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Stammzellenforschung: Pro und Contra

Stammzellenforschung an Embryonen ist ethisch äußerst problematisch.
Stammzellenforschung an Embryonen ist ethisch äußerst problematisch.
Die Stammzellenforschung gilt als Hoffnungsträger in der Medizin und soll dazu beitragen, in der Zukunft bisher unheilbare Erkrankungen heilen zu können. Derzeit arbeitet die Forschung an der Gewinnung der potentesten Stammzellen, die es gibt, nämlich denen, die aus menschlichen Embryonen gewonnen worden sind. Und hier gilt es, das Pro und Contra gegeneinander abzuwägen.

Die Stammzellenforschung kann Leben retten

Das Verfahren der Stammzelltransplantation wird bereits seit vielen Jahren praktiziert und ist der Grund, warum Sie sicher schon mal gelesen haben, dass man sich als Knochenmarkspender registrieren lassen soll, damit ein an einer Leukämie erkrankter Mensch durch die Knochenmarktransplantation gerettet werden kann.

  • Das, was Stammzellen einzigartig macht, ist ihre Fähigkeit zur Selbstregenration und der Differenzierung in hoch spezialisiertes Gewebe. Wird durch eine Erkrankung oder Verletzung Gewebe in Ihrem Körper zerstört, so kann es unter Umständen durch Gewebe ersetzt werden, das aus Stammzellen herangezüchtet worden ist.
  • Stammzellen werden allerdings nicht nur aus dem Knochenmark gewonnen. Sie können zum Beispiel auch bestimmen, dass etwas Nabelschnurblut Ihres Kindes unmittelbar nach der Geburt gefahrlos für Mutter und Kind entnommen und in einer Blutbank eingefroren wird.
  • Öffentliche Blutbanken sind weltweit miteinander vernetzt und so könnte es passieren, das irgendwo auf der Welt ein Mensch zum Beispiel an einer bösartigen Bluterkrankung leidet, der mit den Stammzellen aus der Nabelschnur Ihres Kindes gerettet werden kann.
  • Mittlerweile können rund 70 verschiedene Erkrankungen mit einer Stammzelltransplantation behandelt werden. So könnte die Stammzellenforschung auch in Ihrem Leben einmal eine große Rolle spielen, nämlich dann, wenn Sie neuen Gelenkknorpel für Ihr Knie benötigen oder eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems, Immundefekte, Stoffwechsel- oder Tumorerkrankungen entwickeln sollten.

Stammzellen aus menschlichen Embryonen - Pro und Contra

Embryonale Stammzellen sind äußerst potent und werden intensiv beforscht, da sie sich in alle möglichen Gewebe differenzieren können, zum Beispiel in Leber-, Nieren-, Knochen-, Gefäß- und sogar in Nervengewebe. Die klinische Anwendung ist allerdings noch Zukunftsmusik und vor dem ersten Einsatz am Menschen müssen Pro und Contra abgewogen werden.

  • Theoretisch könnte es irgendwann einmal möglich sein, das embryonale Stammzellen Ihnen bei der Genesung helfen können, wenn Hirngewebe durch einen Unfall, Schlaganfall oder einer Demenzerkrankungen untergegangen sein sollte.
  • Die Gewebegewinnung mittels embryonaler Stammzellen könnte möglicherweise auch der Ersatz für Organtransplantationen werden. Benötigen Sie eine neue Leber oder sind wegen einer schweren Nierenerkrankung dialysepflichtig geworden, brauchen Sie nicht mehr auf einen geeigneten Spender zu warten, stattdessen wird ein neues Organ für Sie herangezüchtet.
  • Allerdings besitzen embryonale Stammzellen ein weiteres nicht ungefährliches Potenzial: Sie können sich auch zu Tumorzellen differenzieren. Selbst wenn in ferner Zukunft die Transplantation von aus embryonalen Stammzellen gewonnenen Gewebes möglich sein sollte, werden Sie immer ein gewisses Tumorrisiko auf sich nehmen müssen.
  • Beim Abwägen von Pro und Contra müssen Sie auch aus einem anderen Grund mit sich ausmachen, ob Sie überhaupt mit embryonalen Stammzellen behandelt werden wollen: Für die Gewinnung von Stammzellen müssen die Embryonen nämlich abgetötet werden, was die Stammzellenforschung auf diesem Gebiet ethisch problematisch werden lässt.

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