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Tequila mit Wurm - so genießen Sie Mezcal authentisch

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Der Wurm im Mezcal ist essbar.
Der Wurm im Mezcal ist essbar.
Der Mythos, dass sich in einigen Flaschen Tequila ein Wurm befindet, hält sich hartnäckig, ist aber falsch! Richtig ist, dass es Mezcal-Sorten gibt, die einen Wurm enthalten.

Tequila und Mezcal dürfen nicht gleichgesetzt oder verwechselt werden! Grundsätzlich gilt, dass jeder Tequila auch ein Mezcal ist, nicht jeder Mezcal ist aber auch ein Tequila. Nicht nur die Inhaltsstoffe, der Anteil an erlaubten Fremdzuckern und die Herstellung weichen voneinander ab, auch die industriellen Standards sind recht unterschiedlich

Außerdem darf etwa der Tequila ausschließlich aus der blauen Weber-Agave, der “Agave tequilana”, hergestellt werden. Für Mezcal hingegen dürfen auch andere Agavenarten verwendet werden.

Was ist Mezcal genau?

Mezcal gilt als Nationalgetränk Mexikos. Es ist ein Sammelbegriff für Schnaps, der aus bis zu 30 verschiedenen, auch wilden, Agavensorten hergestellt wird. Daraus ergibt sich auch seine große Geschmacksvielfalt. Der Schnaps hat typischerweise einen Alkoholgehalt von etwa 40 %.

Das Getränk darf nur offiziell als Mezcal bezeichnet und verkauft werden, wenn es aus einem der folgenden Bundesstaaten Mexikos stammt:

  • Durango
  • Guanajuato
  • Guerrero
  • Oaxaca
  • San Luis Potosí
  • Tamaulipas
  • Zacatecas

Ursprünglich kommt der Name aus der aztekischen Sprache. “Metl” heißt “Agave” und “ixcalli” bedeutet “gekocht”.

Warum ist im Mezcal ein Wurm?

Es gibt unterschiedliche Ideen und Erklärungen, warum der Wurm im Mezcal gelandet ist. Eine der geläufigsten Geschichten stammt aus den 1940er Jahren.

Demnach waren die Agavenpflanzen von Jacobo Lozano Paéz von Raupen befallen. Paéz stellte daraufhin fest, dass sich der Geschmack des Mezcals, der aus den befallenen Pflanzen gewonnen wurde, vom Geschmack seines gewöhnlichen Mezcals unterschied.

Aus seiner Not machte er eine Tugend und entschied sich dazu, seinen Flaschen einen entsprechenden Wurm beizufügen. Quasi ganz nebenbei konnte er damit auch einen großen Marketing Erfolg landen.

Aber auch die Erklärung, der Wurm sollte über den schlechteren Geschmack illegal gebrannter Agavenschnäpse hinwegtäuschen, hält sich nach wie vor.

Welcher Wurm ist im Schnaps?

Der Wurm ist eigentlich eine Larve. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Larven der Mottenart Comadia redtenbacheri, die ihre Eier in der Agavenpflanze ablegt. Blätter beziehungsweise Pflanzen, die von dem Insekt befallen sind, sollen anders schmecken als unbefallene Agavenpflanzen.

Der Wurm ist theoretisch essbar. Tatsächlich handelt es sich bei den Larven der Mottenart um eines der beliebtesten essbaren Insekten Mexikos.

Dem Tier in der Flasche werden bis heute auch zahlreiche Wunderwirkungen zugeschrieben. So soll er etwa als Aphrodisiakum wirken. Einige behaupten auch, dass er Halluzinationen verursacht.

Die Larve ist aber nicht in allen Mezcal-Sorten enthalten. In den Flaschen folgender Arten ist sie jedoch in der Regel zu finden:

  • Gusano de Oro (Gusana heißt Wurm)
  • Gusano Rojo
  • Oro de Oaxaca
  • Lajita Mezcal

Wie trinkt man Mezcal richtig?

Möchten Sie Mezcal typisch mexikanisch trinken, ist es ganz wichtig, dass Sie das Getränk nicht zu schnell trinken. Der Schnaps wird nicht gekippt. Stattdessen sollten Sie ihn Schluck für Schluck genießen.

Außerdem wird Mezcal nicht auf Eis serviert. Man trinkt ihn standesgemäß pur und ungekühlt, am besten bei Zimmertemperatur.

Wie erkennt man einen guten Mezcal?

Es gibt viele Menschen, die sagen, einen guten Mezcal erkennt man am Wurm in der Flasche. Das ist so allerdings nicht ganz richtig und die Larve ist kein besonderes Qualitätsmerkmal.

Vielmehr gibt das Etikett Aufschluss über gute Mezcal-Sorten. Achten Sie daher beim Kauf darauf, dass folgende Dinge ausdrücklich genannt werden:

  • Der Name des sogenannten Maestro Mezcalero (dem Hersteller)
  • Das Jahr der Destillation
  • Die Sorte(n) der verwendeten Agaven
  • Das angewandte Destillationsverfahren
  • Die Gegend, in der die verwendeten Agaven angebaut wurden

Da Mezcals allerdings nur selten im Supermarkt erhältlich sind, lohnt sich in den meisten Fällen der Gang in einen Spirituosenladen.

Sind die Angaben auf dem Etikett stimmig zu dem, was Sie hier über den Mezcal gelernt haben, spricht viel für einen guten und authentischen Mezcal aus Mexiko. Da Geschmäcker aber bekanntlich verschieden sind, probieren Sie sich durch und entscheiden Sie sich für den, der Ihnen am besten schmeckt. Egal ob mit oder ohne Larve.

helpster.de Autor:in
Jana Donatin
Jana DonatinJana ist Germanistin und unterstützt viele Schüler bei ihren Lernerfolgen. Außerdem hat sie immer Spartipps und interessante Tricks für mehr Nachhaltig im Haushalt parat, die sie auch auf ihrem Blog teilt. Eine besondere Affinität hat sie zu DIY- und Upcycling-Bastelthemen, über die sie in der Rubrik Hobby & Freizeit schreibt.
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