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Tödlicher Strom - Erklärung

In Bereichen mit Hochspannung droht Lebensgefahr
In Bereichen mit Hochspannung droht Lebensgefahr
Ein Stromschlag am Weidezaun einer Pferdekoppel ist unangenehm. Für die meisten Menschen ist so etwas (Gleichstrom) nicht gefährlich. Tödlicher Strom kommt eher als Wechselstrom aus der Steckdose zu Hause.

Durch einen Stromschlag kann ein Mensch sterben. Warum und ab welcher Stromstärke ist ein Stromschlag gefährlich?

Tödlicher Strom ab 100 Volt Wechselspannung

Wenn Strom führende Leitungen und Wasser zusammentreffen, wird es immer gefährlich. Es droht ein tödlicher Stromschlag.

  • Das, was tötet, ist nicht die Stromspannung, sondern der Strom, der durch einen Körper/Leiter fließt. Der Leiter kann einen Widerstand von einigen Kilo-Ohm haben. Bei einem schwitzenden Menschen können es auch nur noch 300 Ohm sein. Normaler Mittelwert beim Menschen sind 1.000 Ohm.
  • Ein dummer und lebensmüder Mensch greift beispielsweise an eine Hochspannung von 1.000 Volt. Er hat zu diesem Zeitpunkt fast 10 Kilo-Ohm Widerstand. Der Strom, der durch seinen Körper fließt, beträgt 0,1 Ampere. Das dürfte wohl seinen Tod bedeuten. Dieser Strom hat Herzkammerflimmern zur Folge. Gehirn und andere wichtige Organe werden nicht mehr mit Blut versorgt.
  • Zum Vergleich: Bei 1 Milliampere (0,001 Ampere) kommt es zum Kribbeln an den Fingerspitzen. Bei 10 Milliampere kann es vereinzelt bereits zu Verkrampfungen kommen, die ein Entfernen von der Stromquelle unmöglich machen.
  • Tödlicher Strom braucht keine hohen Spannungen. Unter ungünstigsten Umständen können 30 Volt Wechselspannung zum Tod führen. Mehr als 100 Volt Spannung sind extrem gefährlich. Hier ist bei Wechselstrom und Gleichstrom von einem tödlichen Stromschlag auszugehen.
  • Im Vergleich zu Gleichstrom ist Wechselstrom (Frequenz 50 Hertz) gefährlicher. Bei dieser Frequenz kann es leicht zum Herzkammerflimmern kommen.

Was tun bei Stromunfällen?

Bekanntermaßen enthalten Oberleitungen von Schienenfahrzeugen und Bussen eine Hochspannung. Das hält leider Jugendliche nicht davon ab, auf Waggons zu klettern. Sie werden somit leicht Opfer tödlicher Elektrounfälle. Dabei müssen sie nicht einmal die Kabel berühren. Die tödliche Hochspannung kann wie der Blitz Entfernungen zum nächsten Leiter überbrücken.

  • Bei Starkstromunfällen an Hochspannungsleitungen besteht keine Möglichkeit, direkte Hilfe zu leisten. Das zuständige E-Werk muss informiert und die Stromzufuhr unterbrochen werden. Ein Großteil der Elektrounfälle passiert im Haushalt. Schuld sind defekte Geräte oder freiliegende Leitungen. Gefahren für Leib und Leben drohen bei schlechter Isolierung, Nässe sowie ungesicherten Steckdosen.
  • Im Ernstfall müssen Sie den Stromkreis schnell unterbrechen (Ziehen des Netzsteckers, Betätigung des Schutzschalters). Wichtig ist, sich nicht selbst in Gefahr zu begeben. Wenn Sie trotz fehlender Stromunterbrechung helfen wollen, müssen Sie selbst ausreichend isoliert sein.
  • Unfälle mit elektrischem Strom führen meist zu Verbrennungen, zu Bewusstlosigkeit, Atemnot und Herz-Kreislauf-Stillstand. Jedem sollte bewusst sein, dass der Umgang mit Strom und Elektrizität unter Umständen lebensgefährlich sein kann.

Arbeiten an elektrischen Anlagen und Installationen sollten Sie immer einem Fachmann überlassen. Nicht immer ist ein leichter Stromschlag gleich tödlich. Doch die jeweilige Situation (man fällt vor Schreck von der Drei-Meter-Leiter) kann dazu führen.

helpster.de Autor:in
Thomas Detlef Bär
Thomas Detlef BärAls Ökonom ist Thomas ein Experte für Geld und Finanzen. Durch seine berufliche Erfahrung und seine gründlichen Recherchen ist er auch im Bereich Beruf & Karriere ein wahrer Kenner.
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