandung festlegen können. Auch Farbverläufe, Transparenzen und Unschärfen lassen sich hier einstellen.
  • Möchten Sie aus der Geraden eine Kurve machen, müssen Sie das Tool „Bearbeiten von Knoten oder der Anfasser eines Pfades“ auswählen. Mit diesem Werkzeug klicken Sie auf das betreffende Objekt. An den Konturen erscheint nun eine rote Linie und an jedem Endpunkt oder bei jedem Richtungswechsel eine kleine Raute.
  • Wenn Sie auf die rote Linie klicken, können Sie diese nach Belieben verschieben, um so zum Beispiel eine Welle zu erschaffen. Die Endpunkte bleiben dabei stets gleich. Doch auch diese können Sie verschieben. Hierzu müssen Sie lediglich auf eine den gewünschten Knoten (die kleinen Rauten) klicken und diese an die gewünschte Stelle ziehen. Sie können auch mehrere Knoten auswählen, indem Sie das „Bearbeiten von Knoten“-Tool aktivieren, gedrückt halten und damit über den gewünschten Bereich ziehen.

Geometrische Figuren erstellen

  • Neben Geraden und Kurven können Sie auch geometrische Figuren wie Kreise, Vielecke und Spiralen erstellen. Die entsprechenden Befehle liegen ebenfalls auf der Symbolleiste links, mit der Leiste rechts oben können sie weiter spezifiziert werden, so können Sie etwa die Eckenzahl oder die Rundung eines Vielecks bestimmen.
  • Wichtig ist, dass diese Objekte noch nicht vektorisiert sind. Wenn Sie dies tun möchten, markieren Sie das Objekt und klicken in der obersten Befehlsleiste auf "Pfad/Objekt in Pfad umwandeln". Wenn dies geschehen ist, können Sie die Objekte ebenso nach Ihren Wünschen verformen, wie die Geraden  zuvor. Übrigens, mit eingefügtem Text können Sie genauso verfahren.

Zusätzliche Hilfen beim Erstellen von Vektorgrafiken

  • Wie bei jedem anderen Grafikprogramm auch, ist es auch beim Arbeiten mit Vektoren sehr empfehlenswert, verschiedene Ebenen zu verwenden. Dies ermöglicht Ihnen bestimmte Objekte über andere zu legen oder Effekte nur auf jene Objekte anzuwenden, die auf einer bestimmten Ebene liegen. Unter dem Menüpunkt „Ebene“ in der oberen Befehlsleiste können Sie diese erstellen und sortieren. In der Leiste ganz zu unterst liegen die Befehle zum (un-)sichtbarmachen der aktuellen Ebene (Auge), zum Sperren der aktuellen Ebene (Vorhängeschloss) sowie ein Kästchen zum schnellen Wechseln zwischen den Ebenen.
  • Eine sehr wichtige Funktion ist noch das Gruppieren von Objekten. Hiermit lassen sich aus den vielen Einzelbestandteilen Ihrer Grafik zusammenhängende Gefüge bilden. Klicken Sie hierzu all jene Objekte an, die Sie kombinieren möchten, und halten Sie dabei die Shift-Taste gedrückt. Wenn Sie alle Objekte ausgewählt haben, klicken Sie in der obersten Befehlsleiste auf "Objekt/Gruppieren". Nun sollten sich alle ehemaligen Einzelobjekte gemeinsam bearbeiten lassen.
  • Wenn Ihre Grafik fertig ist und Sie sie speichern möchten, empfiehlt es sich, dies zum einen in einem Vektorformat zu tun (ai. svg. ....) und zum anderen als .pdf oder .png. Die letztgenannten Dateiformate können nämlich auch von gewöhnlichen Grafikprogrammen geöffnet werden, dann allerdings als Pixelgrafik.

Noch ein Hinweis zum Schluss, es lassen sich auch bestehende Bilder in Vektorgrafiken umwandeln. Der einfachste Weg ist hierbei, das Bild in das Vektorprogramm laden, es zu markieren und auf "Pfad/Bitmap vektorisieren" zu klicken. Alternativ können Sie auch die Umrisse des Bildes mit dem Bézier-Toll entlangfahren, wobei jeder Klick einen neuen Knoten setzt. Komplexe Bilder wie Fotos lassen sich für gewöhnlich nicht in Vektorgrafiken umwandeln, einfache wie zum Beispiel Logos schon.

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