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Schwarze Wespe

Schwarze Wespe - egal welche, die meisten sind nützlich.
Schwarze Wespe - egal welche, die meisten sind nützlich.
Eine schwarze Wespe kann ein Tier verschiedener Familien sein. Die Zahl der Wespen ist so groß, dass eine Übersicht mehrere Bücher füllen würde.

Ist Ihnen eine schwarze Wespe aufgefallen, über die Sie Genaueres wissen möchten, helfen ein Foto des Tieres und einige Notizen, wo und wann es gemacht wurde, sowie Angaben zur Größe. Beim Recherchieren nach Ihrem Fund werden Sie feststellen, dass mehrere Wespenarten infrage kommen. Hier also ein Versuch, etwas Ordnung in die Wespenklassen zu bringen.

Von der Ordnung über die Familie zur einzelnen Wespe

Wespen gehören in die große Insektenordnung der Hautflügler (Hymenoptera), die in rund 130 Familien mehr als 156.000 Arten umfasst. Bei den Hautflüglern gibt es Exemplare, die eine deutliche Taille aufweisen - die Taillenwespen (Apocrita) - und solche, die ohne die Einschnürung im Leib daherkommen - Pflanzenwespen (Symphyta). Zur ersten Gruppe gehören Wespen, Bienen und Ameisen. Weltweit umfasst diese Überfamilie über 100.000 Arten.

Eine Überfamilie wie die Taillenwespen setzt sich aus zahlreichen Familien zusammen. Wissenschaftler fassen als große Gruppen die Faltenwespen (Vespidae) und die Schlupfwespen (Ichneumonidae) zusammen. Sie unterscheiden Überfamilien, Unterfamilien und machen es dem Laien schwer, die komplizierte Systematik zu verstehen. Eine schwarze Wespe in die richtige Familie einzuordnen, ist bereits eine Herausforderung.

Die auf Kuchen und Grillfleisch lästigen und häufigen Wespenarten sind entweder die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) oder die Deutsche Wespe (Vespula germanica). Beide Arten benötigen zur Aufzucht ihrer Brut tierische Nahrung. Daher sind Wurst und Grillfleisch für sie so verführerisch. 

Die große Schwester dieser Arten ist die Hornisse. Neben diesen gelb-schwarzen Tieren hat die Natur unter anderem Grabwespen, Sandwespen und Schlupfwespen geschaffen. Einige Arten dieser Gruppen sind schwarze Tiere. Ihnen fehlen die gelben Streifen. Manche haben trotzdem gelbe oder rötliche Beine, andere sind schwarz mit einem blauen oder grünen Schimmer, je nachdem, wie die Sonne das Insekt erscheinen lässt.

Häufige schwarze Stechimmen 

Eine schwarze Wespe kann eine Riesenholzwespen-Schlupfwespe (Rhyssa persuasoria) sein. Sie wird bis zu fünf Zentimeter groß und lebt in ganz Europa, zum Beispiel in Fichtenwäldern. Rechnet man den Legestachel und die Fühler dazu, können es bis zu zehn Zentimeter Länge sein.

Im Süden Deutschlands fühlt sich inzwischen die Orientalische Mauerwespe (Sceliphron curvatum) heimisch, die als Grabwespe ihre Lehmtönnchen gerne in menschlichen Behausungen baut. Sie füllt diese mit Spinnen und legt dann ihre Eier hinein. Die schlüpfenden Larven haben gleich genug Nahrung. Man hat schon zahlreiche Spinnen in solchen Lehmtönnchen gefunden.

Winzige schwarze Wespen gibt es bei den Gallwespen. Sie werden nur wenige Millimeter groß und oft mit Fliegen verwechselt. Gallwespen legen ihre Eier in Pflanzengewebe ab.

Unabhängig von der Art, über die Sie Informationen suchen, gehören die meisten schwarzen Wespen zu den solitär lebenden Arten. Die staatenbildenden Exemplare sind leicht zu erkennen, da sie mit ihrer Färbung und der Häufigkeit als solche auffallen.

Der Begriff "solitär lebend" erklärt schon ein wesentliches Merkmal im Verhalten: Es sind Einzelkämpfer, wobei die meisten Vertreter räuberisch leben, manche auch in kleinen Gruppen. Als Nahrung dienen alle Arten von Insekten: Blattläuse, Mücken, Fliegen und anderes Getier. Dabei fallen viele Haus- und Gartenschädlinge den schwarzen Wespen zum Opfer.

Schlupfwespen kommen in Mitteleuropa häufig vor. Die Mehrheit lebt parasitisch. Das heißt, sie legen ihre Eier in Schmetterlinge, Käfer oder andere Insekten. Die Wirtstiere dienen als Nahrung und sterben.

Zu den Sandwespen, die zur Gattung Grabwespen zählen, gehören drei in Deutschland lebende Arten, eine davon ist die fast schwarze Gemeine Sandwespe (Ammophila sabulosa). Lediglich ihr Hinterleib ist rötlich. 

Die Gemeine Sandwespe gräbt im Sand eine bis zu 20 Zentimeter tiefe Röhre als Nest. In dies legt sie ihre Eier, tötet eine Raupe und schleppt diese bis zum Nest. Auch sie wird zu den Eiern in die Röhre gebracht, ein Kraftakt für die kleine Wespe. Die geschlüpften Larven finden so gleich einen gedeckten Tisch vor. Damit der Nachwuchs geschützt ist, wird die Röhre oben mit einem Steinchen verschlossen. 

  • Im November 2011 berichteten Forscher über eine bislang unbekannte, pechschwarze Riesenwespe aus Indonesien, die beachtliche sechs Zentimeter groß sei. Das Tier wurde zu den Grabwespen gezählt. Bei dieser Gattung stechen wie bei anderen nur die Weibchen und nicht die Männchen, um ihre Beute zu lähmen.

Nur wenige Wespenarten können mit ihrem Stachel die Haut des Menschen durchstechen. Männchen stechen generell nicht. Die Mehrheit aller Arten ist also harmlos. Leider sorgen die Wespen, die einen Menschen erfolgreich stechen, dafür, dass die überwiegend nützlichen Wespen so einen schlechten Ruf genießen. Dabei vertilgen Wespen eine erhebliche Menge an Ungeziefer.

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