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Tomorrowland - Erfahrungen aus dem Märchenland

Auf dem Toworrowland-Festival wird ausgelassen gefeiert.
Auf dem Toworrowland-Festival wird ausgelassen gefeiert.
Tomorrowland ist eines der größten elektronischen Musikfestivals. Es punktet durch eine einzigartige Atmosphäre und liebevolle Aufmachung. Doch die Illusion ist nicht so perfekt, wie es in den zahlreichen YouTube-Videos erscheint. Ein Erfahrungsbericht aus 2012 und 2013 verrät Ihnen Näheres.

Tomorrowland - Feiern in der Märchenwelt

Elektronische Musikfestivals gibt es wie Sand am Meer. Manche sind kleiner, andere größer. Eines der beliebtesten ist das Fusion, zu dem die Tickets Jahr für Jahr schnell ausverkauft sind. Doch wenn es um schnelle Verkäufe geht, wird dieses Festival vom Tomorrowland übertroffen. Rund eine halbe Stunde hat es 2013 gedauert, bis alle Karten an den Mann gebracht waren. Die Beliebtheit rührt vor allen Dingen aus dem Mythos, den die Veranstalter um dieses Festival errichten. Jedes Jahr wird ein spektakuläres Aftermovie erstellt, das jeden Musikfan dazu bringt, im nächsten Jahr dabei sein zu wollen. Im Juli 2012 und 2013 hatte ich das Vergnügen und war trotz aller Bemühungen nicht übermäßig begeistert, wie mein Erfahrungsbericht zeigt.

Erfahrungsbericht - hinter der Fassade leider gewöhnlich

  • Zunächst sei gesagt, dass ich kein Fan elektronischer Musik bin. Dennoch war ich 2012 und 2013 auf dem Tomorrowland-Festival. 2012 habe ich die Tickets einem Freund zum Geburtstag geschenkt, 2013 hat selbiger Freund sie gewonnen und mich mitgenommen. Meine Erwartungen waren nicht so groß wie bei vielen anderen Besuchern.
  • Trotzdem war ich überwältigt, denn wenn man dem Festival eines lassen muss, ist das, dass es toll aufgemacht ist. Es findet im belgischen Boom statt, auf einem riesigen Gelände mit vielen kleinen Seen. Sowohl die Bühnen als auch Dreamville, der große Zeltplatz, sind liebevoll gestaltet.
  • Vor allem aufgefallen sind mir zwei Dinge. Zum einen sind das die vielen Künstler, darunter Feuerspucker und Jongleure, die überall auf dem Gelände für eine märchenhafte Atmosphäre sorgen. Zum anderen ist das die Hauptbühne, die mit riesigen, stilisierten Buchcovern versehen ist. Auf Leinwänden sieht man, auch wenn man weit weg steht, was auf und vor der Bühne geschieht.
  • Das Line-up des Tomorrowland ist einzigartig, denn hier kommen alle Größen der elektronischen Musikszene zusammen: David Guetta, Avicii, die Swedish House Mafia, Paul van Dyk, Skrillex ... die Liste ließe sich endlos weiterführen.
  • Doch es gibt am Traumfestival auch einen großen Minuspunkt und das ist, dass die Veranstalter zwar über die Optik und den Mythos eine gewisse Atmosphäre schaffen können - dass die Zuschauer aber nun einmal echte Menschen und keine Schauspieler sind.
  • So bricht die Mächenfassade auf, sobald man sich in der Menschenmenge bewegt. Denn die Besucher sind gewöhnliche Partygänger. Sie tragen Jeans und T-Shirt, sind betrunken, grölen, erleichtern sich in Hecken und fangen Schlägereien an.
  • Das kann man niemandem zum Vorwurf machen. Es sorgt aber dafür, dass man sich im Tomorrowland, sobald man die Kulisse außen vor lässt, auch nicht anders fühlt als auf jedem anderen Musikfestival. Somit macht ein Ausflug nach Boom zwar Spaß, aber das Ganze fühlt sich nicht so mystisch und besonders an wie in den Videos beschrieben.

Das Fazit meines Erfahrungsberichtes: Es handelt sich um ein gutes, aber teures (ein reguläres Ticket kostet circa 180 Euro) Festival, das besonderer erscheint als es am Ende ist. Feiern können Sie hier dennoch gut.

helpster.de Autor:in
Sarah Müller
Sarah MüllerSarah hat Sozialwissenschaft studiert und sich dadurch mit Kultur auseinandergesetzt. Dabei lernte sie auch technische Themen kennen. Sie hat zu Ernährung und Sport geforscht.
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