Der Entscheidung sich zu trennen, geht oftmals ein sehr langer Überlegungsprozess voraus - der in manchen Fällen auch nie zu einem Abschluss kommt. Die Hinderungsgründe, eine solche Entscheidung umzusetzen, können vielfältiger Natur sein.
Sich vom Lebenspartner trennen
Wenn Sie eine Trennung von Ihrem Partner ernsthaft in Erwägung ziehen, dann sollten Sie auch mit sich selbst ehrlich sein. Suchen Sie die Ursachen für das Scheitern der Beziehung nur auf der anderen Seite, dann werden Sie in Ihrer nächsten Beziehung vielleicht bald vor einem ähnlichen Scherbenhaufen stehen.
- Gehen Sie daher einmal in Ruhe in sich und überlegen Sie, was genau die Anlässe und Umstände sind, die Sie an eine Trennung denken lassen. Vielleicht kommen Sie dabei zu dem Schluss, dass Sie schon ganz am Anfang Zweifel an der Beziehung hatten, die sich immer mehr verstärkt haben. Es kann auch Mut dazu gehören sich einzugestehen, dass eine Beziehung von Anfang an unter einem schlechten Stern stand.
- Es gehört jedoch auch Mut dazu, die eigenen Anteile daran zu benennen, weshalb die Beziehung nicht so läuft, wie sie laufen sollte. Versucht der eine Partner beispielsweise, den anderen zu "erziehen", damit er sich endlich so verhält wie erwünscht, kann dies den anderen immer öfter an "Flucht" denken lassen.
Wann eine Trennung erfolgen sollte
Einer Trennung geht meist ein genügend großer Leidensdruck zumindest auf einer Seite voraus. Doch auch wenn es in einer Beziehung wiederholt zu Gewalt kommt, heißt das noch nicht, dass es leicht fällt, sich zu trennen.
- Insbesondere die Hoffnung, dass es doch besser werden kann und die Angst vor dem Alleinsein können Partner aneinander binden, die sich besser trennen sollten. Sind Sie selbst in einer solchen Situation, kann es hilfreich sein, diese einmal wie ein Dritter von außen zu betrachten.
- Um eine solche Außenperspektive versuchsweise einzunehmen, können Sie zwei Karten auf den Boden legen, die jeweils für einen Partner der Beziehung stehen. Sie selbst stellen sich auf eine dritte Karte, die Sie an einen Punkt mit genügend Abstand legen.
- Versuchen Sie dann, das, was in der Beziehung passiert, aus der Sicht eines neutralen Dritten zu beschreiben. Dabei sprechen Sie auch von sich selbst nicht in der Ich-Form, sondern in dritter Person ("sie").
- Achten Sie dabei darauf, dass Sie nur beschreiben, jedoch nicht werten. Sagen Sie also nicht etwa: "Er ist ja immer so rücksichtslos", sondern besser "Sie wünscht sich [XY]. Er hat [YZ] gemacht." Dabei könnten Sie beispielsweise erkennen, dass er ihre Wünsche gar nicht kennen kann.
- Überlegen Sie dann, was ein neutraler Dritter dem Paar wohl raten könnte. Auch wenn Sie auf der neutralen Position dahin kommen, sich besser zu trennen, ist es vielleicht immer noch Zeit, vorher eine Paarberatung zu machen.
Eine Trennung vom Ehe- oder Lebenspartner ist in der Regel keine einfache Entscheidung. Wenn der Leidensdruck jedoch zu hoch wird, sollte eine Beziehung nicht allein aus Konvention aufrechterhalten werden.
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