Sozial-emotionale Entwicklung und Einflussfaktoren
So geschieht die sozial-emotionale Entwicklung:
Jedes Kind ist bereits ein Individuum, dennoch unterliegt die sozial emotionale Entwicklung auch äußeren Einflüssen. Schon ein Baby hat sein eigenes Temperament und seine Charaktereigenschaften, unbewusst reagieren bereits die Kleinsten auf unterschiedliche Arten und das muss mit einbezogen werden. Die Förderung kann nur gezielt und sinnvoll erfolgen, wenn man dem Rechnung trägt.
Erwachsene, anfangs hauptsächlich die Eltern oder auch ältere Geschwisterkinder sind Vorbilder des Kindes. Respekt und Mitgefühl werden hier vorgelebt und Kinder eignen sich das Verhalten an, das ihnen vorgelebt wird. Sollten die Eltern wenig gefühlvoll, empathisch oder unkontrolliert sein, überträgt sich das auf die Kinder. Bestimmte Verhaltensweisen werden übernommen, die möglicherweise zu Vor- oder Nachteilen im sozialen und emotionalen Miteinander in der Gesellschaft führen können.
Entwicklungsstufen und ihre Herausforderungen:
In bestimmten Entwicklungsstufen werden vom Baby bis zum Kind die einzelnen Kompetenzen erlernt und verfestigt. Jede Stufe ist von Bedeutung, denn bei Störung einzelner Stufen kann es zu Anpassungsschwierigkeiten bei Kindern und späteren Erwachsenen kommen:
- Wenig bis kein Durchsetzungsvermögen
- Schwach entwickeltes Selbstwertgefühl, wenig Selbstsicherheit
- Egoistisches und / oder aggressives Verhalten
- Unfähigkeit zu Freundschaften
- Übergroße Ängstlichkeit
Hier ist es wichtig, dass Eltern, familiäres Umfeld oder auch Erzieherinnen und Lehrer in Grundschulen erkennen ob das Kind emotionale und soziale Defizite aufweist und gezielt versuchen dem entgegen zu wirken.
Die Entwicklungsstufen nach Lebensalter:
- Neugeborenes bis zum ersten Lebensjahr: das Baby kann seine Gefühle nur durch Weinen oder Schreien zum Ausdruck bringen, es erkennt jedoch schon Mimik von vertrauten Gesichtern
- Zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr kommt häufig die „Trotzphase“, hier werden Grenzen ausgetestet, wie zum Beispiel: "Wann wird Mama wütend, wie weit kann ich gehen?"
- Innerhalb des vierten und fünften Lebensjahres knüpfen Kinder erste eigene soziale Kontakte und können sich langsam auch in andere und deren Gefühlswelt hineinversetzen. Diese Phase ist wichtig für die Entwicklung der Empathie.
- Ab etwa dem sechsten Lebensjahr fällt es Kinder zunehmend leichter seine eigenen Gefühle angemessen auszudrücken und auf andere Rücksicht zu nehmen. Hier beginnt für die meisten Kinder auch die Schulzeit, in der das zunehmend wichtig wird für die Sozialisierung.
- Das Schulkind lernt weiter seine eigenen Emotionen mit passender Mimik und Gestik auszudrücken und erkennt bei seinen Mitmenschen was in diesen vorgeht.
- Auch sprachlich ist das Kind jetzt befähigt wörtlich auszudrücken welche Gefühle es bewegen. Es werden auch erste Strategien entwickelt um bestimmten Emotionen zu begegnen oder diese zu regulieren.
Sozial-emotionale Entwicklung fördern:
Für das spätere Erwachsenenleben ist es entscheidend wie gut man sozial emotional ausgebildet ist, deshalb ist es lohnend sich beim Kind in jungen Jahren schon die Mühe zu machen es in seiner Entwicklung zu fördern:
- Kontakte mit anderen Menschen, zunächst bevorzugt mit Menschen etwa desselben Alters verbessern die Kommunikationsfähigkeiten und Empathie.
- Eigene Gefühle sind wichtig und richtig! Werden diese nicht ernst genommen und über das Kind hinweg entschieden, kann sich das Selbstvertrauen entwickeln. Wird immer über das Kind hinweg entschieden oder Emotionen klein geredet, bekommt das Kind gezeigt, dass es seinem Gefühl nicht vertrauen kann, weil andere es besser wissen.
- Gemeinsames Spielen, bevorzugt gerne Rollenspiele sind ein gutes Instrument sich in andere hineinzuversetzen. Man kann hier die Rollen tauschen oder einen Kinderarztbesuch nachspielen. Der Vorteil bei Rollenspielen ist, dass man lernen kann welche Regeln in der Gesellschaft gelten. Man kann alle Emotionen ohne Sanktionen ausleben und sieht die Folgen ohne dass es tatsächlich gefährlich wird.
Es lohnt sich also auf jeden Fall sich Zeit zu nehmen, mit den Kindern zu spielen und zuzuhören, wenn es um das Beschreiben von Gefühlen und Emotionen geht.
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