Tapete ausbessern - so reparieren Sie Schäden selbst

Tapete ausbessern

Für die richtige Wahl der Reparaturmethode einer beschädigten Tapete ist das Ausmaß des Schadens und die Art der Tapete ausschlaggebend.

Kleinere Risse und Löcher reparieren

Um kleine Schönheitsfehler wie Bohrlöcher, Kratzer oder Risse in der Tapete zu reparieren, brauchen Sie keine speziellen Werkzeuge. Mit der richtigen Spachtelmasse wie z. B. Pufas Füllspachtel innen lassen sich kleine Schäden an den meisten Tapetensorten in wenigen Minuten ausbessern.

Reparatur von Raufaser

Am einfachsten ist die Reparatur von Raufasertapete. Dank ihrer Struktur fallen kleinere Schrammen und Unebenheiten an der Tapete kaum auf. Es gibt hier ganz spezielle Raufaser-Reparaturprodukte zum Ausbessern wie z. B. Pufas Raufaser Reparatur Struktur-Spachtel. Die Masse können Sie direkt aus der Tube auf die beschädigte Stelle aufbringen und dann nach dem Trocknen problemlos überstreichen.

Lose Ecken, Ränder und Co. wieder ankleben

Lockere Tapetenstücke lassen sich mit Naht- und Reparaturkleber wieder fixieren. Dazu sollten Sie die Tapete zuerst so weit wie möglich ablösen. Tragen Sie den Kleber mit einem Pinsel auf die Rückseite der Tapete auf und drücken Sie sie fest an die Wand. Entfernen Sie dann den überschüssigen Kleber und fahren die Nahtstellen am besten mit einem Nahtroller nach.

Größere Schäden reparieren mit dem Doppelschnitt

Mit der sogenannten Doppelschnitt-Technik lassen sich auch größere Beschädigungen in übermalter Tapete reparieren, ohne dass man sie später noch bemerken würde. Dabei wird die kaputte Stelle herausgeschnitten und ein Ersatzstück eingeklebt. Ich zeige Ihnen in der Anleitung wie das genau geht.

Anleitung Doppelschnitt-Technik

Voraussetzung für die Doppelschnitt-Technik ist, dass Sie noch ein Reststück von der alten Tapete, sowie ggf. ein wenig der alten Wandfarbe übrighaben. Zum Ankleben des Ersatzstücks empfehle ich ein Flüssigkleister-Konzentrat, wie z. B. Einfach Schöner Farbwelten 500 g Flüssigkleister-Konzentrat Tapetenkleister, das ist für alle Tapetensorten geeignet.

Mein Profitipp: Handelt es sich um eine Raufaser-Reparatur, können Sie auch im Baumarkt eine neue Rolle mit der gleichen Körnung kaufen.

So gehen Sie bei der Doppelschnitt-Technik vor:

1. Zuerst schneiden Sie die beschädigte Stelle rechteckig oder quadratisch mit einem scharfen Cuttermesser aus.
2. Feuchten Sie die alte Tapete im Ausschnitt mit Wasser an. Eventuell müssen Sie die Tapete anritzen, damit sie das Wasser besser aufnehmen kann. Vliestapeten lassen sich meistens trocken abziehen.
3. Anschließend entfernen Sie das alte Tapetenstück, sowie die Klebereste mithilfe eines Spachtels.
4. Jetzt prüfen Sie den Untergrund, denn die nackte Wandstelle muss sauber, fettfrei und glatt sein. Bessern Sie evtl. Risse und Löcher in der Wand mit Spachtelmasse aus und lassen Sie alles gut trocknen.
5. Schneiden Sie dann aus einem Tapetenrest einen Flicken grob zu. Dieser sollte an jeder Seite etwa 5 cm größer sein als die nackte Stelle an der Wand.
6. Mischen Sie den Kleister entsprechend der Packungsbeilage an und tragen Sie ihn mit dem Pinsel auf das Ersatzstück auf.
7. Setzen Sie den Flicken so auf, dass sich die alte und die neue Tapete überlappen.
8. Nun setzen Sie das Cuttermesser genau an der Doppelnaht an und durchtrennen Sie den Flicken, sowie die alte Tapete mit einem Schnitt, damit ein passgenauer Einsatz entsteht.
9. Heben Sie jetzt den Überstand an und ziehen Sie ihn vorsichtig ab. Jetzt muss der Flicken nur noch Stoß an Stoß angedrückt und die Stelle eventuell überstrichen werden. Nutzen Sie ggf. einen Nahtroller für den perfekten Übergang. 

Mein Profitipp: Die Doppelschnitt-Technik erinnert an die bekannte Doppelnaht-Technik, die gerne bei Mustern verwendet wird. Das ist eine spezielle Schnitttechnik, mit deren Hilfe zwei überlappend geklebte Tapetenbahnen nahtlos aneinanderstoßen können. Man durchtrennt beide Bahnen gleichzeitig, sodass bündige Schnittkanten entstehen und die Enden auf Stoß aufeinandertreffen. Einmal mit dem Nahtroller drüber gehen und Sie haben den perfekten Übergang.

Was tun bei Mustern und Farben in der Tapete?

Bei gemusterten oder stark strukturierten Tapeten sollten Sie ganz besonders genau und sorgfältig arbeiten, denn nur wenn Muster und Struktur exakt zusammenpassen, ist die Reparatur der Tapete später so gut wie unsichtbar.

Bei gestrichenen Wänden kommt es dagegen auf den richtigen Farbton an, da helle Farben über die Zeit vergrauen, dunkle Töne dagegen heller werden. Probieren Sie die Wandfarbe deshalb erst einmal auf einem kleinen Tapetenrest aus, denn es kann sein, dass Sie die Farbe ggf. etwas abtönen müssen.

Sie möchten Ihre alte Tapete ausbessern, ohne gleich alles komplett neu zu tapezieren? Jetzt wissen Sie, wie Sie das je nach dem Ausmaß des Schadens und der Art der Tapete problemlos, ganz einfach selber reparieren können.