Was Sie benötigen
- Geduld
- Eigentlich wissen Sie ja, wie es ist. Sie waren auch einmal in dem Alter und hatten womöglich ähnliche Diskussionen mit Ihren eigenen Eltern. Alles andere war wichtiger als die Ordnung in Ihrem Zimmer. Den Ärger der Eltern darüber verstanden Sie wahrscheinlich kaum oder wollten ihn nicht hören. Versetzen Sie sich für einen Moment in Ihr Teenageralter zurück. Wie war es damals bei Ihnen? Was hat Sie auf Durchzug schalten lassen? Womit konnten Sie zum Aufräumen motiviert werden?
- Die Pubertät ist eine schwierige Phase, nicht nur für Eltern. Ihr Kind wird nun erwachsen, empanzipiert sich und möchte die eigenen Grenzen austesten. Das erste Verliebtsein oder die Clique sind wichtiger als ein aufgeräumtes Zimmer. Dazu kommt, dass Sie als Eltern aus Teenagersicht wahrscheinlich sowieso viel zu viel nicht erlauben und dann verlangen Sie auch noch Ordnung im eigenen (!) Zimmer, da kann es schnell mal zum kleinen oder großen Krach kommen.
- Wichtig dabei: bleiben Sie ruhig! Sie haben es lange hinter sich gelassen, das Teenie-Alter. Auch wenn Ihr Sohn oder Ihre Tochter schrecklich aufgebracht ist über Ihre Forderung, für Ordnung zu sorgen, bewahren wenigstens Sie einen kühlen Kopf. In der Pubertät spielen die Hormone verrückt. Da kommen einem schneller Worte über die Lippen, die man so nicht sagen wollte. Hören Sie sich den Standpunkt Ihres Teenies in Ruhe an. Schreien Sie selber nach Möglichkeit nicht, sondern erklären ruhig und sachlich, warum Sie wünschen, dass das Zimmer aufgeräumt wird.
- In einer akuten Streitsituation hilft es wenig, zu diskutieren. Warten Sie einen ruhigeren Moment ab, zum Beispiel nach dem Abendessen, und sprechen Sie Ihren Sohn oder Ihre Tochter darauf an. Vereinabaren Sie Regeln, an die sich beide Seiten halten müssen. Sie könnten beispielsweise ausmachen, dass das Zimmer bis zum Wochenende jeder Woche aufgeräumt sein muss, da sonst der Freitagabend dafür herhalten muss. Ihr Sohn oder Ihre Tochter wird ungern dafür einen Kinobesuch oder eine Verabredung mit den Freunden opfern und sich bemühen, unter der Woche schon für Ordnung zu sorgen.
- Wichtig ist auch, dass Sie konsequent sind! Egal, was Sie abgemacht haben, geben Sie nicht nach und machen Sie keine Ausnahmen. Nur so erreichen Sie, dass Ihr Teenie Sie ernst nimmt.
- Drastische Strafen können manchmal in absolute Ablehnungshaltung umschlagen. Deshalb Vorsicht. Versuchen Sie liebevoll mit Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter einen Plan aufzustellen, wie die Ordnung im Zimmer erhalten oder geschaffen werden könnte. Vielleicht sogar auch schriftlich. Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Sie es mit der Bitte aufzuräumen nicht schikanieren oder ärgern wollen, sondern dass es damit einfach um etwas Grundsätzliches geht, das Sie von ihm verlangen.
- Je sachlicher und ruhiger Sie argumentieren, desto eher verschaffen Sie sich bei Ihrem Teenager Gehör.
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