Wenn Sie in der freien Natur einmal unter einen Stein schauen, kann es sein, dass Sie kurz einen großen, schwarzen Käfer entdecken, der jedoch ganz schnell wieder eine Deckung sucht. Genauso sind Ihnen sicherlich schon einmal viele winzige schwarz glänzende Käferchen auf einer gelben Blüte begegnet. Beide verbindet nur ihre Farbe und die Tatsache, dass sie zu den Käfern gehören.
Schwarze Mehlkäfer sind lästige Schädlinge
- Terrarianer, die zum Beispiel Echsen halten, oder Hamsterfreunde, die ihren Liebling verwöhnen wollen, kennen sie, Mehlwürmer, die als beliebtes Lebendfutter in jedem Zoofachgeschäft verkauft werden. Es sind die Larven der schwarzen Mehlkäfer, die in anderen Lebensbereichen als gefürchtete Schädlinge gelten.
- Wer sich einige der Würmer kauft, kann sie längere Zeit in kleinen Plastikschalen halten. Lediglich etwas Brot, etwas Feuchtigkeit und natürlich Luftlöcher im Deckel sind notwendig. Dann entwickeln sich aus den braunen "Würmern" schwarze Mehlkäfer (Tenebrio molitor).
- Sollten Ihnen einige von den flinken Kerlchen entwischen, bleibt Ihnen die Hoffnung, dass sie nicht die richtigen Lebensbedingungen vorfinden. Ein alter Dielenboden mit Ritzen in einem warmen Raum kann aber ausreichen für eine ungeliebte Vermehrung in der Wohnung.
- Die bis zu 1,8 Zentimeter großen Käfer (meistens kleiner) leben nachtaktiv und vertilgen alles, was Stärke enthält. Bäckereien sind also der ideale Lebensraum. Aber selbst kleine andere Insekten und die eigenen Artgenossen werden nicht verschmäht. Wie schnell sich die Schädlinge vermehren, hängt von der Umgebungstemperatur ab. Bäckereien bieten also nicht nur reichlich Nahrung, sondern auch angenehme Wärme.
Weitere häufige Käfer, die schwarz sind
- Eine andere Art, die Sie als schwarze Winzlinge häufig auf gelben Blüten wie Löwenzahn, Huflattich oder Raps beobachten können, sind die nur zwei Millimeter kleinen schwarz glänzenden Rapsglanzkäfer (Meligetes aeneus). Die Farbe Gelb zieht sie magisch an. An den Blüten fressen sie Blütenblätter, schädigen deren Samenanlagen und führen in der Rapsernte bei Massenauftreten zu spürbaren Schäden. Die Mittel, die die Landwirte gegen diese schwarzen Käfer einsetzen, schädigen leider auch unsere Honigbiene. Daher gibt es genaue Vorschriften, wann der Raps gespritzt werden darf.
- Die großen Tiere, die Sie unter Steinen finden, aber nicht lange zu Gesicht bekommen, sind oft schnelle Laufkäfer. Diese Arten leben räuberisch. Unsere größte Art, der Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus) wird bis zu vier Zentimeter lang und erbeutet selbst Regenwürmer, Schnecken und natürlich andere Insekten. Von April bis Oktober können Sie die noch recht häufigen schwarzen Käfer in freier Natur beobachten. Besonders trockene Stellen werden gemieden. Unter einem Stein, wo es etwas feucht ist, verbringen sie jedoch gerne den Tag.
- Viele andere schwarze Käfer wären hier noch erwähnenswert. Es gibt sogar eine Familie der Schwarz- oder Dunkelkäfer (Tenebrionidae). Bis zu 20.000 Arten sollen in diese Familie gehören. Die Farbe Schwarz ist bei den schnellen Wesen also weit verbreitet. Einen solchen Käfer zu sehen, ist daher nicht ungewöhnlich.
- Das genaue Hinsehen lohnt sich dennoch, sind doch die Unterschiede nur so zu erkennen. Bockkäfer zieren lange Fühler, Rüsselkäfer haben dem Namen entsprechend einen Rüssel und andere lassen weitere Besonderheiten erkennen. Feine Unterschiede sind schon auf den Flügeldecken zu sehen. Einige glänzen, andere sind stumpf und viele sind durch feine Linien oder andere Muster auffällig. Schwarze Käfer sind also nicht langweilig, sondern unglaublich vielgestaltig und abwechslungsreich.
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