Spargelwasser trinken: Wirksamkeit und Gefahr
Im Altertum nutzte man den Spargel vorrangig als Heilpflanze. Später wurde er landwirtschaftlich angebaut und als gesundes und wohlschmeckendes Gemüse geschätzt.
Spargelwasser ist das Kochwasser, in dem Sie den Spargel zubereiten. Spargel enthält Asparagin, welches entwässernd wirkt und die Nieren anregt. Diese Eigenschaft ist bei Ödemen (Wasseransammlungen) und zur Entlastung von Herz und Kreislauf hilfreich. Mit dem Wasser scheidet der Körper Giftstoffe aus.
Das köstliche Gemüse überzeugt zudem durch seine therapeutischen Eigenschaften bezüglich Verdauungsbeschwerden, Gallen- und Leberleiden, Diabetes, Rheuma und Arthritis.
Spargel ist ein purinhaltiges Gemüse. Der Körper verstoffwechselt Purine zu Harnsäure. Bei einer zu hohen Harnsäurekonzentration entstehen Kristalle, welche Gichtanfälle auslösen. Spargel enthält 10 Milligramm Purine auf 100 Gramm, wobei 25 Milligramm Harnsäure entstehen. Im Vergleich mit anderen Gemüsesorten wie Rosenkohl (25 Milligramm Purine) oder Schwarzwurzel (29 Milligram Purine) steht Spargel gut dar. Sein Purinwert ist nicht vergleichbar mit dem von Fleisch und Innereien. Kalbsbries enthält 525 Milligramm Purine, Rinderleber 231 Milligramm. Die viel zitierten Gichtanfälle durch den Spargel liegen vermutlich an der üppigen Fleischbeilage eines Spargelmenüs und nicht primär am Gemüse.
Purine sind wasserlöslich. Wenn Sie den Spargel kochen, gehen die Purine teilweise ins Kochwasser über. Spargelsud ist also purinhaltig. Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder erhöhten Harnsäurewerten verzichten Sie vorsichtshalber auf das übermäßige Essen von Spargel und verzichten auf den Sud.
Wenn Sie Spargelsud für sich nutzen möchten, trinken Sie das ungesalzene Spargelwasser. Vermeiden Sie Importware, die durch den Intensivanbau vielen Pestiziden ausgesetzt ist. Allergien und Arsenvergiftungen sind denkbar. Idealerweise kaufen Sie Ihren Spargel direkt beim Erzeuger.
Übrigens ist das Kochwasser hervorragend geeignet, um eine schmackhafte Suppe aus den Schalen der Stangen zuzubereiten. Die Spargelschalen landen sonst im Abfall.
Wissenswertes über Spargel
Spargel gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Aus der reichen Sortenvielfalt wurden verschiedene Variationen Gemüsespargel kultiviert.
Je nach Temperatur ist die Erntezeit von Ende April bis zur Sommersonnenwende am 21. Juni oder am Johannistag, dem 24. Juni.
Nach der Erntezeit regeneriert sich die mehrjährige Staude, um zur nächsten Saison neue Sprossen zu treiben. Diese Sprossen der Pflanze werden jährlich dünner, bis nach ungefähr zehn Jahren ein neues Erntefeld angelegt wird.
Das vitamin- und mineralstoffreiche Gemüse erfordert einen aufwendigen Anbau. Meist wird heute von Hand geerntet. Diese arbeits- und pflegeintensiven Anforderungen begründen den hohen Preis des heimischen frischen Spargels. Nicht so aufwendig sind Anbau und Ernte von Grünspargel, weshalb Sie diesen in der Regel preiswerter bekommen.
Frischen Gemüsespargel (Asparagus officinalis) erkennen Sie an der prallen Festigkeit und an den geschlossenen Spitzen. Achten Sie zusätzlich darauf auf die Frische der Enden des Stangengemüses.
Sie können die beliebte Delikatesse roh oder gekocht essen. Schälen Sie ihn sparsam mit dem Gemüse- oder einem speziellen Spargelschäler von der Spitze nach unten, wobei Sie die Köpfe aussparen. Verwenden Sie Grünspargel, genügt das Schälen der unteren Hälfte.
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