Keuchhusten als infektiöse Kinderkrankheit
Keuchhusten (Pertussis) gehört zu den klassischen Kinderkrankheiten. Verwechseln Sie ihn nicht mit dem Husten infolge eines grippalen Infekts oder einer Erkältung. Bei Pertussis handelt es sich um schweren, teils lebensbedrohlichen Husten.
- Der Erreger des Keuchhustens heißt Bordetella pertussis. Es handelt sich um ein Bakterium, das über Tröpfcheninfektion übertragen wird. Keuchhusten ist sehr ansteckend. Das Bakterium setzt Toxine frei, die das Hustenzentrum im Gehirn reizen.
- Keuchhusten kommt weltweit vor. Erwachsene erkranken selten. In der Regel sind Kleinkinder und Säuglinge betroffen. Für Säuglinge ist der Keuchhusten lebensgefährlich, da Pertussis sich bei ihnen oft in Atempausen äußert.
- Da es sich bei Pertussis um eine bakterielle Erkrankung handelt, behandelt der Arzt mit Antibiotika. Damit dämmt er die Bakterienverbreitung ein. Da die Erregertoxine und nicht die Erreger selbst die Hustenanfälle auslösen, dauert es zwei bis drei Wochen, bis die Therapie Erfolge zeigt. Hatte ein Säugling oder ein Kleinkind Kontakt zu einem Kind mit Keuchhusten, bringen Sie es sofort prophylaktisch zum Arzt.
- Die Impfung mit dem Totimpfstoff ist Teil einer Kombinationsimpfung, wie sie das Robert-Koch-Institut empfiehlt. Keuchhusten begegnet Ihnen dank dieser Impfungen selten.
Stadien und Komplikationen des Keuchhustens
Der Keuchhusten gliedert sich in drei Stadien.
- Im ersten Stadium ist der Keuchhusten am ansteckendsten. Er zeigt sich als grippaler Infekt mit Husten, Schnupfen und leicht erhöhter Temperatur.
- Im zweiten Stadium zeigen sich die typischen Symptome des Keuchhustens, die sich über Wochen ziehen. Sie sind geprägt von schweren, krampfartigen Hustenanfällen und erschwertem Einatmen. Durch Sauerstoffmangel zeigen sich Zyanosezeichen. Es kann zu Einblutungen in die Augenbindehäute kommen. Die Hustenanfälle treten bis zu 50 Mal am Tag auf. Die meisten Kinder husten einen zähen, glasigen Schleim ab.
- Das dritte Stadium ist das Erholungsstadium. Die Hustenanfälle gehen langsam zurück. Dieses Endstadium kann bis zu mehreren Monaten andauern.
- Der Säuglingstod ist die schwerste Komplikation des Keuchhustens. Daneben drohen Bronchopneumonien, Bronchiektasen (Aussackungen der Bronchien durch hohen Druck beim Husten) und Mittelohrentzündung. Ist das Gehirn betroffen, können sich Lähmungen und Krämpfe zeigen.
Warum Sport bei Pertussis verboten ist
Bei Erwachsenen sind die Hustenanfälle in der Regel schwächer ausgeprägt. Sie zeigen sich eher als kontinuierlicher Husten und werden nicht als Keuchhusten erkannt. Würgreize und Erbrechen können den Husten begleiten. Wenn Sie als Erwachsener an Pertussis erkranken, gelten die nachfolgenden Regeln.
- Begeben Sie sich sofort in ärztliche Behandlung. Sie sind eine Ansteckungsquelle für Säuglinge und Kinder. Der behandelnde Arzt gibt Anweisungen, wie Sie sich unter Menschen verhalten sollten.
- Sport ist wie bei vielen Infektionskrankheiten streng verboten. Sie erleiden bei den Hustenanfällen Sauerstoffmangel und die Atmung ist erschwert. Beim Sport brauchen Sie jedoch mehr Sauerstoff als in Ruhe. Dazu kommt, dass Sport für den Körper anstrengend ist und Sie Ihre Kraft im Kampf gegen die Erkrankung brauchen.
- Unter das Sportverbot fallen auch sanfte Sportarten wie Yoga oder Pilates und Sport, der nicht als anstrengend empfunden wird, wie Reiten. Tanzen ist selbstverständlich allein wegen der Ansteckungsgefahr verboten.
- In Absprache mit dem behandelnden Arzt sind langsame Spaziergänge an der frischen Luft ratsam. Frische Luft kann helfen, den Hustenreiz zu lindern.
Als Erwachsener mit Keuchhusten begeben Sie sich in ärztliche Hände und treiben keinen Sport. Erst wenn der behandelnde Arzt Ihnen grünes Licht gibt, dürfen Sie Ihr Sportprogramm langsam wiederaufnehmen.
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