Der Marxismus im Überblick
Immer wieder werden die Begriffe Marxismus und Kommunismus als Synonyme füreinander gebraucht. Tatsache ist aber, dass es einen Unterschied zwischen den beiden gibt. In diesem Artikel werden beide Begriffe gemäß Ihrer Inhalte erläutert, sodass Sie den Unterschied erkennen können.
- Um den Marxismus in einem groben Überblick zu erläutern, bedarf es einer starken Vereinfachung, da das Thema mitsamt seinen Inhalten viel zu komplex ist. Daher wird in diesem Artikel der Begriff als Gesamtheit der verschiedenen Theorien von Karl Marx verwendet.
- Ein wesentlicher Bestandteil des Marxismus ist der Historische Materialismus. In dieser Theorie erläutert Marx die geschichtliche Entwicklung menschlicher Konsumgesellschaften angefangen bei der Tauschhandelsgesellschaft der Urzeit über die Sklavenherrschaften der Feudalsysteme bis hin zur kapitalistischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, hervorgebracht durch die Massenproduktion der industriellen Revolution.
- Ein Grundzug von Marx` Theorie ist, dass sich die Welt in Bezug auf Produktionsverhältnisse und Produktivkräfte in einem Ungleichgewicht zuungunsten der Produktivkräfte (Arbeiter) befindet. Bei Marx sind die Verhältnisse zwischen den einzelnen gesellschaftlichen Klassen immer in Bewegung und es herrscht aufgrund des angesprochenen Ungleichgewichts ein Klassenkampf.
- Ein Grundgedanke seiner Philosophie ist es, dass die Welt veränderbar ist. Dies spielt ebenfalls wieder auf den Klassenkampf an, da die Arbeiter durch den Klassenkampf die herrschende Situation verändern können. Diese Veränderbarkeit steht im Gegensatz zu anderen materialistischen Philosophien, in denen die Welt per se unveränderbar ist.
Kurz gesagt ist der Marxismus - vereinfacht - die Gesamtheit von Marx' Theorien und philosophischen Konzepten über die materialistischen Verhältnisse der Welt und der menschlichen Gesellschaft. Es handelt sich hierbei mehr um ein philosophisches und ideologisches Phänomen als um ein konkretes und praktisch angewandtes Konzept.
Der Kommunismus im Unterschied zum Marxismus
Der Begriff des Kommunismus entstand im 19. Jahrhundert und bezeichnet grundlegend das Konzept für eine zukunftsgerichtete, sozial gerechte Gesellschaft.
- Der Kommunismus ist eine Gesellschaftsform, in der alle Menschen sozial auf dem gleichen Status sind. Es gibt theoretisch keine gesellschaftlichen Klassen mehr und die Arbeiterklasse der kapitalistischen Gesellschaft steht an der Führungsspitze, um die Gerechtigkeit zu gewährleisten.
- In dieser Gesellschaftsform gibt es kein Privateigentum mehr. Dieses wird verstaatlicht und allen Bürgern zugänglich gemacht, indem es als Wohn- oder Arbeitsplatz zugewiesen wird.
- Auch die Produktionsweise wird vom Staat angeordnet. Im Regelfall gibt es in kommunistischen Ländern keine freie Marktwirtschaft, sondern eine vom Staat angeordnete Planwirtschaft, die ihre Produktionsziele in 5-Jahres-Plänen festlegt.
- In der Regel ist auch politisch keine Vielfalt mehr gegeben in einem solchen System, sondern es herrscht ein Ein-Parteien-System, in dem die kommunistische Partei der Staatsregierung das Sagen hat. Dies gilt vor allem für kommunistisch-totalitäre Staatssysteme.
Dies sind nur einige wenige Aspekte des Kommunismus, die dieses System grundlegend charakterisieren. Der größte Unterschied zum Marxismus ist, dass es sich nicht mehr nur um ein theoretisches Konzept, sondern um eine konkrete und praktisch angewandte Staatsform handelt. Viele behaupten, dass dieses System auf den Ideen Marx' basiert, dies wird jedoch von Kritikern dementiert. Am besten bilden Sie sich eine eigene Meinung.
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