Was Sie benötigen
- 400 g Stärkepulver (Maizena, Gustin etc.)
- 600 - 700 ml warmes Wasser
- eine Schüssel
- Kraft und Ausdauer
- Materialien je nach Experiment
So rühren Sie den mysteriösen Brei an
Auch wenn es wenig überzeugend klingt, aber Stärkebrei ist ein sehr überraschendes Material, das gerade Kinder zu tollen Experimenten einladen kann. Und: Sie benötigen eigentlich nur Materialien, die Sie sowieso zu Hause haben.
- Verwenden Sie Stärkepulver für diese Experimente, auf keinen Fall Mehl.
- Verrühren Sie die Stärke mit dem warmen, nicht heißen (!) Wasser in einer genügend großen Schüssel. Aber gehen Sie die Sache langsam und vorsichtig an. Denn wie Sie bemerken werden, benötigen Sie ab einem gewissen Punkt schon ordentliche Kräfte, um den Brei noch umzuwälzen. Auch ein Elektromixer kann da ans Ende kommen, denn der Stärkebrei verfestigt sich beim flotten Umrühren in ungeahntem Maße.
Tolle Experimente mit dem Zauberbrei durchführen
- Schon beim Rühren haben Sie festgestellt, dass die Mischung eigentlich schön flüssig erscheint, jedoch zäh und bröckelig wird, wenn man sie durchrührt. Mit dieser Eigenschaft lassen sich tolle (und unerwartete) Experimente durchführen.
- Starten Sie zum Beispiel mit Sekundenknödeln. Legen Sie ein Brettchen bereit und formen Sie aus einer Handvoll Teigmenge durch fleißiges Kneten einen schönen (und vielleicht sogar appetitlichen) Knödel. Wenn Sie diesen allerdings auf dem Brettchen ablegen, zerfließt der eben noch so schöne Knödel innerhalb von Sekunden wieder zu einer breiigen Masse.
- Auch als "Vollgummiball" taugt die Mischung. Füllen Sie etwas davon in einen kleinen Luftballon oder ein gut verschließbares Plastiktütchen. Werfen Sie Ihren "Ball" dann mit Kraft auf den Boden oder an eine Wand. Kam er zurück? Und wie verhält sich Ihr Ball, wenn Sie ihn mit einem Hammer zunächst zaghaft, dann jedoch stärker bearbeiten?
- Auch eine Art "Stärkesumpf" können Sie mit dem ungewöhnlichen Brei herstellen. Je schnell Sie mit Ihren Füßen (oder Fäusten) darin herumarbeiten, desto weniger werden Sie in dem Sumpf versinken. Aber Achtung: Sie sollten keine Müdigkeit vorschützen, denn dann werden Sie bei Ihren Sumpfexperimenten versinken.
Dilatanz ist die Ursache
- Materialien wie Stärkebrei (und übrigens auch die bekannte Zauberknete), die sich bei (großer) Beanspruchung verfestigen, nennt man "dilatant".
- Durch Schlagarbeit werden solche Materialien zu einer wirklich steifen Masse, weil sich dabei der innere Aufbau verändert und damit die Zähflüssigkeit. (Das Gegenstück dazu ist übrigens Ketchup, der sich durch Schütteln verflüssigt.)
- Der Brei aus Ihren tollen Experimenten ist nichts anderes als Stärketeilchen, die sich zwischen mit Flüssigkeit gefüllten kleinen Räumen befinden.
- Bewegt man die Mischung vorsichtig, dann sorgt das Wasser dafür, dass sich die Stärketeilchen gut bewegen können, ähnlich wie ein Schmiermittel.
- Wenn Sie allerdings starke Kräfte oder einen großen Druck ausüben, dann werden die Stärketeilchen aneinandergepresst: Sie behindern sich nun nicht nur in ihrer Bewegung, sondern Sie verhaken sich. Und: Das so notwendige Schmiermittel sammelt sich in größeren Zwischenräumen. Der Brei wird einfach fest.
- Dieser Vorgang ist allerdings reversibel: Lässt man den Brei in Ruhe, so fließt das Wasser wieder in alle zur Verfügung stehenden Kanälchen, der Sekundenknödel zerfällt vor Ihren Augen.
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