Urin schäumt – so viel ist normal

Was kann es bedeuten, wenn der Urin schäumt?

Dass der Urin in Farbe, Geruch und Beschaffenheit überschiedlich aussehen kann, ist bestimmt jedem schon einmal aufgefallen. In den meisten Fällen steckt nichts Ernstes dahinter. Der Urin kann ein dunkles Gelb annehmen, wenn man beispielsweise zu wenig getrunken hat. Er kann auch im Geruch variieren, wenn man etwa Spargel gegessen hat. Das hat sicherlich jeder schon mal bei sich beobachtet.

Schäumender Urin kann auch unterschiedliche Ursachen haben. Wenn der Urinstrahl sehr stark ist und die Entfernung zum Urinal höher ist, kann es schon mal zu schäumendem Urin kommen, durch die Aufwirbelung der Ausscheidung. Normalerweise verschwinden die Schaumblasen aber schnell wieder, ähnlich wie bei einem Topf in den man in großem Strahl Wasser einfüllt. Das perlt und schäumt auch, verschwindet aber auch schnell wieder.

Schäumender Urin muss keine ernste Ursache haben

Wenn der Harnstrahl stark ist, kommt es zu schäumendem Urin, die Bläschen lösen sich jedoch schnell auf, das ist ganz normal und harmlos.

Der Schaum im Urin wird durch einen höheren Eiweißanteil im Harnstoff verursacht. Wer wenig getrunken hat, hat einen höheren Eiweißgehalt im Urin, was zum Schäumen führt. Ebenso kann das passieren, wenn man sich sehr eiweißreich ernährt, was oft bei Sportlern, speziell Kraftsportlern, der Fall sein kann. Auch im Rahmen einer eiweißbasierten Diät ist schaumiger Urin möglich, aber harmlos. Auch nach einer sportlichen Anstrengung ist oft etwas Eiweiß im Urin enthalten.

Wenn die Schaumbläschen größer und weißlicher sind, kann es auch an den Resten von Reinigungsmittel vom Toilettenputzen kommen. Das hat mit dem Urin dann gar nichts zu tun.

Der Schaum kann auch ausgelöst werden durch die Einnahme von Medikamenten, speziell Antibiotika, Krebsmedikamente oder Schmerzmitteln. Bei Stress, Fieber, einem Infekt oder Hitze und Kälte kann es auch zu Eiweiß in der Ausscheidung kommen. Auch Jugendliche im Wachstum haben manchmal erhöhte Werte.

Wann ist Schaum im Urin ein Problem?

Normalerweise befindet sich im Urin nur sehr wenig bis gar kein Eiweiß. Sollte es nun zu einem schäumenden Urin kommen, der auch noch etwas trüb ist, sollte man zumindest wachsam sein und das genauer beobachten. Wenn der Schaum sich länger hält und nur schwer auflöst, gilt es einen Arzt aufzusuchen. Vor allem, wenn das öfter vorkommt.

Bei viel Eiweiß im Urin kann das ein Hinweis auf geschädigte Nieren, beziehungsweise dem Nierenfilter, sein. Hier gilt es auf jeden Fall einen Termin beim Arzt zu machen. Vor allem, wenn noch andere Symptome wie Wassereinlagerungen im Gewebe oder erhöhte Blutfettwerte hinzukommen.

Es kann sich um eine Proteinurie handeln. Die Nieren filtern normalerweise das Eiweiß und lassen es nicht in den Urin gelangen. Wenn also zu viel Eiweiß im Harnstoff ist, stimmt etwas mit der Filterfunktion der Nieren nicht.
Ein Harnwegeinfekt kann der Auslöser von schaumigem Urin sein, wenn das in Verbindung mit erhöhtem Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen und plötzlicher Inkontinenz steht. Hier sollte man auch einen Arzt aufsuchen und nichts verschleppen.

Ein Alarmsignal ist auf jeden Fall, wenn zu dem schaumigen Urin vermeintliche Rückenschmerzen dazukommen, denn die Nieren liegen rechts und links weit unten an der Wirbelsäule. Es kann sich um einen stechenden Flankenschmerz handeln oder um einen dumpfen Schmerz rechts und / oder links der unteren Wirbelsäule. In dem Fall sollte man schnellstmöglich einen Termin beim Facharzt wahrnehmen.

Zum ersten Testen zuhause beim Verdacht, dass die Eiweißwerte im Urin zu hoch sind, empfehlen sich Teststreifen aus der Apotheke. Sollte man hier das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, gilt es unbedingt einen Termin beim Arzt zu machen um die Ursachen abklären zu lassen.