Totenkopfaffen sind wild lebende Primaten
- Totenkopfaffen (Squirrel monkey/Saimiri) gehören, zusammen mit den Kapuzineraffen (Kotul veverovity) zur Familie der „Kapuzinerartigen“ (Cebidae). Die wild lebenden Primaten zählen unter ihrer Gattung fünf verschiedene Arten. Die Familie der „Saimiri oerstedii“, auch „Gelbes Totenkopfäffchen“ genannt, lebt an der Pazifikküste von Costa Rica, sowie Panama. In den tropischen Gebieten von Südamerika findet man vor allem die „ Saimiri sciureus“ (schwarzes T.). Unter dem Namen „Saimiri ustus“ sind die „Bare-Schmuckschildkröte-Totenkopfäffchen“ bekannt, die häufig in Brasilien leben. „Saimiri boliviensis“ sind „Schwarzkappen T.“, deren Heimat Bolivien, Brasilien, als auch Peru ist. Am Amazonas, im Varzea Wald, an der Mündung des Japura- und Solimoesflusses, leben hauptsächlich die „Schwarzen Totenkopfaffen“ (Saimiri vanzolinii).
- Der wissenschaftliche Name der Totenkopfaffen lautet „Sai-miri“. In Deutschland werden die quirligen Tierchen „Totenkopfäffchen“ genannt, weil ihre Gesichtsmaske an einen Totenkopf erinnert. Das Gesicht ist sehr hell und die dunklen Augen, sowie das schwarze Schnäuzchen stehen dazu im starken Kontrast. Im englischen Raum vergleicht man sie eher mit Eichhörnchen, woraus sich der Name Squirrel monkey erklärt.
- In ihrer Südamerikanischen Heimat leben die Äffchen vor allem in den mittleren Bereichen der Baumkronen. Totenkopfäffen leben in Gruppen von 60 - 100, tw. bis zu 500 Tieren. Bedeutsam ist ihre Sozialstruktur. Totenkopfäffchen leben grundsätzlich nicht allein, sondern innerhalb einer großen „Familie“. Die Weibchen stehen im Mittelpunkt, während sich die Männchen eher außen aufhalten. Es gibt feste Rangordnungen.
- Totenkopfaffen werden zwischen 26 - 32 cm groß, wiegen bis zu 1,4 kg und können etwa 25 Jahre alt werden. Sie ernähren sich von Kleintieren, Blättern und Früchten. Anders als bei Artverwandten können sich Totenkopfäffchen nicht mit ihrem Schwanz, der länger als ihr Körper ist, an den Bäumen und Ästen festhalten. Der lange Schwanz dient ausschließlich zur Steuerung. Die possierlichen Tiere sind darauf spezialisiert, zu markieren, d. h. sie urinieren auf ihre Hände, um den Geruch im Fell sowie an Aufenthaltsplätzen zu verreiben. Revierkämpfen gehen sie eher aus dem Weg. Diese Affenart ist sehr friedlich.
- Die tagaktiven Primaten benutzen ihre Arme und Beine, um sich auf allen Vieren fortzubewegen. Im Springen und Klettern sind sie äußerst gewandt. In der Regel vermehren sich nur die kräftigsten Männchen weiter und die Weibchen sorgen für die Jungen. Im Gegensatz zu frei lebenden Totenkopfäffchen hat man bei Aufzuchttieren festgestellt, dass Männchen in Gefangenschaft sich ebenfalls um die Jungen kümmern. Die Größe ihres Gehirns macht 1/17 ihres Eigengewichts aus (beim Menschen 1/35). Zwar sind sie deshalb nicht intelligenter als andere Artgenossen, doch können sie schnellste Bewegungen einschätzen. Sie sind in der Lage, Vögel im Flug zu fangen.
Totenkopfaffen kann man leichter kaufen, als halten
- Die Einfuhr frei lebender Totenkopfäffchen ist nur mit besonderer Genehmigung der Artenschutzbehörden möglich. Vor allem das „Gelbe Totenkopfäffchen“ steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Es gibt in Deutschland einige Züchter, die vor Jahrzehnten ihre Zucht gründeten und tw. Tiere verkaufen. Da es aber verboten ist, diese Äffchen einzeln zu halten, verkaufen die Züchter ihre Nachzucht nicht in fachunkundige Hände. Wenn Sie einen Totenkopfaffen kaufen möchten, sollten Sie einen seriösen Züchter suchen, um ausreichend viel über die Tiere zu lernen.
- Bedenken Sie, dass Totenkopfäffchen keine Haustiere sind und nicht alleine gehalten werden dürfen. Sie müssten mindestens vier Artgenossen nachweisen. Eine Einzelhaltung verbietet das Gesetz, auch die artgerechte Haltung. Seitens der Naturschutzbehörde, bei der alle Züchter und Halter gemeldet sind, gibt es viele Auflagen, die diesbezüglich eingefordert werden. Die artgerechte Haltung, die verlangt wird, ist sehr kostenaufwendig (etwa ein Mittelklassewagen) und die Suche nach einem Tierarzt bringt Probleme mit sich, da nicht jeder Tierarzt mit dieser Spezies vertraut ist.
- Zur Haltung benötigen Sie ausreichendes Freiland. Man rechnet für 4 Äffchen etwa 16 qm Freigehege, inklusiv einem Innen- und Außenbereich sowie entsprechende Klettermöglichkeiten. Die Raumtemperatur muss zwischen 22 - 24 ° Grad bemessen sein und eine spezielle Beleuchtung ist anzubringen. Um die rangniedrigeren Tiere versorgen zu können, benötigen Sie sehr viele Futter- und Wassernäpfe, die mehrmals täglich gereinigt und gefüllt sein müssen. Je nach Verschmutzung muss der Bodeneinstreu regelmäßig gewechselt werden. Auch die Schilfmatten der Wandbekleidungen bedürfen der ständigen Aufmerksamkeit und Instandhaltung. Vor allem benötigen Sie ein Notstromgerät, falls der Strom ausfallen sollte.
Die Pflege und Versorgung der Totenkopfaffen stellt hohe Ansprüche, denn das Futter muss abwechslungsreich, ständig frisch und qualitativ hochwertig sein. Süßigkeiten führen zu schwerwiegenden Erkrankungen. Achten Sie darauf, dass Ihre Tiere davor verschont bleiben.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?