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Tapezieren für Anfänger - Anleitung

Inhaltsverzeichnis

Tapezieren für Anfänger - Anleitung 4:10
Video von Linda Erbstößer4:10

Mit einer neuen Tapete kann man schnell das Erscheinungsbild der gesamten Wohnung ändern. Auch der Tapezier-Anfänger kann mit ein wenig Geschick mit kühlen Aquafarben oder warmen Terracottatönen die Atmosphäre des Raumes verwandeln.

Was Sie benötigen

  • Tapete
  • Tapetenkleister
  • Abdeckfolie
  • Malerkrepp
  • Bleistift
  • Werkzeug zum Abmontieren der Lichtschalter
  • Stech-Walze, alt. Dampfgerät z. Ablösen der Tapete
  • Spachtel
  • Spachtelmasse
  • Schleifpapier
  • Grundierung (optional)
  • Tapeziertisch
  • Teppichmesser
  • Kleisterbürste
  • Kleistereimer
  • Lot
  • Wasserwaage
  • Kantenroller
  • Tapetenbürste
  • Pinsel
  • Zollstock
  • Einwegspritze

Vor dem Tapezieren sind folgende Dinge zu erledigen

  • Vermessen Sie die Wände, damit Sie den Tapetenbedarf ermitteln können. Optimal ist die Anfertigung einer Skizze, auf der auch Türen und Fenster eingezeichnet sind. Falls Sie Mustertapeten anbringen wollen, können Sie so nämlich Verschnitte einkalkulieren. Berechnen Sie vor dem Kauf die benötigte Menge.
  • Jetzt erst kaufen Sie die Tapete. Hier sollten Sie beachten, welche Art Tapete Sie benötigen. Muss sie besonders strapazierfähig sein, lichtecht, oder abwaschbar? Wählen Sie nun das gewünschte Design unter Beachtung der Raumverhältnisse. Benutzen Sie z.B. keine großen Muster bei kleinen Zimmern, strecken Sie kleine Zimmer mit vertikalen Streifen auf der Tapete, usw. Achten Sie beim Tapetenkauf auf übereinstimmende Partienummern.
  • Sollten Sie Raufasertapete verwenden wollen, haben Sie den Bedarf bereits berechnet. Sollten Sie allerdings gemusterte Wände wünschen, müssen Sie nun die Herstellerangaben und Ihre Vermessung gegenüberstellen, damit Sie den Rapport (Verschnitt) berechnen können. Vergessen Sie bei der Kalkulation nicht die Fenster- und Türausschnitte. Im Optimalfall können Sie überschüssige Tapetenrollen beim Händler zurück geben - In diesem Fall können Sie großzügiger kalkulieren.
  • Anhand der Tapetenmenge und -qualität kaufen Sie nun den Tapetenkleister. Denken Sie an die übrige Tapezier-Ausstattung. Dazu gehören: Abdeckfolie, Malerkrepp, Bleistift, Werkzeug zum Abmontieren der Lichtschalter, Tapeziertisch, Teppichmesser, Kleisterbürste, Kleistereimer, Lot, Wasserwaage, Kantenroller, Tapetenbürste, Pinsel, Zollstock.

Das Tapezieren kann nach diesen Vorarbeiten erfolgen

  • Bedecken Sie nun mit der Abdeckfolie den Boden und im Raum verbliebene Möbel. Kleben Sie Scheuerleisten, Tür- und Fensterrahmen ab, entfernen Sie die Abdeckungen von Lichtschaltern und Steckdosen.
  • Entfernen Sie die alten Tapeten. Dazu perforiert man sie mit einer sogenannten Stechwalze und trägt einen Tapetenlöser auf. Es gibt alternativ auch Geräte, die mit Hilfe von Dampf Tapeten ablösen. Ziehen Sie die alten Tapeten von der Wand, bzw. schaben Sie sie mit einem Spachtel ab.
  • Verspachteln Sie kleine Risse und Bohrlöcher mit Spachtelmasse. Entfernen Sie kleinere Unebenheiten mit Schleifpapier und kehren Sie die Wände ab.
  • Fühlen sich die Wände sandig an oder sind sie aus Gipskarton, dann streichen Sie sie mit einer speziellen Grundierung.

Das Tapezieren kann beginnen

  • Achten Sie darauf, dass Sie in der hellsten Zimmerecke beginnen und dass Sie jede Tapetenbahn neu berechnen, bevor Sie sie zuschneiden. Geben Sie weiterhin acht, dass keine Zugluft vorhanden ist, da in der Tapete sonst Blasen entstehen können.
  • Rollen Sie die Tapete auf dem Tapeziertisch aus (Rückseite nach oben), fixieren sie und schneiden Sie sie mit etwa 5 cm Verschnitt zu.
  • Tragen Sie den Kleister satt auf die Tapetenbahn auf und schlagen Sie die Enden jeweils zur Mitte ein. Lassen Sie die Tapetenbahn nach Herstellerangabe einweichen.
  • Klappen Sie die obere Hälfte auf und bringen Sie sie an der oberen Kante der Wand an (mit etwa 2 cm Zugabe). Mit Hilfe von Lot und Tapetenbürste wird die obere Hälfte der Bahn auf die Wand geklebt. Fahren Sie in der gleichen Art und Weise mit der unteren Hälfte fort. Arbeitsrichtung mit der Bürste ist immer von oben nach unten und von der Mitte der Bahn Richtung Tapetenkante. Versuchen Sie sorgfältig zu arbeiten, da spätere Korrekturversuche meist mit eingerissenen Tapetenbahnen bestraft werden.
  • Mit dem Kantenroller rollen Sie nochmals gründlich über die Tapetenkanten. (Bei Tapeten mit Prägemuster bitte vorsichtig sein!)
  • Bei geraden Wänden bringen Sie die benachbarte Bahn auf Stoß an, bei schiefen Wänden kleben Sie sie etwa 1 cm überlappend an.
  • Schneiden Sie mit dem scharfen Messer die überstehenden Zugaben an der Decke und am Boden ab.

Knifflige Bereiche und Probleme beim Tapezieren

  • Heizkörper: Sollten Sie nicht die Möglichkeit haben die Heizkörper zu entfernen, müssen Sie die Tapete hinter diese bringen. Dazu tapezieren Sie an beiden Seiten des Heizkörpers so lange dies möglich ist. Für die Fläche hinter der Heizung wird die Tapete in 10 cm breite Streifen aufgeschnitten. Diese werden durch die Heizkörperrippen gezogen und festgeklebt.
  • Lichtschalter und Steckdosen werden überklebt. Markieren Sie die Stelle. Wenn die Tapete fest klebt, werden die Aussparungen ausgeschnitten.
  • Stellenweise können sich Blasen gebildet haben, die auch nach dem Trocknen nicht verschwunden sind. Schuld ist dann zu wenig oder zuviel Kleister. Bei zu wenig Kleister spritzt man etwas davon mit einer Spritze nach und klebt die Tapete fest. Bei einer zu hohen Menge Klebstoff sticht man ein kleines Loch in die Tapete und drückt den Kleisterüberschuss vorsichtig heraus.