Zutaten
- Für den Sirup:
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- 1 Zitrone
- Für den Teig (ausreichend für ca. 30 Stück):
- 250 ml Wasser
- 50 g Hartweizengrieß
- 250 g Mehl
- Salz
- 2 EL Zucker
- 50 g Butter
- 5 bis 6 Eier
- 25 g Speisestärke
- Öl zum Frittieren
Besonderheiten von Tulumba
Bei Tulumba handelt es sich um ein in Zuckersirup getränktes Gebäck aus Brandteig. Ähnliche Gebäcke sind in der chinesischen, arabischen, spanischen und französischen Küche bekannt. Tulumba finden Sie nicht nur in der Türkei, auch in Mazedonien, Serbien und Bulgarien kennt man das Gebäck.
- Die Herkunft der Gebäcke aus Brandteig ist, angesichts des Alters der Rezepte, kaum zu bestimmen. Die Türken stammen von den Kok-Türken ab, die als Nomaden ein Gebiet zwischen dem Kaspischen Meer und der Mongolei durchstreiften. Tulumba stammt vermutlich aus der Nomadenzeit.
- Brandteig ist ein gekochter Teig, dem Eier zugesetzt werden. Der Teig kommt nicht in einen Backofen, sondern in heißes Fett. Es könnte sich bei dem Gebäck um eine Verwertung von Brei handeln, der nach den Mahlzeiten in den Töpfen der Nomaden übrig blieb. In Form des Gebäcks ließen sich Reste des Grundnahrungsmittels, Eier und Fett ausgezeichnet transportieren. Unterwegs ließ es sich ohne Probleme verzehren. Dies sind Spekulationen, die auf Sitten heute noch nomadisch lebender Völker zurückgehen.
- Das Gebäck ähnelt Spritzkuchen. Da traditionell gröbere Mehle verwendet wurden, backen Sie es am besten aus einer Mehl-Grieß-Mischung. Die Verwendung von Grieß ist ein Hinweis auf die Zutat Brei. Das Getreide wird bei den Nomaden nämlich meist nur grob geschrotet, bevor sie daraus Brei kochen. Zum Backen verwenden sie dagegen eher feines Mehl.
- In der heutigen türkischen Küche ist Tulumba meist ein Dessert, denn es wird oft mit dem Zusatz "Tatlisi" angeboten, was Nachtisch heißt. In der korrekten Schreibweise "Tatlısı" hat das "i" keinen Punkt, da es anders ausgesprochen wird. Übrigens: Tulumba Tarifleri ist keine Sonderform des Gebäcks, "Tarifleri" heißt Rezept. Servieren Sie das Gebäck noch lauwarm auf kleinen Tellern. Das klebrige Gebäck sollte man besser nicht mit den Fingern anfassen, legen Sie daher eine Gabel dazu.
So gelingt das türkische Spritzgebäck
Tulumba schmecken am besten, wenn Sie diese frisch zubereiten. Sollten Sie wenig Zeit haben, können Sie den Sirup am Tag vorher schon herstellen.
- Pressen Sie für den Sirup die Zitrone aus und bringen Sie das Wasser mit dem Zucker zum Kochen. Fügen Sie den Saft hinzu. Nun muss das Ganze etwa zehn Minuten kochen, damit der Sirup eindickt.
- Kochen Sie für den Teig Wasser mit einer Prise Salz, Zucker und Butter auf. In der Zwischenzeit mischen Sie das Mehl mit dem Grieß. Damit nicht alles verklumpt, reduzieren Sie die Hitze, bevor Sie die Mischung unter Rühren ins Wasser einrieseln lassen.
- Rühren Sie weiter, bis sich ein Kloß bildet, der sich vom Topf ablöst. Der Vorgang dauert etwa 15 Minuten. Der Teigbrei ist nun gar. Geben Sie ihn zum Abkühlen in eine Schüssel.
- Der Teig darf nur noch lauwarm sein, da sonst die Eier gerinnen. Fügen Sie mit dem Knethaken ein Ei nach dem anderen dazu, bis ein glänzender, cremiger Teig entsteht. Ein Schnitt mit einem Messer muss sichtbar bleiben und darf nicht sofort zusammenfließen. Testen Sie den Teig, bevor Sie das letzte Ei einarbeiten. Nun müssen Sie nur noch die Stärke über den Teig sieben und unterrühren.
- Erhitzen Sie das Öl in einer Fritteuse auf 180° Celsius. Der Teig kommt in einen Spritzbeutel mit einer großen Sterntülle. Wichtig: Füllen Sie den Beutel nur bis zur Hälfte. Schütteln Sie den Beutel, damit der Teig nach unten rutscht. Luftblasen im Spritzbeutel sind unangenehm, da der Teig plötzlich aus der Tülle schießt. Drehen Sie dann das Ende zusammen.
- Stellen Sie einen Teller, auf dem Küchenpapier liegt, sowie einen Suppenteller mit dem Sirup bereit. Legen Sie einen Schaumlöffel dazu, um die Tulumba aus dem Fett zu heben.
- Könner spritzen mit leichtem Druck vier Zentimeter lange Teigstränge direkt in das Fett. Wenn Sie sich das nicht zutrauen, spritzen Sie zehn Stränge auf Backpapier. Lassen Sie einen Rand zum Anfassen frei. Tauchen Sie das Papier dann mit dem Teig kurz ins Fett. Das Gebäck gleitet ins heiße Öl.
- Nehmen Sie das Gebäck, sobald es leicht braun ist, mit dem Schaumlöffel aus dem Fett und legen Sie es auf das Küchenpapier. Entfetten Sie die Tulumba durch Wenden auf dem Papier, bevor sie für fünf Minuten in den Sirup kommen. Wichtig: Das Gebäck muss heiß in den kalten Sirup tauchen. Geben Sie die Tulumba sofort auf Dessertteller, sie sollen noch warm auf den Tisch kommen.
Das Dessert können Sie zwar in einigen türkischen Geschäften kaufen, es schmeckt aber warm und frisch deutlich besser. Daher sollten Sie sich den Luxus gönnen, das Dessert selbst zuzubereiten.
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