Switzerdeutsch gilt als eine Variation des Deutschen, die sich sehr weit von der Hochsprache entfernt hat. Dies liegt nach historischen und sprachwissenschaftlichen Forschungen tatsächlich darin begründet, dass die Helvetier, wie die Schweizer bereits in Caesars Bellum Gallicum bezeichnet werden, aufgrund ihrer Ansiedlung in einer Bergregion mangels Kontakt zu anderen deutschsprachigen Stämmen im Laufe der Jahrhunderte eine eigene Lautierung entwickelten. Spricht ein Schweizer reines Switzerdeutsch, werden Sie ihn nicht verstehen. Es gibt trotzdem Möglichkeiten, sich zu unterhalten.
Ein Schweizer kann die Hochsprache sprechen und schreiben
- Die Schweizer sind ein schon allein durch die Dreisprachigkeit des Landes ein sehr sprachgewandtes Volk. Wenn Sie Hochdeutsch ohne eine dialektale Färbung sprechen, werden Sie sich sehr gut mit einem Schweizer unterhalten können, ohne dass Sie Switzerdeutsch beherrschen müssen.
- Der Schweizer kann nicht nur seinen Dialekt sprechen, sondern die deutsche Sprache auch lesen und schreiben. Hier wendet er das Schriftbild der Hochsprache an. Aus diesem Grund kann jeder Schweizer einen Deutschen verstehen. Das Sprechen fällt manchem Schweizer aufgrund der Lautierung etwas schwer. Es kommt darauf an, wie oft er Hochdeutsch spricht und aus welcher Schweizer Region er kommt. Wenn Sie sich jedoch ein wenig mit dem Switzerdeutschen beschäftigen, werden Sie mit der Verständigung keine Probleme haben.
Versuchen Sie, Switzerdeutsch zu verstehen
- Sie sollten wissen, dass es verschiedene Dialekte im Switzerdeutschen gibt. Versuchen Sie sich einzuprägen, dass viele Worte, die im Hochdeutschen auf "e" enden, im Switzerdeutschen auf "i" oder "li" enden. Das "s" wird häufig als "sch" ausgesprochen, und es werden andere Begriffe benutzt. Sie werden das Switzerdeutsch eher verstehen, als dass Sie es sprechen können.
- Sie haben Vorteile, wenn Sie aus einer südlichen deutschen Region kommen. Switzerdeutsch ist ein hochdeutscher Dialekt, während im Norden niederdeutsche Dialekte gesprochen werden. Da sich diese grundlegend unterscheiden, wird es ein Schwabe einfacher haben, den Schweizer zu verstehen als ein Mecklenburger.
- Auch dann, wenn ein Schweizer Hochdeutsch spricht, unterscheidet sich dieses von dem Hochdeutsch, welches wir Deutschen kennen. Sie werden das Schweizer Hochdeutsch ohne Mühe verstehen, aber die Unterschiede sofort wahrnehmen. So hören Sie vom Schweizer beispielsweise "Renovation" statt "Renovierung" und er sagt "parkieren" statt "parken". Wenn Sie das Wort "eventuell" benutzen, würde der Schweizer "allenfalls" sagen, und die Mehrzahl von "Parks" heißt bei ihm "Pärke".
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