Was ist Strukturputz?
Strukturputz hat im Gegensatz zum Glattputz eine strukturierte Oberfläche. Beim Auftragen des feuchten Putzes bestimmen Sie selber, durch den Einsatz verschiedener Werkzeuge, welche Struktur die Wand künftig haben soll. So verleihen Sie Ihren vier Wänden ganz schnell eine neue, außergewöhnliche Optik. Strukturputz ist immer dann ideal, wenn Sie keine Lust mehr auf langweilige Tapeten haben.
Welche Putzarten mit welchen Merkmalen gibt es?
Die verschiedenen Strukturputzarten unterscheiden sich hinsichtlich des Materials, der Körnung und der Tönung.
Material
Mineralputze weisen eine hohe Atmungsaktivität auf und sorgen so für ein angenehmes Raumklima. Allerdings muss mineralischer Putz angesetzt und angerührt werden. Dieser Aufwand entfällt bei Silikonharzputzen, da diese bereits fertig in Eimern im Handel erhältlich sind. Dafür zeigt sich Silikonharzputz weniger atmungsaktiv.
Körnung
Von der Körnung hängt ab, wie fein oder grob der Putz ist. Feine Putze ergeben eine glattere Oberfläche, während gröbere rustikaler wirken.
Tönung
Strukturputz ist in Original Weiß oder als bereits farblich abgetönte Version im Handel erhältlich. Die abgetönte Variante ist gut für Wände geeignet, die stärker beansprucht werden, denn Kratzer fallen weniger auf, da sie nicht in Weiß erscheinen, sondern die gleiche Farbe wie die Oberfläche haben. Alle Putzvarianten getönt oder nicht, können mehrfach überstrichen werden. So kann der Raum auch mal den Look wechseln.
Persönliche Struktur auswählen und los geht’s!
Strukturputze bieten eine große Vielfalt an verschiedenen Oberflächenstrukturen. Wellen, Kreise oder ein ganz eigenes Muster. Alles ist möglich.
Die Anbieter von verschiedenen Putzen geben auch Anleitungen und Anregungen raus, wie man richtig strukturiert und was man für die verschiedenen Muster braucht. Lesen Sie die Anleitung.
Das richtige Werkzeug lässt die gewünschte Struktur beim Auftragen fast automatisch entstehen, dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Toben Sie sich aus. Mit welchem Werkzeug, Sie welches Ergebnis erzielen, zeigt diese kleine Übersicht:
- Schaumstoffrolle: Mit der Schaumstoffrolle übertragen Sie das Muster der Rolle auf die Wand, das Resultat ist immer gleich. Diese Vorgehensweise ist sehr einfach und daher optimal für handwerklich eher unerfahrene Menschen geeignet.
- Bürste: Auch diese Variante verlangt nicht viel Praxiserfahrung. Mithilfe einer Bürste mit groben Borsten können Sie waagrecht über den neuen Putz streichen, sodass ein feines, energiegeladenes Muster entsteht.
- Kelle: Hobbyheimwerker mit etwas Übung können getrost zur Kelle greifen. Drücken Sie dabei zuerst das Werkzeug in den frischen Putz und lösen es im Anschluss wieder. Wer die Kelle dabei leicht bewegt, erhält eine abwechslungsreiche, unregelmäßige Struktur.
- Strukturrolle: Ob Baumrinde, Noppen, Steine oder Ornamente, die Auswahl an Strukturrollen im Handel ist immens. Tragen Sie den Putz direkt mit der Strukturrolle auf die Wand auf. Das Muster entsteht so von selbst.
- Schwamm: Die individuelle Oberflächenbeschaffenheit des Schwamms gepaart mit dem Druck, den Sie mit ihm auf die Wand ausüben, ergibt ein ganz eigenes Muster.
- Pinsel: Die Arbeit mit dem Pinsel erfordert Vorkenntnisse und Geduld. Mit unterschiedlich breiten Pinseln können Heimwerker Kreise in die Oberfläche einarbeiten. Auch ineinandergreifende Kreise können optische Hingucker sein.
Untergrund vorbereiten
Zunächst säubern Sie den Untergrund. Er muss fest, trocken und glatt sein, damit der Strukturputz nach dem Auftragen an der Wand gut haftet. Bevor Sie also den Putz auf die Wand bringen, sollten alte Tapeten gründlich beseitigt und Spalten oder Löcher mit Spachtelmasse ausgebessert werden. Tragen Sie eine Haftgrundierung auf. Zur Vorbereitung gehört es auch, Fenster- und Türrahmen sowie Putz-Ränder, wie etwa am Sockel, sauber abzukleben. Haben Sie Rahmen und Leisten abgeklebt und sind Spachtelmasse und Grundierung getrocknet, können Sie loslegen und den Strukturputz auftragen.
Strukturputz auftragen
Rühren Sie den Putz mit Wasser entsprechend der Herstellerangaben an. Mit der Maurerkelle häufeln Sie den Putz auf den Edelstahlglätter und tragen ihn ungefähr ein bis drei Millimeter dick von unten nach oben auf die Wand auf. Anschließend gut glätten. Feinen Strukturputz können Sie direkt auf die Wand aufbringen. Allgemein gilt, je markanter und tiefer das Muster, desto dicker der Putz. An den Nahtstellen zu anderen Materialien, etwa zum Fensterrahmen, ritzen Sie mit der Kelle entlang. Das verhindert Risse.
Die Trockenzeit beträgt etwa 15 Minuten, in diesem Zeitfenster können Sie dem feuchten Putz mit der Bürste, dem Schwamm oder anderem eine Struktur verleihen. Kontrollieren Sie vorher, ob die Schichtstärke überall gleich ist. Falls Sie einen Strukturputz ohne Pigmente benutzt haben, können Sie die neu verputzte Wand im Anschluss noch in Ihrer Wunschfarbe streichen.
Mit unseren Tipps zum richtigen Umgang mit Strukturputz, können sie sich im Handumdrehen über kreativ selbst gestaltete, neue Wände im Haus freuen.
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