Radioaktive Röntgenstrahlung gibt es nicht
Der Begriff der Radioaktivität setzt sich aus den lateinischen Wörtern "radius" und "activus" zusammen und bedeutet auf deutsch Strahlungsaktivität. Diese Eigenschaft besitzen instabile Atomkerne, die sich spontan in andere Atomkerne umwandeln können. Bei der Umwandlung wird eine große Menge an Energie freigesetzt. Die Energie, die beim Zerfall der Atome freigesetzt wird, wird als Alphastrahlen, Betastrahlen und Gammastrahlen emittiert. Menschen werden in vielen Situationen mit Strahlung konfrontiert und ganz allgemein wird zwischen natürlicher und zivilisatorischer Strahlung (vom Menschen erzeugt) unterschieden. Die Bezeichnung radioaktive Strahlung ist an sich nicht richtig. Die Strahlen sind nämlich nicht radioaktiv, sondern die Materialien, aus denen sie austreten kann. Die bekannteste zivilisatorischer Strahlung ist die Röntgenstrahlung. Im Gegensatz zu Alpha-, Beta- und Gammastrahlen, entsteht die Röntgenstrahlung jedoch nicht durch den radioaktiven Zerfall, sondern wird vom Menschen künstlich hergestellt.
Die Unterschiede der Strahlungen
Durch die Unterschiede bei der Entstehung können Röntgenstrahlungen von anderen Strahlungen abgegrenzt werden.
- Röntgenstrahlen entstehen ganz allgemein in speziellen Röntgenanlagen und durch die Abbremsung von Elektronen in Atomen. In der Röntgenröhre werden die Elektronen zuerst von einer Kathode beschleunigt und treffen anschließend auf die Anode und werden von dieser stark abgebremst. Die entstandenen Strahlen bestehen nur zu 1 Prozent aus eingestrahlter Energie und zu 99 Prozent aus Wärme.
- Die Alpha-, Beta- und Gammastrahlen entstehen im Gegensatz dazu nur durch den radioaktiven Zerfall. Bis auf diesen wichtigen Unterschied sind sich beide Strahlen sehr ähnlich. Röntgenstrahlen und Gammastrahlen gleichen sich vom Wesen her und können beide als elektromagnetische Wellen bezeichnet werden.
Die Gammastrahlen werden unter anderem in der Krebstherapie eingesetzt. Sie können die Krebszellen stark schädigen und diese durch eine hohe Intensität zum Absterben bringen. Mit Röntgenstrahlen wird der menschliche Körper durchleuchtet. Bei einer zu hohen Strahlendosis steigt auch das Krebsrisiko.
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