Welche Ursachen haben Zukunftsängste?
Zunächst einmal ist es normal, dass der denkende und fühlende Mensch von Zeit zu Zeit über die Zukunft nachdenkt. Auch negative Empfindungen sind wichtig und richtig, sie dürfen nur nicht so überhand nehmen, dass man sich immer mehr zurückzieht und sozial isoliert aufgrund einer Angststörung, die eine von der Wissenschaft anerkannte Krankheit ist.
Meistens sind Menschen mit einer pessimistischen Einstellung zum Leben eher von Zukunftsängsten betroffen. Ebenso Personen mit großer, vor allem dunkler Phantasien mit Schreckensszenarien, was alles Schlimmes passieren könnte.
- Kontrollverlust ist für viele Menschen die schlimmste Vorstellung, dass man mit Umständen leben muss, zu deren Entstehung man nicht beigetragen hat
- Mangelndes oder geringes Selbstvertrauen verursacht, dass man sich nicht vorstellen kann bestimmte Situationen in der Zukunft zu meistern, was dann wiederum häufig zum Scheitern führt. In der Folge kommt es zum Teufelskreis aus Versagen, Angst vor dem Versagen und neuerlichem Versagen
- Persönliche negative Erfahrungen in verschiedenen Bereichen des Lebens, sei es beruflich, privat oder gesundheitlich
- Druck von außen durch vermeintliche gesellschaftliche und soziale Zwänge, hier spielen Erwartungen von Familie und Freunden eine Rolle, die man erfüllen möchte obwohl man dafür vielleicht gar nicht geeignet ist.
- Hoher Medienkonsum, wenn man sich vor allem für die negativen Schlagzeilen interessiert. Diese werden ganz gezielt forciert, denn sie liefern mehr Klickzahlen. Hier kann man ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit erfahren, wenn man von globalen Krisen, Kriegen und persönlichen Tragödien liest.
- Instabiles Umfeld, geprägt von Umzügen, Jobwechsel, wechselnden Beziehungen oder Freunden. Was manche Menschen anregend empfinden, kann bei anderen zu einer inneren Lähmung führen und gar keine Änderungen mehr anzugehen.
10 Tipps um die Ängste zu überwinden:
Es ist wichtig sich bei Zukunftsängsten damit auseinander zu setzen wodurch diese überhaupt entstanden sind und dann gezielt dagegen zu arbeiten:
- Als erstes muss man die Bereiche eingrenzen, in dem man die meisten Ängste hat, man sollte diese nach Dringlichkeit sortieren und dann schriftlich fixieren. Durch diese Sichtbarkeit kann man sie leichter verstehen. Wenn man etwas versteht kann man Lösungen dafür finden. Es ist eine Tabelle geeignet in der man seine Ängste notiert, diejenigen welche man selber beeinflussen kann und diejenigen, bei denen das nicht unmittelbar möglich ist.
- In dem Zusammenhang ist es sinnvoll ein Tagebuch zu führen, in dem geht es nicht vorranging um das Notieren der Ängste, sondern allgemein um die Gefühlswelt und Empfindungen, die man in bestimmten Situationen hatte. Man kann dann nach ein paar Wochen oder Monaten reflektieren wo die Ängste möglicherweise völlig unbegründet waren.
- Zeit für sich selbst nehmen und angenehme Routinen im Alltag einbauen. Durch diese Struktur ergibt sich eine Sicherheit durch die Vorhersehbarkeit der Ereignisse. Die Tätigkeit selbst spielt keine Rolle, ob es lesen ist, malen, Sport treiben, Kaffee trinken mit der besten Freundin oder musizieren. Es muss Spaß machen und man sollte in der Zeit vom Alltag abschalten.
- Achtsamkeitsübungen oder Meditieren kann helfen, wenn man Angst hat den Überblick über die Zukunft zu verlieren. Man lernt sich zu fokussieren und Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.
- Seinen Körper nicht vergessen, denn „mens sana, in corpore sano“, was bedeutet: „ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper“. Es ist gut sich eine Sportart zu suchen, die Spaß macht, ob man allein im Wald joggen geht oder mit einer Freundin einen Zumba Kurs mit fetziger Musik besucht. Man muss sich dabei wohl fühlen. Wer körperlich gefordert ist, schläft meistens besser und das Gedankenkarussell hat keine Chance am Abend.
- Menschen des Vertrauens mit einzubeziehen hilft oft schon um einen objektiveren Blick auf seine Sorgen und Ängste zu haben. Allein das darüber Sprechen erfordert eine Struktur und Chronologie, die einem bewusst machen wo das Problem eigentlich liegt. Zudem tut es gut, wenn man jemanden hat, der einen zuhören kann und einen ernst nimmt.
- Wer sich mehr als Autodidakt sieht, kann sich mit entsprechender Literatur zum Thema Zukunftsangst und Ängste allgemein auseinandersetzen. Hier finden sich wertvolle Gedankenansätze und Strategien zur Angstbewältigung.
- Das Selbstbewusstsein stärken indem man gezielt Umstände im Leben heraussucht, bei denen man Erfolg hatte, sich gut gefühlt hat und erkennen an was das lag. Es liegt zum großen Teil an uns selbst wie wir auftreten ob wir Erfolge haben oder eben nicht. Dazu gehört Körpersprache und Mimik, ebenso wie die Stimme, mit der wir sprechen.
- Vorsorge kann Sicherheit und Kontrolle kann Stabilität vermitteln. Es kann sich hierbei um eine Versicherung zur Berufsunfähigkeit handeln, die man abschließt, wenn man Sorgen hat finanziell nicht abgesichert zu sein oder ein Konto, das man für Notfälle hat. Regelmäßige Gesundheitsvorsorgen können Ängste nehmen, wenn man sich der körperlichen Verfassung bewusst ist. Wer Angst hat allein zu sein, sollte vorhandene Freundschaften pflegen oder neue knüpfen, eventuell in Verbindung mit einem neuen Hobby.
- Professionelle Hilfe anzunehmen ist keine Schwäche – im Gegenteil, es zeigt, dass man sich eines Problems bewusst ist und aktiv mit Hilfe, etwas dagegen tun möchte. Im Rahmen einer Therapie können Fachleute gezielt die Ursachen der Ängste finden und praktische Strategien dagegen aufzeigen.
Letztlich ist es egal was einem bei der Problembewältigung hilft und wie man es angeht. Entscheidend ist der Weg zu mehr Lebensfreude und Unbeschwertheit im Leben!
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