Tillandsien - Informatives
Tillandsien zählen zur Familie der Bromelien. Sie gehören zu den Aufsitzpflanzen und siedeln sich bevorzugt epiphytisch an. Das bedeutet, dass sie sich auf Bäumen, Kakteen, Ästen und sogar auf Felsen setzen.
Die meisten Arten wachsen ohne Erde oder Substrat. Die notwendigen Nährstoffe holen sie sich aus der Luft. Lediglich eine kleine Anzahl gedeiht auf dem Erdboden.
Die Exoten werden in zwei Arten eingeteilt: "grüne" und "graue". Die grünen Sorten benötigen zum optimalen Gedeihen eher ein kühl-feuchtes Klima und verbleiben auf dem Boden. Dagegen bevorzugen die grauen Exemplare Helligkeit und Sonne.
Des Weiteren verfügen Tillandsien über so gut wie keine Wurzeln. Deshalb brauchen Sie auch keine Wassergabe. Um an die lebensnotwendigen Mineralien, Nährstoffe und Spurenelemente zu gelangen, wurden sie hochgradige Spezialisten.
Betrachten Sie die Oberfläche der Pflanze ganz genau, entdecken Sie kleine Saugschuppen (Trichome). Diese pfiffige Ausstattung bemächtigt die Pflanze Feuchtigkeit aus Luft, Nebel und Tau zu entnehmen.
Epiphyten richtig pflegen
Tillandsien machen sich hervorragend als Zimmerpflanze. Sie gelten als widerstandsfähig und pflegeleicht. Stimmen die Bedingungen, gedeiht eine echte Besonderheit in Ihrer Gewächssammlung. Entscheiden Sie sich für eine graue Art, stellen Sie diese an einen hellen bis sonnigen Platz. Wählen Sie eine grüne, ist ein eher schattiger Standort der Richtige.
Gießen Sie die Pflanze nicht! Besprühen Sie sie stattdessen einmal wöchentlich mit weichem und nicht zu kaltem Wasser. Auch Regenwasser ist geeignet. Wichtig ist, dass die Saugschuppen mit ausreichend Flüssigkeit versorgt werden und daraus die notwendigen Mineralien ziehen können.
Auf keinen Fall dürfen sie im Wasser stehen, da sich sonst rasch Fäulnis bildet. Eine gute Luftfeuchtigkeit ist ratsam. Zum Düngen verwenden Sie am besten spezielle Tillandsiennahrung.
Sind die Tillandsien einer starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt, schließen sie zum Schutz vor schädlichem Feuchtigkeitsverlust die Schuppen. Dann stellen Sie diese für circa 60 Minuten in den Schatten und wässern sie anschließend. Die Prozedur bewirkt, dass sich die Schuppen wieder öffnen und besser Feuchtigkeit aufnehmen und verwerten können.
Die Helligkeit liebenden Exoten brauchen auch im Winter einen hellen Platz. Die geeigneten Temperaturen liegen bei 10 bis 15 Grad Celsius. In dieser Zeit ist eine Wassergabe über Besprühen nur selten oder gar nicht ratsam, da es leicht zu Fäulnis kommen kann. Ebenso zeigen ausgedünnte Blätter oder braune Blattenden, dass der Wassernebel einige Tage ausbleiben sollte.
Wo eine Tillandsie gedeiht, findet auch noch eine Weitere Platz. Zur Vermehrung verwenden Sie die Ableger, auch Kindel genannt. Diese bilden sich nach der Blüte.
Pflegemethode | Pflegehinweise |
Standort |
hell, je nach Sorte sonnig oder schattig |
Wassergabe |
über Sprühen und Luftfeuchtigkeit, nicht gießen! |
Düngung | Spezialdünger nach Angabe |
Vermehrung | über das Setzen der Kindel |
Überwinterung |
hell, 10 bis 15 °C |
Pflanzen festkleben oder aufbinden
Für das Arrangieren erhalten Sie im Gartenfachhandel speziellen Tillandsienkleber. Die Pflanzen lassen sich beispielsweise auf Wurzeln, Ästen oder Steinen dekorativ anbringen.
Eine andere Möglichkeit ist das Aufbinden mit einem dehnbaren Stoffstreifen. Am besten bringen Sie den Streifen neben den unteren Blättern an und binden die Pflanze durch Überkreuzen des Streifens auf dem Sitzplatz fest.
Wie Sie erfahren konnten, weicht das Kultivieren von Tillandsien von der üblichen Pflanzenpflege ab. Fühlen sich Ihre Schützlinge wohl, verschönern sie Ihr Heim auf eine ganz besondere Weise.
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