Die Familiennamen Müller, Schmidt und Schneider sind typisch deutsche Nachnamen. Zugleich handelt es sich dabei um diejenigen Namen, welche in Deutschland am häufigsten vorkommen. Statistisch gesehen heißen 1,5 Prozent der Menschen in Deutschland Müller und fast genauso viele Schmidt oder Schneider. Insgesamt tragen weit mehr als eine Million Menschen einen dieser drei Familiennamen. Doch wo liegt der Ursprung dieser Namen und warum sind sie so häufig?
Woher stammen typisch deutsche Nachnamen?
- Von den 100 häufigsten deutschen Familiennamen lassen sich die allermeisten von Berufsbezeichnungen ableiten. Ebenfalls häufig sind Namen, die eigentlich Vornamen sind, beispielsweise Hartmann, Werner oder Friedrich. Etwas seltener sind Nachnamen, die eine bestimmte Eigenschaft hervorheben, wie Lang, Groß oder Jung.
- Interessant ist, dass die zehn häufigsten deutschen Nachnamen Berufsbezeichnungen für Berufe sind, welche im Mittelalter weit verbreitet waren. Es ist also davon auszugehen, dass zu dieser Zeit Gewerbetreibende mit ihrer Berufsbezeichnung angeredet wurden.
- Bauern und andere Menschen, welche im ländlichen Raum lebten und arbeiteten, wurden meist unterschieden, indem an ihren Vornamen eine Ortsbezeichnung, einen Hinweis auf vorherrschende geografische Bedingungen oder auf bedeutende Gebäude angehängt wurde. Gute Beispiele sind die Namen Berg, Bachmann oder Kirchhof.
Weitere interessante Fakten über die Herkunft deutscher Familiennamen
- Familiennamen dienen dazu, Personen genau unterscheiden zu können und signalisieren gleichzeitig, wie der Name schon sagt, eine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Familie.
- Der erste Familienname, welcher vererbt wurde, kann im 9. Jahrhundert nachgewiesen werden. Nach und nach breitete sich dieser Brauch in ganz Europa aus. Bis ins 15. Jahrhundert konnte man seinen Familiennamen jedoch problemlos wechseln, beispielsweise dann, wenn der Namensträger in eine andere Gegend übersiedelte.
- Viele typisch deutsche Nachnamen sind an mittelalterliche Berufe angelehnt, auch wenn diese nicht mehr als solche geläufig sind. Schulz war beispielsweise eine gebräuchliche Bezeichnung für einen Bürgermeister oder Vollstreckungsbeamten.
- Andere sind sogenannte Übernamen, welche aber ebenfalls Berufe umschreiben. So wurde ein Müller häufig als Stauber oder Stoiber bezeichnet.
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