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Ureinwohner Kanadas - Wissenswertes über Indianer und Inuit

Nachbauten der traditionellen Indianer-Tipis
Nachbauten der traditionellen Indianer-Tipis © Michael_Horn / Pixelio
Sie möchten etwas über die Ureinwohner Kanadas erfahren? Dann lesen Sie weiter, denn der folgende Artikel beschäftigt sich mit interessanten Fakten zu den Indianern und den Inuit.

Die Ureinwohner Kanadas mussten häufig ein ähnliches Schicksal erleiden wie die Indianer in den Vereinigten Staaten. Ihre Geschichte ist teilweise tragisch, ihre Kultur so ganz anders als die der europäischen Einwohner.

Wer die Ureinwohner Kanadas sind - Fakten zu den Indianern und den "First Nations"

  • Heute verstehen sich etwa 700.000 Ureinwohner Kanadas als Indianer. Wer sich offiziell so bezeichnen darf, muss in bestimmte juristische Kategorien passen. Der kanadische Staat erkennt insgesamt 615 Stämme indianischen Ursprungs an.
  • Die meisten Indianer leben in British Columbia.
  • Die kanadischen Indianerstämme werden in ihrer Gesamtheit als "First Nations" bezeichnet. 
  • Die einzelnen Indianerstämme lebten bis zum Eintreffen der ersten europäischen Siedler in enger Verbundenheit mit der Natur und den geografischen und ökologischen Verhältnissen, die sie umgaben. Die Stämme untereinander unterschieden sich daher stark im Hinblick auf ihre Lebensgewohnheiten.
  • Es gab sowohl nomadische Stämme als auch solche, die sesshaft waren und bäuerliche Strukturen ausbildeten. Daher lebten auch nicht alle kanadischen Indianer in Zelten, den sogenannten Tipis. Viele Sippen lebten in einer dörflichen Gemeinschaft zusammen und bewohnten Langhäuser.
  • Die ersten Siedler in Kanada versuchten zunächst, mit den Indianern zu handeln. Als sie sich zahlenmäßig vermehrten, zwangen sie die Ureinwohner dazu, ihr Land zu verlassen und in Reservaten zu leben. Sie durften ihre Kultur nicht länger leben und mussten sich an europäische Lebensweisen anpassen. Die Kinder der "First Nations" besuchten Missionsschulen, wo sie nach europäischen Idealen erzogen wurden und häufig auch den christlichen Glauben annehmen mussten.
  • Dieses Schicksal führte dazu, dass sich heute viele Angehörige der "First Nations" entwurzelt fühlen und sich in der Gesellschaft nicht zurechtfinden. Hinzu kommen weitere Probleme wie Alkoholismus, Gewalt, Depressionen und Arbeitslosigkeit.
  • Heute werden die kanadischen Indianer auch von der Regierung darin bestärkt, ihre kulturellen Wurzeln wiederzufinden und beispielsweise ihre ursprünglichen Sprachen wieder zu erlernen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, das erlittene Trauma infolge des Verlustes der ökologischen und ökonomischen Ressourcen und der eigenen Identität aufzuarbeiten.

Die Inuit in Kanada

  • Heute leben ca. 50.000 Inuit in Kanada. Da die Inuit traditionell ein kinderfreundliches Volk sind, wird sich ihre Population noch erhöhen.
  • Etwa 3000 vor Christus siedelten die Inuit in Kanada, ursprünglich kamen sie aus der Arktis. Sie lebten von der Jagd und waren ein Nomadenvolk.
  • Es dauerte lange, bis Europäer in den lebensfeindlichen Siedlungsraum der Inuit vordrangen, denn sie waren nicht an dem Land interessiert, welches die Inuit bewohnten. Daher blieb ihnen ein ähnliches Schicksal wie den kanadischen Indianern erspart. 
  • Erst nach 1945 gingen die Inuit dazu über, sich in Siedlungen niederzulassen und sich westlichen Lebensweisen anzupassen. 
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