Alle Kategorien
Suche

Sind rohe Muscheln giftig?

Muscheln sind lecker, jedoch mit gesundheitlichen Risiken verbunden.
Muscheln sind lecker, jedoch mit gesundheitlichen Risiken verbunden.
Muscheln sind ein exklusives Nahrungsmittel. Mit dem Rohverzehr sind jedoch gesundheitliche Risiken verbunden. So können Muscheln Hepatitisviren und giftige Substanzen von Algen enthalten. Deshalb ist die Kenntnis von grundsätzlichen Aspekten beim Verzehr der kleinen Meerestiere hilfreich.

Muscheln sind potenzielle Träger von Hepatitisviren und giftigen Substanzen

Muscheln können zum einen das Hepatitis-A-Virus in sich tragen und zum anderen mit giftigen Stoffen belastet sein. Eine Hepatitis A ist eine durch Viren hervorgerufene Entzündung der Leber.

  • Alle essbaren Muschelarten haben die Eigenschaft Krankheitserreger, wie zum Beispiel das Hepatitis-A-Virus, aus verunreinigtem Wasser herauszufiltern. Diese können sich im Muschelkörper anreichern. Dabei ist der Grad der Belastung stark von der Verunreinigung der Gewässer abhängig. Eine Gefahr besteht hier im Rohverzehr, da die Erreger nicht durch Hitzeeinwirkung unschädlich gemacht wurden.
  • Darüber hinaus können Muscheln Toxine enthalten. Die giftigen Stoffe stammen aus Algen, die sich ebenfalls in Muscheln anreichern können. Hier besteht das Risiko sowohl bei rohen als auch bei erhitzten Muscheln. Algentoxine sind weder sichtbar, noch zu schmecken.
  • Die Aufnahme von Algentoxinen über Muscheln kann Erbrechen, Durchfall und Lähmungen verursachen. Hierzulande dürfen während der Algenblüte in der Nordsee keine Muscheln eingeholt werden. Dadurch ist die Gefahr, bei einheimischen Muscheln ein giftiges Exemplar zu erwischen relativ gering.
  • In fernen Urlaubsländern hingegen ist die Sachlage eine andere. Sie können den kleinen Meerestieren nicht ansehen, in welchen Gewässern sie gefangen wurden. Ein Restrisiko beim Essen besteht hier für jeden Verbraucher.

Rohe Muscheln ausreichend lange kochen

Damit Sie köstliches Muschelfleisch genießen können, sollten Sie die kleinen Meeresbewohner erhitzen und auf den Rohverzehr möglichst verzichten. So können Sie eine Infektion mit Gelbsuchterregern verhindern. Der Verzehr von gekochten Muscheln gilt diesbezüglich als unbedenklich.

  • Verwenden Sie für die Speisezubereitung nur geschlossene Muscheln. Erhitzen Sie diese auf mindestens 100 °C. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung werden die Viren bei Temperaturen von 85 bis 100 °C abgetötet.
  • Lassen Sie die Schalentiere ausreichend lange kochen, um die nötige Kerntemperatur zu erreichen. Die Mindestkochzeit beträgt zehn Minuten. Muscheln sollten generell so lange gegart werden, bis sie sich geöffnet haben. Exemplare, die sich während des Kochens nicht öffnen, dürfen nicht gegessen werden.
  • Achten Sie außerdem bei der Zubereitung von rohen Schalentieren auf strenge Hygiene. Lagern Sie rohe Muscheln stets getrennt von anderen Lebensmitteln. Reinigen Sie Küchengeräte gründlich mit heißem Wasser. Benutzte Küchenutensilien sind nicht mit anderen Nahrungsmitteln in Kontakt zu bringen.

Die Gefahr, sich über rohe Muscheln mit giftigen Substanzen und Krankheitserregern zu infizieren, ist besonders in fernen Urlaubsländern gegeben. Hier sollten Sie besser auf den Rohverzehr verzichten. Jedoch können Sie sich mit einer Impfung gegen das Hepatitis-A-Virus schützen.

Teilen: