Einer Sportstunde sehen Schüler eher mit geteilter Meinung entgegen. Für manche ist Sport ein wirkliches Lieblingsfach; sie bewegen sich gern, haben Freude an den Übungen und erzielen meistens auch gute Noten. Andere Schüler hingegen haben vielleicht Schwierigkeiten, hier Schritt zu halten, sind weniger sportlich und verbinden mit dem Sportunterricht eher Misserfolge, sodass sie demotiviert in den Unterricht starten.
Die Sportstunde einleiten
Auch Schüler, die eine weniger hohe sportliche Leistungsfähigkeit haben und daher vielleicht einer Sportstunde mit negativen Erwartungen entgegensehen, haben meistens Freude an Spielen und witzigen Übungen. Denn die Ablehnung des Sports bezieht sich bei ihnen vorwiegend auf den Leistungsaspekt des Unterrichts und nicht auf das Spielerische.
- Sie können den Unterricht mit einigen Aufwärmübungen beginnen. Diese gehören meistens ohnehin zum Standardinhalt einer Sportstunde und sollen dazu dienen, den Körper auf die Belastungen vorzubereiten und den Kreislauf in Schwung zu bringen.
- Dafür eignen sich Koordinationsspiele. Eine Möglichkeit ist es dabei, mit verschiedenen Gegenständen eine Art Hindernisparcours aufzubauen. Die Schüler sollen dann mit einem Ball, den sie dribbeln, den Parcours durchlaufen.
- Genauso kann es aber auch darum gehen, einige Gegenstände bewusst umzuwerfen, was wiederum ein zielgenaues Werfen erfordert. Bei diesen Aufwärmübungen steht nicht die Schnelligkeit im Vordergrund - messen Sie also nicht die Zeit, sondern die Schüler sollen sich auf angenehme Art aufwärmen.
Wenn Sie den Unterricht so gestalten, dann starten die Schüler mit einem positiven Erlebnis in die Stunde. Nachfolgend können Sie dann das, was auf dem Lehrplan steht, umsetzen. Auch wenn hier wieder Leistungstests auf dem Plan stehen, die vielleicht einige Schüler weniger motivieren, können Sie zum Schluss ebenso spielerische Elemente einbauen, um einen angenehmen Abschluss zu gestalten.
Vergleiche mit früheren Leistungen gestalten
In der Sportstunde spielen häufig kategoriale Vergleiche eine Rolle. D.h., Sie haben ein Kategoriensystem, nach welchem Sie Leistungen bewerten. Beim Weitspringen verteilen Sie dabei etwa Noten nach den gesprungenen Zentimetern und es ist festgelegt, ab welcher Sprungweite welche Zensur vergeben wird. Schüler, die hier eher im unteren Leistungsspektrum liegen, sind dadurch meistens demotiviert, weil sie immer schlechte Noten erhalten und keine Fortschritte sehen.
- Dafür, wie Sie die Benotung gestalten, sind jedoch unterschiedliche Maßstäbe möglich. Der objektive Maßstab (sachliche Bezugsnorm) orientiert sich an diesen tabellarischen Vorgaben, ab wann welche Leistung wie benotet werden sollte.
- Sie können aber auch eine soziale Bezugsnorm wählen (Schulnorm). Hierbei schätzen Sie die Leistung in Bezug zu den anderen Schülern einer Klassenstufe ein. Ausgangspunkt sind dabei die Ergebnisse der besten drei Schüler. Wer hier nur maximal 5 % schlechter ist, erhält eine 1, wer maximal 20 % schlechter ist, erhält eine 3.
- Den Vergleich über die Zeit ermöglicht schließlich die individuelle Bezugsnorm. Hier bewerten Sie die Leistungssteigerung eines Schülers. Dies kann der gerechteste Maßstab sein, denn der Vergleich mit sich selbst zeigt, was der Schüler wirklich schaffen kann.
Welche Maßstäbe aber wie angewendet werden, entscheidet die Fachkonferenz der jeweiligen Schule. Hier können Sie aber Einfluss nehmen und eine stärkere Berücksichtigung der individuellen Norm erreichen, um die Sportstunden motivierender zu gestalten.
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