Lockern der Schraube
Als erste Maßnahme versuchen Sie, die kompakte Bindung im Gewinde zu verringern. Ein paar kräftige Schläge mit dem Hammer auf den Schraubenkopf helfen dabei und bilden winzige Risse in der Kontaktfläche, in die Sie dann ein rostlösendes Mittel sprühen. Lassen Sie dieses Kriechöl möglichst einen Tag einwirken.
Sollte sich nach der ersten Anwendung nicht der gewünschte Erfolg zeigen, spricht auch nichts gegen eine Wiederholung der Maßnahme.
Grip wiederherstellen
Wenn sich die Schraube nicht lockern lässt, können Sie versuchen, den Grip wiederherzustellen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.Durch Aufweiten des Schraubenkopfes
Wenn der Maulschlüssel über das Sechskant rutscht, hilft mitunter ein Ringschlüssel. Der Schraubenkopf muss eventuell bearbeitet werden, indem Sie ihn auseinandertreiben. Setzen Sie dazu ein Meißel flach auf die Mitte des Schraubenkopfes und treiben Sie Kerben hinein. Das kann kreuzweise oder auch sternförmig passieren. Wichtig ist, dass sich der Ringschlüssel noch über das Sechskant legen lässt, notfalls auch mithilfe des Hammers.
Durch Verformen des Umfangs am Sechskant
Versuchen Sie, dem Schraubenkopf wieder ein gewisses Profil zu verleihen. Setzen Sie den Meißel seitlich am Umfang des Schraubenkopfes an und meißeln Sie den Rand wieder annähernd eckig. Auch dabei immer probieren, ob sich der Schlüssel noch ansetzen lässt.
Neue Mutter aufschweißen
Ist ein Schweißgerät verfügbar, können Sie eine größere Mutter auf den runden Schraubenkopf aufschweißen. Dabei liegt die Schweißstelle innerhalb des Gewindes der neuen Mutter.
Einen Ausdreher ansetzen
Im Fachhandel finden Sie ein Werkzeug, das für solche Probleme entwickelt wurde. Es wird satzweise angeboten und ist auch unter der Bezeichnung "Linksdreher" bekannt.
Um es anzuwenden, müssen Sie eine Bohrung in die Schraube treiben. Bedenken Sie dabei, dass noch eine genügend starke Wandung des Schraubenbolzens stehen bleiben muss, damit die Schraube nicht abbricht. Für Schrauben unter 8 mm ist diese Methode daher wenig geeignet, weil dann das sehr zarte Werkzeug die Kraft oft nicht übertragen kann.
Die genannte Bohrung sollte exakt in der Mitte der Schraube liegen und sie kann entsprechend der Form des Ausdrehwerkzeugs auch verschiedene Durchmesser haben, damit das Werkzeug satten Kontakt zur Schraube bekommt. Mit einem Windeisen drehen Sie dann den Linksdreher in die Bohrung. Er frisst sich dort fest und kann so die Schraube bewegen.
Haben Sie die Möglichkeit, die Schadstelle vorher heiß zu machen, kann das sehr hilfreich sein.
Wenn sich eine Schraube mit normalem Werkzeug nicht mehr lösen lässt, muss meist improvisiert werden.
Wer eine Profiwerkstatt besitzt, ist dabei klar im Vorteil, weil es ein Schweißgerät gibt. Das kommt dann zum Einsatz, wenn alle anderen Mittel versagen.
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