Lange Haare hatte auch die Kaiserin, die Darstellerinnen trugen immer Perücken.
Die Haare der Kaiserin Elisabeth
Nach zeitgenössischen Erzählungen hatte schon die junge Elisabeth Zöpfe, die bis zum Boden reichten, in Anbetracht ihrer Körpergröße von 170 cm müssten die Haare also etwa 150 cm, wenn nicht sogar länger, gewesen sein. Die Rede ist dabei von dicken dunkelblonden Zöpfen.
Auf zwei Porträts von Franz Xaver Winterhalter ist sie mit offenem Haar, das bis weit über die Taille reicht, zu sehen. Zum Zeitpunkt der Entstehung der Gemälde war sie Ende zwanzig. Auffallend ist, dass die Bilder nahezu zur gleichen Zeit entstanden sind, das Haar aber unterschiedlich lang ist.
Die Kaiserin war stolz auf Ihr schönes Haar und verwendete viel Zeit dafür, dieses zu pflegen. Ungefähr zu der Zeit, als die Porträts entstanden, hatte sie die Friseurin des Wiener Burgtheaters, Franziska Angerer, eingestellt, um ihre Haare zu pflegen und zu frisieren. Es wird von einer Tinktur aus Cognac und Ei berichtet, die zum Waschen benutzt wurde.
Da die Frisuren kunstvoll aufgesteckt waren und die Haare der Kaiserin vermutlich wirklich sehr lang waren, war es kein Problem, die Frisuren aus dem echten Haar von Sissi zu fertigen. Auch wenn diese vermutlich im offenen Zustand nicht ganz so prächtig waren wie auf den Bildern.
Ist das Haar in den Sissi-Filmen echt?
Es gibt viele Filme, die das Leben der Kaiserin Elisabeth von Österreich zum Thema haben. Und in keiner der bekannten Verfilmungen waren die Haare der Darstellerinnen tatsächlich so lang wie sie im Film zu sehen sind. Stattdessen wurde stets mit Perücken gearbeitet.
Die Darstellerin im Film von 1920 war Carla Nelsen, von der einige Fotos mit kurzem Haar aus dieser Zeit vorhanden sind. 1931 spielte Lill Dagover die Rolle. 1932 war in einem Singspiel, welches den Titel "Sissi" trug, Paula Wessely die Darstellerin. Auch diese Damen hatten zu der Zeit kurzes Haar, die Haare im Film bzw. im Singspiel waren also nicht echt. Auch Grace Moore, die "Cissy" 1936 spielte, hatte kurzes Haar.
Die im deutschsprachigen Raum sicher bekannteste Verfilmung stammt aus den 50ern. Aus dieser Trilogie stammen auch Szenen, in denen die Kaiserin mit wehendem langen Haar durch den Palast läuft. Diese Haare waren definitiv nicht echt.
In einem Tagebucheintrag vom 26. September 1955 beklagt sich die Schauspielerin darüber, wie anstrengend es sei, eine Perücke zu tragen.
In späteren Verfilmungen wurde weniger Wert auf das Aussehen als vielmehr auf die Persönlichkeit gelegt. Keine der Darstellerinnen hatte lange Haare.
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