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Seit wann gibt es Taschenuhren?

Taschenuhren unterlagen einer ständigen Weiterentwicklung.
Taschenuhren unterlagen einer ständigen Weiterentwicklung.
Es lässt sich heute recht genau festlegen, ab wann Taschenuhren für die privilegierte Bevölkerungsschicht zu einem Statussymbol damaliger Zeit wurden. Gibt es doch heute noch Gemälde zu bewundern, auf denen es möglich ist, eine Uhr dieser Art zu erkennen. Dies vereinfacht es, eine treffende Aussage darüber zu treffen, seit wann diese Uhr in Gebrauch genommen werden konnte.

Taschenuhren gibt es aufgrund der Weiterentwicklung eines Schließmechanismus

Bereits vor dem Aufkommen der heute bekannten Zeitmessung machten sich die Menschen darüber Gedanken, den Verlauf der Zeit messen zu können. So wurden beispielsweise Kerzen-, Sand- und Sonnenuhren erfunden, die die verrinnende bzw. aktuelle Zeit anzeigen sollten. Seit wann es die erste Uhr gibt, die aufgrund mechanischer Abläufe, die eine bestimmte Zeit in Anspruch nahmen, die Uhrzeit darstellen konnte, ist nicht eindeutig überliefert. Das Aufkommen von Taschenuhren dagegen kann mit ziemlicher Sicherheit mit den richtigen Zeitangaben beziffert werden.

  • Gab es bis zur Erfindung der Federmechanik im Jahre 1430 -  es handelte sich hier um eine feinere Weiterentwicklung der bereits schon von Schlössern bekannten gewickelten Feder -. nur Uhren, bei denen Gewichte für den Antrieb sorgten, wurde durch das "Abspeichern" von Energie, durch das Spannen einer Feder, der benötigte Antrieb auf eine vollkommen andere Art und Weise möglich gemacht.
  • Die Weiterentwicklung dieses Energiespeichers durch Peter Henlein, der 1504 eine Hemmung in Form einer Federbremse in tragbare Uhren einbaute, ermöglichte es nun Uhren in solchen Größen herzustellen, die in einem Beutel Platz fanden. Die älteste Darstellung einer dieser ersten Taschenuhren, damals aufgrund der Form auch Dosenuhren genannt, ist auf einem Gemälde des Künstlers Hans Holbein aus dem Jahre 1532, "Der Kaufmann Georg Gisze", vorzufinden.

Seit wann der Minutenzeiger Bestandteil einer dieser Uhren ist

Aufgrund der großen Ungenauigkeit der ersten Uhren dieser Art, was auf die verwendete Rad- bzw. Löffelunrasthemmung zurückzuführen war, kamen diese mit einem einzigen Zeiger aus. Nur der Stundenzeiger sorgte für die Anzeige der jeweiligen Uhrzeit.

  • Erst die Entwicklung der Spindelunrast, Mitte des 17. Jahrhunderts, machte die Zeitanzeige genauer und führte dazu, nun auch den Minutenzeiger einzuführen, der bis zum heutigen Tage ein fester Bestandteil aller Taschenuhren geblieben ist. Wann es dazu kam,  dass die Privilegierten dieser Form der Zeitanzeige den Zuspruch versagten, lässt sich mit einer erneuten Weiterentwicklung erklären. Seit es 1812 die erste Armbanduhr gab, die für eine Frau angefertigt wurde, ging es mit dem Zuspruch für die Zeitanzeiger der alten Bauart zurück. Dennoch dauerte es noch bis zum 20. Jahrhundert, bis die Taschenuhr vollends aus der Mode war und auch die Männerwelt im Allgemeinen diese vollends annahm.
  • Auch heute gibt es diese Uhr in der seit dem Ende des 16. Jahrhunderts geläufigen flachen Form noch im Handel. Sie dient jedoch nunmehr nur noch als extravagantes Schmuckstück.
helpster.de Autor:in
Achim Günter
Achim GünterAchim bereichert mit seinem hervorragenden Allgemeinwissen den Themenbereich Schule. Als erfahrener Steingartengärtner gibt er sein Insiderwissen auf dem Gebiet Garten gerne weiter. Das Familienoberhaupt kennt sich auch mit Geld und Finanzen bestens aus.
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