Im Maschinenbau kommt es bekanntlich auf eine hohe Präzision an. Nur dann, wenn die Maße der einzelnen Komponenten exakt eingehalten werden, können sie problemlos ausgetauscht werden. Vom eigentlichen Nennmaß gibt es aber immer mögliche Abweichungen, die in sogenannten Toleranztabellen festgehalten werden.
So können Sie eine Toleranztabelle verstehen
- Im Maschinenbau geht es meistens um exakte Passungen zwischen Wellen und Bohrungen. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass eine Welle mit einem zu großen Durchmesser nicht mehr in eine Bohrung passt. Ist der Durchmesser der Welle zu klein, entsteht ein Spiel, das die gesamte Konstruktion unbrauchbar macht.
- Aus diesem Grund werden sowohl für Wellen als auch für Bohrungen Mindestmaße und Höchstmaße in Toleranztabellen aufgeführt.
- Dabei wird zwischen symmetrischen und asymmetrischen Toleranzen unterschieden. Ein typisches Prüfmaß mit einer symmetrischen Toleranz könnte beispielsweise 30 ± 0,01 mm lauten. Das bedeutet, dieses Werkstück hat einen Nenndurchmesser von 30 mm. Es ist aber eine Abweichung von 0,01 mm sowohl nach oben als auch nach unten zulässig. Somit könnte dieses Werkstück einen Durchmesser von 29,99 mm bis 30,01 mm haben.
- Wenn Sie in einer Toleranztabelle asymmetrische Toleranzen finden, können diese beispielsweise 30 + 0,01/ - 0,02 mm sein. Das würde dann bedeuten, dass das Werkstück einen Mindestdurchmesser von 29,98 mm und einen Höchstdurchmesser von 30,01 mm haben dürfte.
Es gibt auch Normen für Tabellen
- Toleranztabellen werden nach der ISO-Norm ISO-286 aufgestellt. Die darin aufgeführten Toleranzen gelten aber nur für den allgemeinen Maschinenbau. Bei der Herstellung von Präzisionsmaschinen erstellen die Konstrukteure in der Regel eigene Toleranztabellen.
- In typischen Toleranztabellen finden Sie Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen. Toleranzen für Wellen werden immer mit kleinen Buchstaben angegeben. Bei Bohrungen werden große Buchstaben verwendet. Bei den Buchstaben von A bis H handelt es sich meistens um nach unten abweichende Toleranzen. Bei den letzten Buchstaben des Alphabets handelt es sich um nach oben abweichende Toleranzen.
Wenn Sie sich ein wenig mit einer Toleranztabelle vertraut gemacht haben, werden Sie schnell das dahinter stehende Prinzip verstehen. Es ist nämlich gar nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick erscheint.
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