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Therapeutisches und Reproduktives Klonen - das ist gemeint

Mit dem Klonen könnte man unendlich viele identische Organismen erschaffen.
Mit dem Klonen könnte man unendlich viele identische Organismen erschaffen. © 8385 / pixabay.com
Das Klonen – mittlerweile medizinisch möglich mit allen denkbaren Facetten. Man kann im Labor identische Lebewesen erschaffen. Ist das ein Segen oder spielen wir Gott?

Was ist therapeutisches Klonen?

In erster Linie soll das therapeutische Klonen das Heilen bestimmter Verletzungen oder Erkrankungen ermöglichen. Beispielsweise bei Verbrennungen kann neues Gewebe und Haut reproduziert werden, um das Hautbild wieder herzustellen. Hier wird neues Gewebe aus künstlich hergestellten embryonalen Stammzellen gezüchtet.

Man setzt den Zellkern einer Körperzelle in eine Eizelle ein. Es ergibt sich somit ein geklonter Embryo. In einem sehr frühen Entwicklungsstadium ist es möglich, Stammzellen daraus zu gewinnen. Diese entwickeln sich zu neuem Gewebe.

Der Ablauf des therapeutischen Klonens:

Beim therapeutischen Klonen geht es um einen Zellkerntransfer. Man benötigt für den Patienten, der zugleich Spender ist, identisches Erbgut, sonst würde das Gewebe abgestoßen werden. Diese Erbinformation befindet sich im Zellkern. Nun wird dieser Zellkern in eine weibliche Eizelle eingesetzt, deren Zellkern entfernt wurde. Deshalb entstehen dabei mit dem Spender identische Stammzellen, es kommt zu keiner Verschmelzung zweier unterschiedlicher Erbinformationen.

Im Anschluss wird die Eizelle angeregt, sich zu teilen. Dann werden die embryonalen Zellen in einem sehr frühen Stadium entnommen, was zur Zerstörung des Embryos führt. Zu diesem frühen Zeitpunkt haben sich die Zellen noch nicht spezialisiert, weshalb man aus den gewonnenen Stammzellen, sowohl Blut-, Haut- oder Nervenzellen entwickeln kann.

Das reproduktive Klonen

Anders als beim therapeutischen Klonen wird der künstlich gezüchtete und geklonte Embryo nicht vernichtet, sondern in eine Gebärmutter eingepflanzt. Hier erhält man eine identische Kopie der Spender DNS.

Beim reproduktiven Klonen geht es nicht nur um die Erzeugung neuen Gewebes, sondern um das Erzeugen kompletter Organismen, die selbst lebensfähig sind. Diese Nachkommen sind aufgrund der kopierten DNS identisch mit ihrem Spender. Normalerweise kommen bei der Entstehung eines neuen Organismus zwei DNS Stränge zusammen, die sich verbinden und somit eine neue Mischung entsteht, der zwar Ähnlichkeit mit den beiden Elternteilen aufweist, dennoch eine eigene Zusammensetzung hat.

Bei Tieren wurde das Klonen schon angewendet, man erinnere sich an das Schaf „Dolly“. Dolly war der erste komplette Klon eines komplexen Lebewesens, einem Säugetier. Das Schaf entstand aus einer einzigen Körperzelle. Die Geburt am 5. Juli 1996 war eine Sensation.

Das Klonen bietet viele Chancen auf Heilung bisher nicht heilbarer Erkrankungen. Medizinisch gesehen ist es eine großartige Möglichkeit genetische Defekte auszuschließen oder diese zukünftig beheben zu können.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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