Autoreifen und Felgen - Wissenswertes
Bevor Sie den Durchmesser eines Reifens errechnen können, vorab einige Fakten und Begriffserklärungen, die Sie zur Voraussetzung wissen müssen:
- Bei der Frage nach dem Durchmesser eines Reifens handelt es sich meistens um den Innendurchmesser, um die Größe der Felge bestimmen zu können. Der Gesamtdurchmesser wird Raddurchmesser genannt und reicht dann von der Lauffläche des Autoreifens über den Mittelpunkt zur anderen Seite der Lauffläche.
- Reifengrößen des Innenraums, den die Felge ausfüllt, werden immer in Zoll angegeben, da der Legende nach der erste Autoreifen von der amerikanischen Firma Goodyear für den Rennwagen von Henry Ford produziert wurde. So haben sich die Reifenhersteller weltweit auf eine Maßangabe geeinigt - was für alle von Vorteil ist. Doch werden Teile des Reifens auch in Millimetern und in Prozent gemessen. Entsprechend wurden dann später auch die austauschbaren Felgen in diesen Maßangaben produziert. Der Innenraum entspricht also immer der zugehörigen Felgengröße.
Die Größenangaben eines Autoreifens
Die schwarze Reifenfarbe, die durch die Zugabe von Ruß bei der Herstellung entsteht, macht die Angaben etwas schwer lesbar. Es steht eine Menge auf Ihren Autoreifen - nur der Gesamtdurchmesser leider nicht.
- Auf den Reifen an Ihrem Auto finden Sie verschiedene Bezeichnungen und Angaben. Dazu gehören z. B. die Reifengröße, die Marke, das Herstellungsdatum (auch Reifen haben eine Art Verfallsdatum), die Saison (Sommer/Winter/Regen/Allwetter), die zulässige Höchstgeschwindigkeit (im Winter reduziert) sowie Angaben des Herstellers, wo der Reifen produziert wurde und noch einige Angaben mehr.
- Es sieht alles ein bisschen kompliziert aus? Stimmt. Aber mithilfe eines Beispiels haben Sie schnell verstanden, weshalb Reifengrößen merkwürdig aussehen. Eine gängige Reifengröße ist 185/70 R 14. Dabei steht die 185 für die Reifenquerschnittsbreite (ungefähr von Profilkante zu Profilkante). Die 70 kennzeichnet das Verhältnis von Reifenhöhe (damit ist die Gummihöhe von Innenrand bis zum Profil/Lauffläche gemeint) zu Reifenbreite in Prozent. Die Reifenhöhe beträgt also 70% der Reifenbreite. Dies ist wichtig, denn so wird verständlich, dass nicht alle 70er Reifen gleich hoch sind. Das R steht für Radialreifen, eine Bezeichnung der Wickeltechnik der einzelnen Lagen im Reifen. Der Vergleich dazu wären die veralteten Diagonalreifen. Nach diesen Angaben folgen meistens die Kürzel für die Tragfähigkeit, die daraus resultierende Höchstgeschwindigkeit sowie die Buchstaben "TL". Diese stehen für "tubeless"; der Reifen ist also schlauchlos.
Die Berechnung des Durchmessers
Wenn Sie Kfz-Mechaniker gelernt haben oder eine kaufmännische Ausbildung bei einem Reifenhändler oder in der Autoreifenindustrie absolviert haben, dann sind Sie vermutlich gleich zu diesem Unterpunkt gesprungen. Die Frage ist doch, warum sollte man noch den Durchmesser eines Autoreifens berechnen, wenn alles bereits draufsteht? Der Reifen selbst ist nicht das Problem, sondern das Komplettrad mit Felge und die Seitenwandangaben. Theoretisch könnten Sie einfach nachmessen. Doch durch den Reifenluftdruck fällt jeder Raddurchmesser unterschiedlich aus. Wie also vorgehen?
- Durch die oben erwähnten unterschiedlichen Höhen der Seitenwände ergeben sich bei jedem Reifen mit der Höhe 70 verschiedene Raddurchmesser. Sie benötigen deshalb zuerst die Reifenhöhe in mm. Diese errechnet sich aus 2 x Reifenbreite (da oben und unten) multipliziert mit dem Verhältnis Höhe zu Breite (hier 70).
- Addiert wird schließlich die in mm umgerechnete Felgenhöhe (= Zollangabe x 25,4).
- Damit haben Sie den Durchmesser des Komplettrads, wie es die Fachleute nennen. Das bedeutet: Autoreifen inklusive Felge in mm errechnet.
- Zu cm-Maßen gelangen Sie, wenn Sie die mm-Angaben durch 10 teilen.
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