Fette, auch als Triglyceride bezeichnet, sind die Energieträger des Körpers. Sie enthalten mit 9,1 kcal pro Gramm etwa doppelt so viel Energie wie Glukose oder Eiweiß. Ein großer Vorteil der Fette ist, dass diese für Notzeiten im Depotfett gespeichert werden können. Um vom Darm zu den Fettzellen zu gelangen, werden die Nahrungsfette im Blut an spezielle Transporter (LDL) gebunden. Ein Zuviel an LDL steht gleichzeitig für einen sehr hohen Cholesterinspiegel, der in Verdacht steht, Arteriosklerose und damit das Risiko eines Herzinfarkts zu erhöhen. Ein besonders verlässlicher Wert für die Risikoeinschätzung ergibt sich durch die Bestimmung von LDL und HDL als Gesamtcholesterin plus TGL für die freie Fettmenge im Blut.
So wird der TGL-Wert bestimmt
- Der TGL-Wert wird aus dem Serum oder Plasma eines Patienten bestimmt. Um die Messung nicht zu verfälschen, darf der Betreffende 12 - 14 Stunden vor der Blutentnahme nicht essen oder trinken. Besonders Alkohol kann die Tryglycerid-Werte sehr stark ansteigen lassen.
- Als Normalwerte für Triglyceride gelten international Werte kleiner als 150 mg/dl (= 1,7 mmol/l). Oberhalb von 200 mg/dl (= 2,3 mmol/l) gilt der TGL-Wert als krankhaft erhöht. Steigt der TGL-Wert auf über 1000 mg/dl (= 11,4 mmol/l) an, so besteht die Gefahr einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), die einen lebensbedrohlichen Zustand verursachen kann.
- Um das Risiko einer Arteriosklerose besser einschätzen zu können, bestimmt der Arzt häufig TGL-, LDL- und HDL-Werte zusammen.
Ein zu hoher TGL-Wert kann verschiedenste Ursachen haben
Erhöhte TGL-Werte können primär durch angeborene Fettstoffwechselstörungen auftreten. Häufiger sind jedoch andere Umstände die Auslöser einer sogenannten sekundären Hypertriglyzeridämie.
- Schwangerschaft und falsche Ernährung können ebenso zu hohen TGL-Werten führen wie beispielsweise Alkoholmissbrauch oder Medikamentengebrauch. Ein sehr großes Risiko besteht bei Fettleibigkeit (Adipositas).
- Fälschlicherweise hohe Werte entstehen durch einen zu langen Venenstau bei der Blutentnahme sowie bei zu viel freiem Glycerin im Blut. Letzteres ist meist eine direkte Folge von Behandlungen mit Heparin, Diabetes oder Fastenkuren.
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